Die Mikroporen des Gelcoats lassen nach und nach nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch einen Großteil der darin enthaltenen Verunreinigungen durch. Das gilt zum Beispiel für Kalk und braune Sedimente, die das Wasser der Flussmündungen enthält. Mit der Zeit vergilbt die gesamte Bordwand und wird stumpf. Der Rumpf unseres Schnellbootes ist weitgehend mit diesen verkrusteten Spuren verschmutzt. Unsere heutige Aufgabe ist es, dem Schiff seinen alten Glanz wiederzugeben und ihm eine dauerhafte Ausstrahlung zu verleihen.
Vermeiden Sie säurehaltige Reinigungsmittel
Es gibt zwar Dejauniser für Rümpfe, aber ihre säurebasierte Formulierung ist alles andere als harmlos! Rückstände dürfen nicht in die Kanalisation gelangen, was ist also mit einer Wäsche am Wasser? Die Reinigungswirkung dieser Produkte ist zwar spektakulär, aber sie vertiefen die Poren des Gelcoats noch mehr, sodass künftige Verschmutzungen leichter haften bleiben können.

Rumpflackierung als wenig nachhaltige Lösung
Die zweite Idee besteht darin, den gesamten Rumpf des Bootes neu zu streichen. Das ist eine große Aufgabe, die eine sorgfältige Vorbereitung der Oberfläche erfordert, um ein schmeichelhaftes Ergebnis zu erzielen, das jedoch schnell verdirbt, wenn es nicht perfekt ausgeführt wird. Zwei schnelle Anstriche auf einer schlecht vorbereiteten Oberfläche sind der sicherste Weg, Ihr Boot um 10 Jahre altern zu lassen!

Mechanische Reinigung
Der "saubere" Weg besteht darin, den Gelcoat aufzufrischen, indem die sehr dünne Oberflächenschicht entfernt wird, um das Material wieder in einen guten Zustand zu versetzen. Dies geschieht durch mehrmaliges Abschleifen und anschließendes Polieren. Das ist ein mühsamer Prozess, aber das Ergebnis ist makellos. Der Hochdruckreiniger sorgt für eine erste Abbeizung und ermöglicht es, Salz und Schmutz aus dem Grund der Splitter und Kratzer zu spülen.

Den Weg frei machen
Wir entfernen alle Elemente, die uns im Weg sein könnten, wie Lüftungsgitter, Halterungen für die Heckablage und eventuelle Zubehörteile, die entlang der Bordwand angebracht sind. Diejenigen, die wir an Ort und Stelle lassen, wie Rumpfdurchführungen und Tankentlüftungen, werden mit Klebeband geschützt.

Klebstoff ade!
Es gibt keine allgemeingültige Methode, um alte Klebstoffe zu entfernen. Je nach ihrer Zusammensetzung, ihrem Abnutzungsgrad oder der Umgebungstemperatur kann dies mehr oder weniger mühsam sein! Man verwendet einen feinen Schaber, eventuell unterstützt durch leichtes Erhitzen mit einem Heißluftgebläse. Im besten Fall gelingt es, den Klebstoff mit dem Kleber zu entfernen!

Gravierte Markierungen für das Schwimmen
Unser Schleifen kann dazu führen, dass die Wasserlinie des Bootes verschwindet. Um Ungenauigkeiten bei der Behandlung des Unterwasserschiffs zu vermeiden, zeichnen wir eindeutige Markierungen in das Gelcoat. Wir ziehen einen tiefen Kratzer am Bug, an den Ecken des Heckspiegels und an mehreren Stellen, die über die Länge des Bootes verteilt sind. Die Spitze einer Cutterklinge eignet sich gut zum Einritzen.

Schleifkörner auswählen
Für den ersten Schliff wird ein Schwingschleifer mit einer kreisförmigen Scheibe verwendet. Die Wahl der Körnung - zwischen 320 und 500 - hängt vom Zustand des Rumpfes ab, aber auch von der Dicke des Gelcoats, das der Bootsbauer aufgetragen hat. Denken Sie daran, dass diese Zahl die Anzahl der Körner pro cm² angibt und somit gilt: Je höher die Zahl, desto feiner das Schleifmittel. Das Schleifen mit 320er Körnern geht schneller als mit 500er Körnern, erfordert aber mehr Arbeit, um die entstandenen Mikrokratzer zu polieren.

