Ein Tablett zur Navigation: Wie wählt man es aus?

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Obwohl sie zu einem Teil der Gewohnheiten vieler Bootsfahrer geworden ist, wirft die Tablette immer noch viele Fragen über ihre Vor- und Nachteile, ihre Grenzen und die Vielfalt ihrer Eigenschaften auf.

Die Nutzung von Tablets beim Segeln hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet. Insgesamt zögern immer mehr Segler, ihren alten Kartenplotter durch ein neueres Modell zu ersetzen. Der fest installierte, relativ teure und weniger vielseitige Plotter wurde zunehmend von Computern und später von Tablets und Smartphones verdrängt.

Viele von uns haben einen Tablet-PC gekauft, als das Produkt aufkam, weil es im Trend lag. Seitdem sind die Verkaufszahlen angesichts der immer leistungsfähigeren Smartphones mit immer größeren Bildschirmen oder der für den täglichen Gebrauch praktischeren Ultrabooks zurückgegangen. Dennoch haben sich einige Nischen entwickelt, in denen das Tablet unbestreitbare Vorteile bietet. Eine davon ist sicherlich die Navigation.

Es gibt jedoch nicht die eine typische Nutzung des Tablets beim Segeln: Während eine Minderheit der Segler das Tablet heute als Hauptinstrument für die Kartografie sieht, das z. B. durch Papierkarten unterstützt wird, haben viele es als Backup für den Fall eingerichtet, dass ihre Grundausrüstung, z. B. Plotter oder PC, sie im Stich lässt. Wieder andere benutzen sie im Cockpit, wenn der PC, auf dem die Navigation vorbereitet wurde, brav am Kartentisch bleibt.

Die Grenzen des Tablets

Dass das Tablet nicht zum wichtigsten Navigationsinstrument geworden ist, liegt unter anderem daran, dass es einige Mängel aufweist, die es unter bestimmten Umständen weniger praktisch machen. Der erste, an den man denkt, ist natürlich die Wasserdichtigkeit. Es ist schwer vorstellbar, dass man nicht ein gewisses Risiko eingeht, wenn man sein Tablet im Cockpit benutzt, ohne für einen Schutz gegen Wasser zu sorgen. Das geht so weit, dass die meisten Smartphone-Hersteller, wie z. B. Sony mit seiner Xperia-Reihe, heute darauf hinweisen, dass ihre Geräte, die dennoch als "wasserdicht" angekündigt werden, nicht dem Meerwasser ausgesetzt werden dürfen.

Die 2. Grenze wird der Bildschirm sein: Er ist in der Regel nicht dafür ausgelegt, bei direkter Sonneneinstrahlung lesbar zu sein. Während die meisten Tablets eine Helligkeit von 350 bis 450 Candela/m2 aufweisen, erreichen Plotter im Vergleich dazu heute 1000 bis 1500 cd/m2. Es besteht also durchaus die Gefahr, dass man in Situationen gerät, in denen die Karte nicht lesbar ist, mit den entsprechenden Folgen, die dies in schwierigen Situationen haben kann. Außerdem sind viele Bildschirme ultrahochglänzend, um die Farbwiedergabe zu verstärken, was die Reflexionen stark verstärkt, umso mehr bei hellem Licht.

Schließlich bietet der Akku nur selten eine ausreichende Laufzeit für einen Tag Surfen. Natürlich hängt der Verbrauch stark davon ab, wie man den Tablet-PC nutzt. Wenn Sie den Bildschirm während des Surfens bei maximaler Helligkeit eingeschaltet lassen, WiFi und Bluetooth aktivieren und gleichzeitig Musik hören, verbrauchen Sie viel mehr Energie. Im Gegensatz dazu spart es enorm an Akkulaufzeit, wenn Sie den Bildschirm nach dem Fokussieren in den Standby-Modus versetzen.

Welche Kriterien sollte ich bei der Auswahl meines Tablets beachten?

Auch hier kommt es wieder auf den Verwendungszweck an. Wenn Sie ein Gerät haben möchten, das möglichst unabhängig ist, müssen Sie sich in jeder Situation darauf verlassen können. In diesem Fall sollten Sie sich für ein wasserdichtes Tablet entscheiden oder es mit einem hochwertigen wasserdichten Gehäuse ausstatten.

Die Helligkeit sollte idealerweise mehr als 750 cd/m2 betragen. Wenn es sich nicht um das Hauptgerät zum Surfen handelt, kann man sich mit 500 bis 600 cd/m2 begnügen, wie beim neuesten iPad Pro oder einigen Samsung-Tablets. Bei der Größe gibt es viele verschiedene Schulen: Einige schwören auf Tablets mit mindestens 10 Zoll, andere bevorzugen 8 Zoll, weil "es in die Hosentasche passt". Die meisten Plotter, mit denen unsere Boote ausgestattet sind, sind zwischen 5 und 9 Zoll groß.

