Sie stehen kurz vor einer Transat, aber die Stimmung bleibt leicht. Am Kai von Le Havre, gleich nach der Pressekonferenz zur Transat Café l'Or 2025, treffen wir Anthony Marchand und Julien Villion, das Duo, das auf Aktuelles Ultim 4 die Ex-Gitana 17. Das Gespräch, das im Video-Format geführt wurde, stellt die übliche Ernsthaftigkeit der Wetterbriefings auf den Kopf: Man spricht über Kaffee, Glücksbringer, Optimisten-Erinnerungen und sogar... Haribo-Bonbons.
Das gesamte Interview ist als Video zu finden (Link am Anfang des Artikels), aber hier ist etwas, um Ihnen Appetit zu machen.
Eine offensichtliche Komplizenschaft an Bord eines Riesen

"Julien, es ist ein kartesianisches Vergnügen" wirft Anthony Marchand lächelnd ein. Sein Teamkollege kontert im selben Atemzug: "Anthony ist mein Gegenteil, also ergänzen wir uns." Der Ton ist gesetzt. Der Zusammenhalt des Duos wurde nicht auf fliegenden 32-Meter-Booten aufgebaut, sondern auf deutlich bescheideneren Schiffen. Julien erzählt von seiner hölzernen Karavelle aus dem Jahr 1974, und Anthony segelt mit seiner Familie auf einem Küstensegler, der weit von der Ultim entfernt ist. Verankerte Segler.
Einfache, aber fest verankerte Rituale
An Bord gibt es keinen Aberglauben, oder fast keinen. Julien hat keine Glücksbringer, aber Anthony trägt immer einen kleinen Glücksbringer bei sich, den er von seiner Tochter geschenkt bekommen hat. Das morgendliche Ritual bleibt unverändert: ein Kaffee und ein Wetterbericht. "Man schaut, mit welcher Sauce man gegessen wird" ich habe das Gefühl, dass wir uns nicht so gut verstehen", scherzt Julien.
Foils, Sicherheit und Leistung: Technische Antworten schleichen sich zwischen zwei Lacher ein

Das Interview ist zwar etwas unkonventionell, aber die beiden Segler verlieren nicht die Orientierung. Auf die Frage nach den technischen Entwicklungen sind sie sich in einem Punkt einig: Foils. Nicht nur wegen der Geschwindigkeit, sondern auch wegen der Stabilität und der Sicherheit. "Die Schiffe segeln flacher, es krängt weniger, ist stabiler. Und damit sicherer" die meisten von uns haben sich in den letzten Jahren mit dem Thema beschäftigt", fasst Julien zusammen.
Einfache Freuden und das Meer zum Teilen
Auf See gibt es kaum Komfort, dafür aber umso mehr Vergnügen. Ein Quadrat Schokolade während einer Nachtschicht. Ein Sonnenaufgang bei 35 Knoten. Ein Ohrwurm mit Springsteen-Musik. Und immer die Komplizenschaft des Zweiergespanns. Selbst die erträumten Mahlzeiten am Ziel bleiben bodenständig: ein schönes warmes Gericht, ein wenig Schatten, ein kühles Getränk.
Erste Erinnerungen und inspirierende Seeleute

Wie bei vielen hat alles auf einem Optimisten begonnen. "Ich hatte das Gefühl, auf einer Ultim zu sein", erzählt Anthony und erinnert sich an sein erstes Livard-Segel. Julien erzählt von seiner ersten Nacht allein auf einer Überführungsfahrt mit einem Figaro. Und wenn es um Inspirationen geht, ist Jack London nie weit entfernt mit Vagabund der Südsee .

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