Wunden und Beulen am Kiel
Der Abrieb der Gelcoat-Oberflächenschicht hat die Kalkspuren schnell beseitigt, aber die Bleiche enthüllt gnadenlos die Defekte, Kratzer und andere Risse, die wir reparieren müssen. Wir gehen mit einem Bleistift bewaffnet um das Boot herum, um sie alle zu markieren. Diese Vorsichtsmaßnahme verhindert, dass wir etwas vergessen, sobald wir einen Spachtel mit der härtenden Mischung in der Hand haben.

Man füllt die Unebenheiten des Rumpfes aus
Wir bereiten ein leicht getöntes, paraffiniertes Gelcoat vor, das wir mit einem Karosseriespachtel auftragen. Da dieses Produkt mit einer leichten Schrumpfung trocknet, sollte es bereits beim Auftragen mit einer Überdicke versehen werden. Ein wirksames System besteht darin, die Kratzer mit Abdeckband einzurahmen, das als Stütze für den Spachtel dient. Diese Dicke reicht aus, um dem Effekt der Schrumpfung entgegenzuwirken.

Auf den Finger und das Auge
Da das Produkt dazu neigt, durch sein Eigengewicht zu fließen, kann man einen "Füllstoff" hinzufügen, ein Pulver, das es weniger flüssig macht, z. B. Silikagel. Wir verwenden auch die Technik, bei der das frische Produkt mit einem breiten Streifen transparenten "Klebebands" abgedeckt wird, das nach dem Aushärten entfernt wird. So kann man mit den Fingern über diesen Film hinweg glatt streichen.

Feines Papier auf Wasserbasis
Die Reparaturen werden mit einer Cutterklinge, die als Schaber verwendet wird, und einem feinen Schleifmittel bündig abgeschliffen. Das anschließende Schleifen erfolgt mit Wasserpapier, d. h. einem speziellen Papier, das regelmäßig abgespült wird, damit es nicht verstopft. Ein Durchgang mit 800er Körnung und ein weiterer mit 1000er Körnung sind in der Regel gut geeignet. Diese allmähliche Abstufung scheint mühsam zu sein, aber es ist besser, mehrmals über die gleiche Stelle fahren zu müssen, als Zeit und Energie mit einer zu feinen Körnung zu verschwenden.

Glatt beim Anfassen
So geht man in immer feineren Durchgängen bis 3000 vor, wobei man zwischen jedem Durchgang mit einem Schwamm spült. Bei uns waren drei Zwischenschritte nötig, bei 800, 1000 und 1500. Wir haben nun eine Oberfläche, die sich glatt anfühlt, deren Glanz wir aber durch eine "Politur" wiederherstellen müssen.

Polierhaube...
Diese Poliermittel gibt es in mehr oder weniger abrasiven Formulierungen. Die Politur wird mit einer speziellen Maschine, der sogenannten Poliermaschine, oder mit einem Winkelschleifer mit Variator für niedrige Geschwindigkeiten durchgeführt. Wir beginnen mit einem Schwingschleifer mit einer Schaumstoffplatte, die das Produkt verteilt, und fahren dann mit der Poliermaschine fort, deren Platte mit einer Kunstfaserhaube ausgestattet ist.

Quadrieren Sie die Schale
Mit der Poliermaschine arbeitet man in Quadraten mit einer Seitenlänge von etwa 60 cm, wobei man in gekreuzten, vertikalen und dann horizontalen Durchgängen quadriert. Ein wenig Produkt wird auf den Untergrund aufgetragen und dann mit der Maschine in sehr langsamer Geschwindigkeit verteilt. Dann kann man die Geschwindigkeit erhöhen und leicht drücken, um das Produkt "arbeiten" zu lassen. Das wahre Geheimnis dieser Maschine ist, dass man sie nie von der Unterlage abheben darf, während die Scheibe rotiert, da sonst das Produkt weit über den zu polierenden Bereich hinaus geschleudert wird!

Der Brillantschlag!
Je nach verwendetem Produkt und gewünschtem Aussehen muss man diese Arbeit eventuell durch einen Durchgang mit einem Glanzwachs ergänzen. Diese Vorsichtsmaßnahme vervollständigt ein Werk, auf das man mit Recht stolz sein kann! Dieser Glanz dient nicht nur dazu, das glänzendste Boot im Becken zu haben; er ist auch ein Schutz, der verhindert, dass Schmutz anhaftet.
