MSIG Europe: Unerwartetes Duo ohne fossile Energie für die Transat Café l'Or 2025


Der eine rennt durch die Berge, der andere zieht seine Bahn über die Ozeane. Gemeinsam gehen sie an Bord eines der ältesten Imoca-Boote der Flotte. Treffen in Le Havre mit Conrad Colman und Mathieu Blanchard, dem explosiven Tandem der Transat Café l'Or 2025.

Zwischen einem engagierten Seemann und einem Ultra-Trailer-Neuling im Segelsport hat es offensichtlich gefunkt. Wenige Stunden vor dem Start der Transat Café l'Or 2025 berichten Conrad Colman und Mathieu Blanchard an Bord von MSIG Europe offen und humorvoll über ihre Vorbereitungen, ihre Gewohnheiten an Bord und ihre Sicht auf das Meer.

Zwei Welten, ein Boot

Es gibt Menschen, die schon immer auf dem Meer gelebt haben, und solche, die sich aus Wissensdurst dorthin wagen. Mathieu Blanchard, ein Trailrunner, der an unwegsames Gelände gewöhnt ist, entdeckt hier das Adrenalin der großen Überfahrten, betreut von einem erfahrenen Skipper: Conrad Colman, der für sein Engagement für die Umwelt und seine Überfahrten ohne fossile Energie bekannt ist.

"Sportlich, crazy verrückt" colman fasst seinen Teamkollegen zusammen. Blanchard wiederum macht aus seiner Bewunderung keinen Hehl: "? Viel zu stark im Segeln, viel zu schlecht im Trailrunning!"

Ein Boot ohne Treibstoff, aber nicht ohne Emotionen

MSIG Europe ist nicht auf technologische Übertreibungen aus. Die Imoca gehört zu den ältesten Booten der Flotte, hat aber ein ehrgeiziges Projekt an Bord: eine Überfahrt ohne Treibstoff, angetrieben nur von den Elementen der Natur. Die Energie wird von Solarzellen geliefert, und die Überzeugungen sind an Bord, in die Struktur des Projekts selbst eingraviert.

Für Colman ist diese Energieautonomie eine stolze Leistung. " Man wird vom Wind getrieben und von der Sonne aufgeladen" er sagt das mit entwaffnender Einfachheit.

Rituale, Talismane und Erschöpfungsschübe

Jeder Segler hat seine kleinen Rituale. Für Mathieu ist es ein Essen mit den Angehörigen vor dem Start. Für Conrad ist es eine ruhige und zentrierte mentale Visualisierung beim Kreuzen der Linie. An Bord nimmt der eine ein kleines Fetischschweinchen mit, der andere seinen Ehering, der mit den Hausschlüsseln zusammenhängt.

Und wenn die Stimmung schwankt? Dann ist es eine Handvoll M&Ms oder ein Stück Death Metal. Oder beides gleichzeitig, je nach Wetterlage.

Kinderträume und erträumte Zwischenstopps

Colman träumte als Kind vor den Bildern von Peter Blake. Blanchard hingegen zitiert Kommandant Cousteau. Beide teilen eine starke Beziehung zur Natur und eine gewisse Sehnsucht nach dem Anderen. Traumhafte Zwischenstation? Die polynesischen Atolle für Mathieu. Langsames Segeln mit seiner Familie für Conrad.

Eine Botschaft an die Erdlinge

Das Interview endet mit einer Note der Bescheidenheit. Beide Skipper betonen die gemeinsame Arbeit, die Bedeutung des technischen Teams und den Gemeinschaftsgeist. " Ohne sie tun wir nichts", wiederholen sie unisono.

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