Die Hohlgeflechte moderner Seile ermöglichen feine und starke Spleiße. Das Auge wird geformt, indem das freie Ende des Seils in seinen festen Teil geschoben wird. Die Spannung macht diese Verbindung besonders stark. Diese Spleiße haben ein sehr sauberes Aussehen und weisen keine Überdicke auf, die das Gleiten des Seils behindern könnte.
Moderne Seile
Das hohle Geflecht wird breiter, wenn man die Bewegung macht, es zu verkürzen. Dadurch öffnet sich genügend Raum, um das freie Ende in das eigentliche Tauwerk zu schieben. Der so entstandene Mantel zieht sich unter Spannung zusammen und bietet eine hohe Festigkeit.

Hohle Nadeln
Wir verwenden Hohlnadeln. Diese sind in Geschäften für Bootszubehör erhältlich. Wenn das Geflecht sehr locker ist, ist es denkbar, eine in der Mitte gefaltete Klaviersaite zu verwenden.

Maß und Markierung
Damit der Spleiß genauso stark ist wie das Seil selbst, muss er das 100-fache des Nenndurchmessers des Seils messen, also 1 Meter bei einem Seil mit 10 mm Durchmesser. Dieses Maß markiert man mit Klebeband auf dem Tauwerk.

Ausfransen
Wenn das Ende des Seils verbrannt ist, wird es nachgeschnitten und dann einige Zentimeter lang ausgefranst. Bevor du es fest in das Nadelröhrchen einführst.

Die Hülle entspannen
Indem man das Tauwerk auf sich selbst drückt, weitet man die Hülle, durch die man die Nadel führt. Dabei muss man darauf achten, dass man die Faser des Tauwerks nicht verletzt, wenn man durch das Innere des Tauwerks geht.

Die Nadel schieben!
Wenn die Nadelspitze die Längenmarkierung erreicht, wird sie zusammen mit einer kleinen Länge des Seilendes aus der Hülle herausgezogen.

Die Ganse halten
Da das Geflecht noch unter Druck steht, steckt man einen Gegenstand in die Tresse, um zu verhindern, dass sie im Mantel verschwindet. So kann man sich ohne Hintergedanken dem Ausdünnen des Schnurendes widmen.

Effilieren
Nachdem man das Ende des Seils etwa 40 cm herausgezogen hat, werden daraus Spindeln gefertigt, beginnend mit dem Teil, der dem Mantel am nächsten liegt.

Überschüssiges abschneiden
Die Spindeln werden flach ausgelegt und dann mit einer perfekt geschliffenen Schere bündig mit dem Tauwerk abgeschnitten. Das Ende des Seils ist nun verjüngt.

Einstellen der Ganse
Wenn du die Tresse auf die gewünschte Größe öffnest und den Mantel des Seils ausdehnst, lässt du das spitz zulaufende Ende in der Tresse verschwinden. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu weit gehen: Sie können die Schlinge zwar erweitern, aber nicht verengen.

Dehnen und glätten
Durch das Dehnen des äußeren Geflechts nimmt das Seil wieder seine Form und Länge an. Jetzt müssen Sie es nur noch mit der Handfläche glatt streichen, damit seine Einschnürung den darin enthaltenen Strang eng umschließt.

Eine genähte Überbindung
Um zu verhindern, dass sich unser Spleiß verschiebt, falls der Zopf wieder locker wird, fertigen wir eine Überbindung an, die an der Stelle genäht wird, an der das Seil in den Mantel eintaucht.

Eine Ganse
Wenn man durch das Seil sticht, bildet man mit dem Faden eine Ganse, auf die man die Windungen des Überbinders wickelt. Zum Schluss sticht man durch die Schlinge, so dass sie mit dem Überbinder bündig abschließt. Dann zieht man am Stopperknoten, um das Garn darin zu fixieren.

Gekreuzte Touren
Zwei Windungen, die von oben und senkrecht zu den Windungen des Überbinders genäht werden, helfen, die Verbindung zu vervollständigen. Um das Zusammenfügen der Fasern zu vervollständigen, kann man den Spleiß noch auf die Kante des Arbeitstisches klopfen.
