Ein kaltes, aber nicht übermäßiges Klima
Die Inselgruppe St. Pierre und Miquelon liegt im Nordatlantik, südlich von Neufundland. Die Inselgruppe hat ein kaltes ozeanisches Klima, das sich aus dem Zusammenspiel von kontinentalen Einflüssen und arktischen Luftströmungen sowie den ozeanischen Einflüssen des warmen Golfstroms und des kalten Labradorstroms ergibt.
Die Gesamtheit dieser Parameter sorgt dafür, dass es auf dem Archipel weder zu großer Hitze noch zu übermäßiger Kälte kommt. Der Jahresdurchschnitt liegt bei etwa 5° C, wobei die Temperaturen selten unter minus 10° C fallen und nur selten über 20° C steigen.
Dank der nicht extremen Temperaturen gefriert das Meerwasser auf St. Pierre nur selten. Trotzdem kann sich an einigen Stellen im tiefsten Winter für einige Tage eine Eisschicht bilden.

Ein sehr präsenter Wind
Allerdings leiden die Inseln unter einem sehr präsenten Wind, der an durchschnittlich 156 Tagen im Jahr stark weht, also an mehr als jedem dritten Tag. Auch Nebel ist ein typisches Merkmal des St.-Pierre-Wetters, vor allem im Frühsommer.
Wer auf St. Pierre mit einem Segelboot überwintern möchte, sollte daher Maßnahmen ergreifen, um sich vor den Minustemperaturen zwischen Dezember und April, aber auch vor den manchmal heftigen Winden zu schützen.

Das Segelboot vor Kälte schützen
Arthur verfügt von Anfang an über eine solide Isolierung. Da es jedoch ständig windig ist, ist der Kühlfaktor seiner Aluminiumhülle beträchtlich. Die ersten Vorbereitungen für den Winter bestanden daher darin, alle Wärmebrücken im Inneren durch zusätzliche Dämmung zu beseitigen.
Anschließend wird eine Schleuse im Cockpit aus mit Isoliermaterial ausgekleidetem Holz gebaut, um den Abstieg vor Wind und Wetter zu isolieren. Sie schafft auch einen Eingang, um die verschneiten Mäntel und Stiefel zu verstauen. Ein natürlich gekühltes Fach wurde ebenfalls angefertigt, um das Klima zu nutzen.
Durch isolierende Schaumstoffe können die Bullaugen nachts abgedunkelt werden, um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern und die Wärme zu speichern.

Das Boot aufwärmen
Nachdem das Boot gut isoliert ist, geht es darum, es zu heizen. Arthur verfügt über eine Stromsäule mit einem EDF-Abonnement, an die er einen oder mehrere Heizkörper anschließen kann. Im Salon läuft ständig eine Ölbadheizung. Je nach Temperatur wird sie bei Bedarf durch einen Heizlüfter oder den Dieselofen des Bootes ergänzt.
Diese Vorrichtungen sorgen dafür, dass im Inneren eine angenehme Temperatur herrscht. Nachts kühlt das Boot jedoch mit den sinkenden Außentemperaturen ab und es ist nicht ungewöhnlich, kühl aufzuwachen.
Um die Heizung des Segelboots zu verbessern, wird die vordere Kabine für den Winter verschlossen, um Wärmeverluste über die Bugspitze zu vermeiden, die nicht isoliert ist. Ein elektrischer Luftentfeuchter läuft ebenfalls ständig, um der sehr hohen Luftfeuchtigkeit entgegenzuwirken.

Das Segelboot vor Windstößen schützen
Starke Winde sind in St. Pierre keine Seltenheit. Es vergeht kaum eine Woche ohne Böen von 40 bis 50 Knoten. Dies ist einer der Gründe, warum fast alle Boote während der Winterzeit aus dem Wasser geholt werden.
Um zu verhindern, dass Arthur bei Windböen gegen den Kai fährt, werden Festmacher zwischen dem Schiff und einem Ankerkörper in der Bucht gespannt, wodurch Arthur von den Wänden weggezogen wird. Dieser Ankerkörper dient normalerweise zur Befestigung der Pontons, die ab Ende November ebenfalls trockengelegt werden.

Für eine ungestörte Überwinterung sind außerdem mehrere starke Festmacherleinen erforderlich, die durch Anti-Raging-Schläuche geschützt sind.

Eine mögliche Überwinterung mit einigen Besonderheiten
Das Überwintern mit dem eigenen Segelboot in St. Pierre ist also möglich, wenn das Boot und die Mannschaft gut darauf vorbereitet sind. Allerdings muss man mit einigen Unannehmlichkeiten rechnen.
Je nach Windrichtung und -stärke kann es manchmal schwierig sein, von der Brücke zum Kai zu gelangen, vor allem wenn Eis und Schnee die Oberflächen sehr glatt machen. Bei starkem Gezeitenwechsel und starken Winden können die Wellen den Kai überfluten und den Zugang zum Schiff erschweren.
Die Wasserzufuhr zu den Pollern wird übrigens bei Frost abgestellt. Daher muss regelmäßig ein Schlauch zwischen der Segelschule und dem Boot gezogen werden, um die Tanks aufzufüllen.
Wenn der Wind stark bläst, können Segelboote unsanft gegen den Kai gedrückt werden. Arthur, der schwer, stabil und robust ist, kommt damit gut zurecht. Ein leichtes Segelboot könnte jedoch stärker unter den Witterungsbedingungen leiden.
