Die Charente ist auf 171 km von Angoulême bis zum Ozean schiffbar. Dennoch hat sie auf beiden Seiten von Cognac zwei sehr unterschiedliche Gesichter. Der flussaufwärts gelegene Teil zieht sich durch eine bukolische Landschaft und vor allem ist sein Wasser so klar wie das eines Gebirgsbachs, wenn es nicht durch die jüngsten Regenfälle getrübt wurde. Das ist schon fast unheimlich! Wenn man mit dem Boot unterwegs ist, kann man den Kies am Grund zählen und Raubfische beobachten, die entlang des Seegrases lauern und darauf warten, dass ihnen eine Beute in Zahnweite kommt.
Die Charente, die historisch von Gabaren für den Warentransport befahren wurde, sei es für Fässer aus Cognac oder für Kanonen und Munition von Angoulême bis zum Arsenal von Rochefort, ist heute vollständig der Freizeitschifffahrt gewidmet.

Schleusen, die von den Nutzern bedient werden
Manuelle Schleusen werden von den Nutzern bedient. Das bedeutet natürlich einen gewissen Aufwand an körperlicher Energie, bringt aber auch viel Freiheit mit sich. Jeder kann die Bauwerke in seinem eigenen Rhythmus durchfahren, aber auch bis zum Sonnenuntergang fahren, was herrliche Momente in der Kühle und dem Licht des Abends bietet. Anderswo auf den französischen Wasserstraßen verbieten die "administrativen" Fahrpläne diese Phantasien. Es obliegt jedem Segler, am Steg vor der Schleuse anzuhalten und ein Besatzungsmitglied an Land zu bringen, das das Manöver durchführt. Aus Sicherheitsgründen werden Schleusen und Tore mit Vollrädern bedient, die die Kurbeln ersetzt haben. Im Sommer kommt es häufig vor, dass junge Leute, die sich auf dem Landungssteg sonnen, ihre Dienste anbieten, um den Bootsfahrern zu helfen.

Die großen Namen des Cognacs
Cognac ist natürlich ein Name, der den Geschmackssinn eines jeden Liebhabers guter Dinge trifft! Tatsächlich sind die Kais rund um den Jachthafen von den bekanntesten Aushängeschildern des berühmten Lebenswassers gesäumt. Ein Muss ist der Besuch des Otard-Hauses, das in dem Schloss untergebracht ist, in dem Franz I. das Licht der Welt erblickte. Von dort aus geht es die gepflasterte Straße hinauf in die Fußgängerzone, wo man im Bistrot de Claude zu Abend essen kann. Der Hafen ist gut ausgestattet und wird vom Bootsverleih Les Canalous betrieben. Die Charente fließt zunächst in einem breiten Mäander an den Anhöhen des Echassier-Viertels vorbei und umspült dann die Parks der Schlösser Saint Brice und Garde-Moulin. Es folgen Bourg-Charente mit dem Schloss Marnier-Lapostolle (wo der Grand Marnier hergestellt wird) und direkt gegenüber La Ribaudière, ein sehr gutes Sterne-Restaurant! So viel dazu, dass ein Halt an der Anlegestelle sehr zu empfehlen ist!

Baden oder Weinprobe, warum wählen?
Einige Kilometer flussaufwärts gelangt man nach Jarnac. Die Stadt ist von Kais gesäumt und der Vermieter LeBoat bietet die üblichen Hafendienste an. Ganz in der Nähe kann man das Geburtshaus von François Mitterrand oder die Courvoisier-Cognacs besichtigen, aber vielleicht zieht man es vor, sich bei einem Bad im Fluss zu erfrischen oder ein Kanu zu mieten, um die wilden Flussarme zu erkunden. Wenn Sie den Flusslauf wieder aufnehmen, fährt das Boot am Mühlenviertel und an den Parks der wohlhabenden Herrenhäuser vorbei. Einige Kilometer flussaufwärts lohnt sich ein Halt in Graves, einem kleinen Dorf, das sich um seinen Glockenturm schmiegt. Hier gibt es einen Anlegesteg und das Weingut Brillet, das eine der Spezialitäten zaubert, die die Abende an Bord prägen: Cognac-Birne!

