Unterschiede zwischen den Vorsegeln eines Kreuzfahrtseglers

© François-Xavier Ricardou

Bei einem Fahrtensegler hat die Wahl der Vorsegel einen großen Einfluss auf die Navigation. Fock, Genua, Code 0 oder asymmetrischer Spi haben jeweils unterschiedliche Einsatzzwecke. Mit antipodischen Tuchoberflächen.

Bei Fahrtenseglern bestimmt die Konfiguration der Vorsegel nicht nur die Leistung, sondern auch den Komfort beim Segeln. Ein Beispiel für diese Vielfalt ist die Bénéteau Oceanis 47, die mit einer Segelfläche von 40 bis 152 m² ausgestattet ist. Von der einfachen Selbstwendefock bis zum kraftvollen asymmetrischen Spinnaker - jede Option erfüllt die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Segelprogramms.

Selbstlenkende Fock: Einfachheit auf Kosten der Leistung

Die Option der Selbstwendefock ist für kleinere Crews attraktiv. Auf der Oceanis 47 hat diese Standardfock eine Fläche von 40,42 m². Sie erleichtert das Wenden, ohne dass eine Schot bedient werden muss, was sie zu einer beliebten Lösung für Küstensegler macht. Die kleine Fläche führt jedoch zu einem Leistungsverlust auf dem Vorwindkurs, vor allem bei leichteren Winden. Es wird auf einem Schlitten mit einer gebogenen Schiene montiert. Die Kante ist oft hoch, um das Deck freizugeben. Es ist eine relevante Wahl für Segler, die auf einfache Manövrierbarkeit statt auf Leistung Wert legen.

Überlappende Genuas: ein guter Kompromiss zwischen Leistung und Manövrierfähigkeit

Die 109 % Rollgenua der Océanis 47 (52,16 m²) bietet mehr Kraft. Durch die größere Überlappung im Vergleich zur Selbstwendefock verbessert diese Art der Genua den Vorwindantrieb bei mäßigen bis starken Bedingungen. Sie erfordert jedoch ein anspruchsvolleres Management: eine gut eingestellte Rollreffanlage, ein gut eingestellter Traveller, um den Schotpunkt an der richtigen Stelle zu setzen. Es bleibt vielseitig für halbhohe Segeltörns, vorausgesetzt, die Crew ist in der Lage, die Manöver zu bewältigen. Dieser Segeltyp setzt auch eine optimierte Fallspannung und einen präzisen Zugpunkt voraus, um die Flaute zu erhalten.

Code 0: zwischen leichter Genua und Gennaker

Der Code 0 (102 m² auf der Oceanis 47) ist besonders für leichtes Wetter geeignet. Mit einem flachen Schnitt und einer großzügigen Oberfläche wird es am Vorliek aufgeriggt. Es ist ein Intermediate-Segel, das für windstille Vorwind- bis Reaching-Bedingungen (ca. 60 bis 110 Grad Wind) konzipiert ist. Dieses Segel besteht oft aus Laminat oder einem leichten Verbundstoff. Es erfordert jedoch eine gewisse Riggdisziplin: Vorlieksspannung, spezielle Schothornblöcke, Travellermanagement am Vorliek.

Asymmetrischer Spinnaker: für lange Gleitfahrten am Vorwindkurs

Mit einer Fläche von 152 m² auf dem Oceanis 47 ist der asymmetrische Spinnaker das stärkste Vorsegel an Bord. Es ist für Vorwind- und Achterwindkurse konzipiert und verwandelt lange Vorwindpassagen in ein angenehmes Gleiten. Es benötigt jedoch ein Vorliek für einen vorderen Liegeplatz und ein Sockensystem, um das Setzen und Bergen zu erleichtern. Es ist nicht so vielseitig wie ein Code 0 und wird hauptsächlich auf dem Vorwindkurs eingesetzt. Das Fehlen eines Spinnakerbaums verringert die mechanische Belastung, erfordert aber präzise Manöver, um das Segel zu halsen. Es ist ein typisches Segel für Hochseesegler und Transatlantiksegler.

Auswahlkriterien: Programm, Besatzung und Manövrierfähigkeit

Die Wahl des Vorsegels hängt von der Art des Segeltörns ab. Bei einem Familientörn oder einer Einhandfahrt ist es am einfachsten, wenn die Fock und die Rollgenua eine zuverlässige Basis bilden. Bei anspruchsvolleren oder schnelleren Fahrten hingegen optimieren spezielle Segel wie Code 0 oder der asymmetrische Spinnaker die Geschwindigkeit und den Spaß am Steuern. Die Wahl bedeutet auch, dass das Rigg angepasst werden muss: Traveller, Endstücke, Klampen, Davits und passende Fallen sind unerlässlich, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.

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