Ob Flüsse oder Kanäle, auf Wasserwegen verbergen sich Gefahren. Einige sind markiert, aber das ist nicht immer der Fall. Dafür findet man oft dieselben und das ist der Grund für diese Liste, die nicht abschrecken soll, sondern im Gegenteil jedem die Möglichkeit geben soll, aufmerksam zu bleiben und sich von den Stellen fernzuhalten, die am ehesten Sorgen bereiten.
Vorsicht vor Spundwänden
Auf einem Boot ist man natürlich misstrauisch gegenüber dem Ufer. Das ist eine gute Vorsichtsmaßnahme auf Flüssen, sollte aber auch auf Kanälen gelten. Die meisten haben sich weiterentwickelt: Das schräge Mauerwerk der Anfangszeit konnte durch Stahlspundwände erhöht werden, um den Handelsschiffen einen größeren Tiefgang zu bieten. Diese Stahlspundwände haben sich manchmal so weit verschlechtert, dass sie unter Wasser stehen. Sie stellen Klingen dar, die einen Schiffsrumpf aufschlitzen können, wenn dieser zu nah vorbeifährt.

Hindernisse für die Navigation
Die Ufer sind auch mit mehr oder weniger offiziellen Bauwerken übersät, die Hindernisse darstellen können. Es kommt vor, dass Regenwasserdüsen oder ihre Betonmassive unter Wasser stehen und zu weit in den Wasserweg hineinragen. Vorsicht ist auch geboten bei Leitern, die Wildtieren den Aufstieg ans Ufer ermöglichen sollen, oder bei Entnahmestellen von Bewässerungspumpen. Sie sind oft nicht gut sichtbar.

So nah wie möglich an anderen Schiffen vorbeifahren
Die Handelsschifffahrt verschwindet immer mehr, zumindest auf den Kanälen mit kleinen Abmessungen. Auch wenn es selten geworden ist, einem beladenen Schiff zu begegnen, ist es für den Laien immer noch beeindruckend. Wenn man auf dem Wasser unterwegs ist, besteht das Geheimnis darin, an der Bordwand des Schiffes entlang zu fahren, an dem man vorbeikommt. Wenn Sie aus Angst zum Ufer hin ausweichen, könnte die Bewegung des Wassers dazu führen, dass Sie am Ufer hängen bleiben! Wenn man festgemacht hat, spürt man, wie sich das Wasser durch den Sog zurückzieht, lange bevor das Boot vorbeifährt. Wichtig ist, auf die Festmacherleinen zu achten, die locker genug gelassen werden müssen, damit sie nicht brechen.

Auch Baumstümpfe können Sorgen bereiten
Bei natürlichen Wasserläufen nähert man sich den Ufern in der Regel nicht ohne Vorsicht. Dies sollte vor allem dann der Fall sein, wenn sie erst kürzlich gepflegt wurden. Der frisch gestutzte Bereich ist verlockend, aber oft bleiben Baumstümpfe zurück, die manchmal unter der Oberfläche verborgen sind. Es wurde schon mehrfach beobachtet, dass sich Boote an Stellen beschädigten, an denen zuvor wegen des Gestrüpps niemand daran dachte, sich zu nähern.

Wasserpflanzen ausrollen
Auch die Wasservegetation kann Probleme verursachen. Die Pflanzen bilden Fäden, die sich um die Propeller wickeln und zu einer Überhitzung der Motoren führen können. Die Parade besteht darin, in regelmäßigen Abständen kurz rückwärts zu schlagen, um die Pflanzenmasse abzurollen. In Flüssen ist die Vegetation ein guter Hinweis auf die Lage der Fahrrinne. Stellen, an denen Gräser und Seerosen wachsen, sind als Untiefen zu erkennen.

Höhe gewinnen
Nicht alle Flüsse sind markiert und können Untiefen aufweisen. Achten Sie besonders auf Verlandungen, die sich an Nebenflüssen bilden, auch wenn diese nicht sehr groß sind. In den Kurven lagert sich das Schwemmland ab und man sollte es vermeiden, die Kurven zu schneiden. Um sich die Fahrrinne besser vorstellen zu können, kann man sich auf die Satellitenansicht von Google map beziehen, die einen ziemlich genauen Überblick über die Sandbänke gibt. Auch wenn sie sich mit den Jahreszeiten verändern, neigen sie dazu, sich von einem Jahr zum anderen an denselben Stellen neu zu bilden.

Die Kraft des Windes und des Wassers
Wasserstandsschwankungen können die Wahrnehmung von Wasserstraßen stark beeinflussen. Auch wenn es sich nicht um Hochwasser handelt, kann ein Gewitter oft schon ausreichen, um einen Anstieg der Durchflussmenge und der Strömung in den Nebenflüssen zu bewirken oder den Druck in der Nähe der Wehre zu erhöhen. Wenn sich das Wasser bräunlich verfärbt, sollten Sie sich informieren, bevor Sie die Leinen losmachen. Auch vor Wind sollte man sich in Acht nehmen, vor allem in Südfrankreich. Es ist immer empfehlenswert, mit dem Wind anzulegen, da es dann leichter ist, den Kai zu verlassen.

Die Brücke von oben nach unten
Wenn ein Segler an eine Brücke heranfährt, neigt er natürlich dazu, nach oben zu schauen. Es stimmt, dass es in der Binnenschifffahrt manchmal nur um wenige Zentimeter geht. Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch unter der Wasseroberfläche. Die Pfeiler stehen oft auf geschotterten Auflagern, die über den Bogen hinausragen. Wenn nichts anderes angegeben ist, sollte man sich bemühen, in der Mitte des Bogens zu bleiben.
