Kreuzfahrt durch das Åland-Archipel: Nordisches Segeln zwischen Meer und Wäldern

An Bord einer Dufour 455 erkundete eine Crew der Groupe International de Croisière (GIC Voile) im Juli 2024 die Åland-Inseln zwischen Schweden und Finnland. Dieses Inselgebiet mit seinen vielfältigen Landschaften, in denen sich von der Eiszeit geformte Felsen und Nadelwälder vermischen, bietet eine einzigartige Navigation, die von einer präzisen Markierung und klar definierten Kanälen geleitet wird. Jean-Michel G. berichtet ausführlich über seine nordische Erfahrung.

Anspruchsvolle, aber sichere Navigation

Der Åland-Archipel zwischen Finnland und Schweden bietet ein besonderes Segelerlebnis, das der Flussschifffahrt ähnelt. Die Fahrrinnen sind genau markiert und erleichtern das Vorankommen durch dieses Labyrinth aus Inseln und niedrigen Inseln. Dennoch ist Wachsamkeit geboten: Zahlreiche Felsen treten unter Wasser zutage und erfordern ein aufmerksames Lesen der Seekarten. Das Segelboot musste oft Motor und Segel kombinieren, um den Kurs zu optimieren, vor allem wegen der launischen Winde.

Zwischenstopps zwischen Tradition und Moderne

Die Gastfreundschaft in den Häfen ist eine der Stärken des Archipels. Bei jedem Anlaufhafen bieten die Marinas eine qualitativ hochwertige Infrastruktur: makellose Sanitäranlagen, zugängliche Saunen und gepflegte Stege. Überall war die Sauberkeit der Sanitäranlagen bemerkenswert, mit oftmals modernen und gut gepflegten Einrichtungen, die den Komfort der Segler verstärken. Mariehamn, die Hauptstadt des Archipels, hat mit seinem Schifffahrtsmuseum und dem majestätischen Viermaster Pommern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Weiter südlich bot die fast menschenleere Insel Nötö mit ihrer kleinen Kirche aus dem 18. Jahrhundert und den von Kiefern gesäumten Wanderwegen einen Moment außerhalb der Zeit.

Eintauchen in die finnische Kultur

Die Zwischenstopps boten die Gelegenheit, in die lokalen Traditionen einzutauchen. Die Sauna, eine nationale Institution, bestimmte den Rhythmus mehrerer Abende, insbesondere in Brännskär, wo die Crew eine mit Holz beheizte Sauna testete, gefolgt von einem aufschlussreichen Bad in einer ruhigen Bucht. Die Saunaerfahrung, die stets von geselligen Momenten begleitet wurde, ermöglichte ein echtes Eintauchen in die finnische Lebensweise. Auch die Gastronomie kam nicht zu kurz, mit kulinarischen Entdeckungen wie gebeiztem Lachs, der auf dem Markt in Turku gekauft wurde, oder Rentier-Trockenfleisch, das eine gastronomische Überraschung darstellte.

Wetter und Navigationsbedingungen

Der nordische Sommer hielt einige Klimaschwankungen bereit. Neblige und kühle Morgen wurden oft von schönen, sonnigen Tagen abgelöst. Der unregelmäßige Wind erforderte eine große Anpassungsfähigkeit, mit manchmal kurzen und intensiven Wendemanövern und vielen Stunden unter Motor. Eine lokale Besonderheit ist die Handhabung der Anlegeplätze: Während französische Segler lieber mit dem Heck am Kai anlegen, wählen die Finnen oft den Buganker mit einer Boje am Heck.

Ein authentisches und technisches Reiseziel

Diese Ostseekreuzfahrt hinterlässt lebhafte Erinnerungen an eine betreute, aber nie eintönige Navigation. Das Åland-Archipel erweist sich als erstklassiges Ziel für Kreuzfahrtfans, die landschaftliche Schönheit, nautische Strenge und kulturelles Eintauchen miteinander verbinden möchten. Eine Erfahrung, bei der jeder Zwischenstopp eine Menge Entdeckungen mit sich brachte, zwischen Begegnungen, lokalen Traditionen und Momenten reinen Vergnügens auf See.

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