Auf dem Wasser begegnen Sie vielleicht der Renaissance, einer Nachbildung einer traditionellen Gabare, die vom Musée des gabariers de Saint-Simon gebaut wurde. Hier kann man eine schöne Ausstellung rund um die lokale Binnenschifffahrt und Gegenstände, die im Flussbett gesammelt wurden, bewundern. Tauchen ist übrigens eines der lokalen Vergnügen. Wenn Sie hier segeln, sollten Sie auf jeden Fall Flossen und Schnorchel mitbringen - Sie werden es nicht bereuen!

Ein dichtes Erbe eteuros schmackhaft!
Auch hier und bis nach Vibrac öffnen sich zahlreiche wilde Arme für Paddel- und Kanu-Abenteurer.

Die Haltestelle Châteauneuf liegt auf einer Insel und bietet alles, was man für einen angenehmen Aufenthalt braucht, auch wenn man Saint-Simeux mit seiner Mühle und den Aalfischereien vielleicht vorziehen würde.

Wenn Sie den Komfort eines Hafens genießen möchten, sollten Sie unbedingt in Sireuil anlegen. Audrey und Alex Motta, die Chefs von Inter-croisières, sind so hilfsbereit, wie man nur sein kann! Am rechten Ufer oberhalb der Schleuse von La Motte scheint ein Ponton mitten im Nirgendwo zu stehen. Über ihn gelangt man zur Chocolaterie Letuffe, die man auf keinen Fall verpassen sollte! Danach geht es mäandernd weiter bis in die Nähe von Angoulême, das auf einem Felsplateau liegt. Vom Hafen aus kann es steil bergauf gehen! Zum Glück liegt das Comicmuseum direkt am Wasser. Auch wenn der Zwischenstopp nicht der angenehmste auf der Route ist, lohnt sich ein Spaziergang durch die Stadt, und sei es nur, um die berühmten mit Comic-Helden bemalten Wände zu bewundern.

Lokale Tipps und Tricks
Mit seinen großen Cognac-Häusern, seinem Schloss und den vielen Veranstaltungen, die dort stattfinden, ist Cognac einen echten Besuch wert.
L'Atelier und la Terrasse des Pontis in Cognac sind zwei Restaurants am Wasser. Hier kann man sehr gut essen!
Der Schlosspark von Saint-Brice ist zusammen mit dem Mühlenviertel von Jarnac einer der Fotospots auf der Strecke!
Die Seitenströmung unterhalb der Schleuse Garde-Moulin ist tückisch und trägt auf den Ponton.
Die Markierungen decken nur die gefährlichen Bereiche ab. Folgen Sie aufmerksam der Fahrrinne, die auf der Leitkarte mit gestrichelten Linien markiert ist. Dasselbe gilt für die Seemannsbögen der Brücken.
Der zulässige Tiefgang ist bei Niedrigwasser recht gering, vor allem bei Bourg-Charente und oberhalb von Sireuil. Hier fährt man am besten mit einem Boot, dessen Propeller durch einen langen Kiel gut geschützt ist.
Die Charente ermöglicht schöne, wilde Zwischenstopps. Lassen Sie sie sich nicht entgehen!
Die lebhaften Arme bieten tolle Ausflüge. Ein Paddel oder ein Kanu mitzunehmen ist eine gute Idee!
Das klare Wasser ist ein tolles Gebiet zum Schwimmen und Schnorcheln. Wenn du dich mit deiner Taucherbrille und deinem Schnorchel in die Strömung dicht unter dem Seegras stellst, werden die Fische den neuen Bewohner ihres Aquariums schnell begrüßen!
Bei der Annäherung an Angoulême findet man an fast jeder Schleuse ein kleines Guinguette
Man kann in Cognac, Bourg-Charente, Jarnac, Gondeville, Châteauneuf, Sireuil, Nersac und Angoulême tanken.
Die obere Charente in Kürze
- Länge 59 km
- Schleusen 18, alle manuell und mit Selbstbedienung. Passierbar von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h und 5 km/h an Ortschaften und Haltestellen - Vignette und Schifffahrtssteuer: nein
- Verwaltende Einrichtung: Fluss Charente, Departementsrat Charente
- Schablone: 28 x 6,35 m
- Min. Tiefgang: 3,50 m
- Min. Tiefgang: 1,00 m
- Vermieter: Canalous in Cognac, Leboat in Jarnac, Inter-croisières (Nicols) in Sireuil
- Zeitraum für die Arbeitslosigkeit: November bis März
- Smartphone-Anwendung: nein