Was den Akku betrifft, so ist es recht einfach: Je stärker der Akku, desto länger können Sie auf ihn zählen. Die Akkulaufzeit hängt auch von der Art und Weise ab, wie Sie das Tablet verwenden, aber auch vom System: Ein aktuelles Android 9 oder 10 verbraucht viel mehr Energie als eine ältere Version. Heutzutage verfügen Tablets der Mittelklasse über einen Akku mit einer Kapazität von +/- 5000 mAh. Höhere Modelle können 7500 bis 10.000 mAh erreichen, so dass man einen ganzen Tag lang surfen kann, ohne befürchten zu müssen, dass das Tablet beim Landen den Geist aufgibt.

Ein vierter wichtiger Punkt ist das Vorhandensein und die Qualität des GPS-Chips. Bei Android-Tablets der unteren Preisklasse, aber auch bei "WiFi"-iPads (ohne Mobilfunkverbindung) fehlt der GPS-Chip oft, da sowohl das GPS- als auch das Mobilfunkmodul auf demselben Chip untergebracht sind. Die GPS-Funktion ist zwar vorhanden, aber es gibt auch Chips mit sehr unterschiedlicher Genauigkeit. Einige, vor allem wenn sie neben GPS und GLONASS auch das Galileo-Netzwerk nutzen, können im Freien eine Genauigkeit von 1 Meter erreichen, während andere sich mit 3 bis 5 Metern zufrieden geben. Innerhalb des Bootes kann die Genauigkeit so stark abnehmen, dass das Tablet z. B. nicht mehr mit einer Ankeralarm-App verwendet werden kann.

Um den Dingen auf den Grund zu gehenâeuros¦

Darüber hinaus können noch verschiedene Kriterien den Unterschied ausmachen. Wir empfehlen, auf folgende Punkte zu achten:

  • ein recht neues System. Bei neuen Produkten ist dies ein Problem, das eher bei Android auftritt, wo man in den Regalen immer noch Tablets findet, die mit Android 6 oder 7 laufen, obwohl die aktuelle Version heute die 10 ist, während die 11 bereits auf die Nase zeigt. Und es wird immer seltener, dass die Hersteller Software-Support über zwei Jahre hinaus anbieten. Das Risiko besteht natürlich darin, dass Sie Ihre Lieblingsanwendungen nach 3 oder 4 Jahren nicht mehr nutzen können.
  • Ein ausreichender Arbeitsspeicher. Der Standard liegt heute bei 4 GB RAM-Speicher. Was den ROM-Speicher betrifft, so hängt dieser von den verwendeten Anwendungen ab, aber ein Minimum von 64 GB scheint uns unerlässlich zu sein. Die Möglichkeit, eine Speicherkarte einzusetzen, ist ein Vorteil, der Android-Tablets vorbehalten ist. Es ist jedoch zu beachten, dass einige Kartenanwendungen es nicht zulassen, dass die oft speicherintensiven Karten auf diese Speicherkarte übertragen werden.
  • Das Vorhandensein verschiedener Sensoren: Gyrometer (fälschlicherweise Kreisel genannt), Magnetometer (Kompass), eventuell Luftdrucksensor.
  • Ein Bildschirm, der die Verwendung mit Handschuhen oder unter Wasserspritzern ermöglicht.
  • Anschlussmöglichkeiten: Während Lightning (für iPads), Micro-USB oder USB C (idealerweise OTG-kompatibel für "On-The-Go", bezeichnet einen Anschluss, der mithilfe eines Adapters den Anschluss von USB-Geräten (USB-Stick, Maus, Tastatur, Festplatte usw.) ermöglicht) ebenso wie WiFi üblich sind, bieten einige Tablets Alternativen: USB Typ A (der USB-Anschluss Ihres PCs), Mini-HDMI oder POGO-pin zum Beispiel.
  • Eine Mobilfunkverbindung (SIM-Karte), wenn Sie sich mit dem Internet verbinden möchten, wenn es kein WLAN gibt (z. B. um GRIB-Dateien herunterzuladen, wenn Sie vor Anker liegen). Und wenn Sie in exotischen Ländern segeln, achten Sie darauf, dass die Frequenzbänder kompatibel sind.
  • Temperaturbereich: Einige Tablets leiden besonders unter Hitze. Dies gilt insbesondere für iPads, die in einem Temperaturbereich von 0 bis 35 °C eingesetzt werden können.
Vérifier que les bons ports de connexion sont accessibles
Überprüfen, ob die richtigen Verbindungsanschlüsse zugänglich sind

Zum Schluss es gibt viele Kriterien, die in Betracht gezogen werden können, aber sie hängen vor allem davon ab, welche Rolle Sie Ihrem Tablet zuweisen möchten. Die Anforderungen sind unterschiedlich, je nachdem, ob Sie das Tablet als Hauptkartierungsinstrument oder als Backup-Gerät für den Fall eines Ausfalls betrachten. Wie auch immer Sie sich entscheiden, vergessen Sie nicht, die Sicherheit in den Vordergrund zu stellen, indem Sie für eine Redundanz der Ortungs- und Navigationsgeräte sorgen. Und achten Sie auch auf eine unabhängige Stromversorgung dieser verschiedenen Mittel, wenn sie elektronisch sind.

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