Das Marais Poitevin ist ein geheimnisvolles und undurchdringliches Gebiet, ein wahres "grünes Venedig". Man entdeckt es an Bord traditioneller Plätten, die von einer der zahlreichen Anlegestellen aus starten, die selbstständige oder geführte Ausflüge in die Kanäle, Rinnen und andere Conchen anbieten. Ein Ausflug aus der Welt, aus ihrer Raserei und der für eine gute Zeit Grün im Herzen hinterlässt!
Eine menschliche Schöpfung
Das Marais Poitevin entstand im Mittelalter durch die Einpolderung des ehemaligen Golfs der Pictonen. Das Land wurde dem Meer abgerungen, als Mönche Deiche errichteten und Kanäle gruben, um das ungesunde, mückenverseuchte Land mit seinen verschlammten Ufern zu entwässern. Die Deiche halten das Land noch immer einigermaßen vom Salzwasser fern, während die Kanäle das Süßwasser ableiten und die Wasserstände regulieren.

Ein Feuchtgebiet von enormer Größe!
Das Marais Poitevin erstreckt sich über eine Fläche von etwa 110.000 Hektar. Es ist von zahlreichen Kanälen, Rinnen und Gräben durchzogen, die um den Fluss Sèvre niortaise und seine Nebenflüsse herum angelegt sind. Insgesamt 8200 km Wasserwege - das ist fast so viel wie das gesamte französische Wasserstraßennetz! Ein Feuchtgebiet dieser Größenordnung ist natürlich ein einzigartiges Konservatorium für die Tier- und Pflanzenwelt. Hier gibt es 337 verschiedene Vogelarten!

Der Charme der Tradition
Die Maraichine-Platten sind schwarz, vorne quadratisch und hinten schmal. Sie sind jetzt mit Bänken ausgestattet, damit die Besucher allein oder in Begleitung eines Bootsmanns einen Ausflug machen können. Bei der Wahl eines Bootsanlegers ist es leicht, einen zu finden, der echte traditionelle Boote anbietet, die dünn, leicht und so angenehm in den Rinnen zu steuern sind, die kaum breiter als sie selbst sind.


Mit der Hand, wie die Alten
Die Plattformen werden mit der "Schaufel" bedient, d. h. mit einem einfachen Paddel, das zum Antrieb und zur Steuerung dient. Bootsleute benutzen auch die "Pigouille", eine lange, eisenbeschlagene Stange, mit der sie sich auf dem Grund abstützen. Die Geste ist elegant und effizient, aber die sperrige Pigouille eignet sich nur für offene Räume.

Touristisch und heiter
An den touristischsten Orten sind die Ufer buchstäblich mit Booten bedeckt und an schönen Sonntagen findet ein fröhliches Treiben statt, wenn sie auslaufen oder einlaufen. Sobald man jedoch die Sèvre verlässt und in den Sumpf einfährt, wird es ruhig und man wechselt die Welt. Die Anlegestellen bieten eine Skizze mit Routenvorschlägen und Wegweiser markieren jede Abzweigung. Wenn man jedoch nicht aufpasst, kann man sich leicht verirren.


Das Gedächtnis des Sumpfes
Am besten ist es, die Dienste eines Binnenschiffers in Anspruch zu nehmen. Sie kennen das Sumpfgebiet und können gut darüber sprechen. Sie können Ihnen den Baumstumpf zeigen, der eine Nutria-Brutstätte beherbergt, oder den Ast, der das Revier eines Eisvogels markiert. Schließlich wissen sie auch alles über den Aalfang, der eine der großen Ressourcen des Sumpfes war, bevor der Fang der Glasaale an den Flussmündungen dazu führte, dass der Aal fast verschwand.

Trotz des großen Andrangs an den Anlegestellen sind die Kanäle nicht überfüllt, und der natürliche Frieden bleibt erhalten. Man wird von dem Gefühl einer grünen Kathedrale gepackt, das von den Baumkronen ausgeht. Man "betritt das Grün", zwischen Wasserlinsen und Laubgewölben. Nur eine flache Sumpfpflanze kann dort hinuntergleiten, ohne die Oberfläche nachhaltig zu zerknittern.