Auf Booten kann man sich nicht auf die Schwerkraft verlassen, um das Wasser an die verschiedenen Zapfstellen zu bringen, es sei denn, man verwendet Kanister. Von den Wassertanks bis zu den Wasserhähnen braucht man einen Kreislauf, eine Pumpe und manchmal auch einen Warmwasserspeicher. Ein relativ einfaches System, das jedoch eine genauere Betrachtung verdient.
Am tiefsten Punkt
Bei der Wasserversorgung an Land wird die Schwerkraft genutzt. Das Wasser wird hoch oben in Wassertürmen gespeichert, wobei das Eigengewicht des Wassers für einen ausreichenden Druck sorgt. Auf Schiffen werden die Tanks am tiefsten Punkt platziert. Sie verfügen in der Regel über drei Öffnungen: zwei oben zum Befüllen und Entlüften und eine am tiefsten Punkt für die Verteilung.
Geschichten von Pumpen
Es gibt zwar auch Fuß- und Handpumpen, doch in den meisten Fällen sind sie elektrisch und automatisch, d. h. man muss nur einen Wasserhahn aufdrehen und schon kommt das Wasser. Dieses Wunder wird durch einen in den Wasserhahn eingebauten Schalter oder häufiger durch einen Druckschalter, ein Gerät, das auf Druck reagiert, ermöglicht.
Der Druckschalter, automatischer Schalter
Der Druckschalter besteht aus einer Gummimembran, die auf einer Seite mit dem Wasser im Kreislauf in Berührung kommt. Unter Druck verformt sich diese und wirkt auf einen Schalter, der das Ein- und Ausschalten der Pumpe steuert. Wenn ein Hahn geöffnet wird, sinkt der Druck und die Pumpe läuft an. Beim Schließen steigt der Druck und die Pumpe stoppt.
Ein Druckballon
Um das Ganze zu vereinfachen und zu verhindern, dass die Pumpe beim kleinsten Fingerspitzengefühl anspringt, wird oft ein Puffertank eingebaut: ein mit Wasser gefüllter Behälter, in dem sich eine mit Luft gefüllte Blase entspannt, um ein wenig Druck abzugeben. Wenn ein Gerät die Pumpe, den Druckschalter und den Puffertank zusammenfasst, spricht man von einem Wasseraggregat.
Wiederverwertete Kalorien
Immer mehr Boote verfügen über Warmwasser. Dabei handelt es sich nicht um einen Warmwasserbereiter im eigentlichen Sinne, sondern um einen wärmeisolierten Speicher. Das Wasser wird entweder durch einen elektrischen Widerstand oder durch eine Rohrschlange erhitzt, in der das Kühlwasser des Motors zirkuliert. Eine Art Wärmetauscher, durch den Kalorien zurückgewonnen werden, die sonst verloren gehen würden.
Die Wassertemperatur regulieren
Das auf diese Weise erzeugte heiße Wasser kann heiß sein und es ist wichtig, dass es über ein thermostatisches System verteilt wird. Dabei kann es sich um einen Temperaturregler oder eine Mischbatterie handeln, die das Risiko von Verbrühungen verhindert.
Ein Netzwerk ohne Geheimnisse
Das Rohrleitungsnetz kann aus Metall oder Kunststoff bestehen. Die einfachsten Anlagen bestehen aus flexiblen Schläuchen, die mit Serflex-Klemmen zusammengehalten werden, während die fortschrittlichsten Anlagen mit Schnellkupplungen oder durch herkömmliches Löten zusammengefügt werden. Die meisten modernen Wassersportanlagen bestehen aus PER-Rohren (vernetztes Polyethylen), die sich mithilfe von Schraubverbindungen leicht montieren lassen. Sie sind sehr flexibel und vertragen Vibrationen sehr gut.
Die Abwasserentsorgung erfolgt in der Regel durch Schwerkraft, außer bei Duschen, deren Auffangbehälter sich oft unterhalb der Wasserlinie befindet. Eine Pumpe leitet das Wasser dann nach außen oder in den Grauwassertank, falls das Boot einen solchen hat.