Das Folkboat, ein symbolträchtiges Segelschiff der Ost- und Nordsee

Mit seiner unverkennbaren Retro-Silhouette ist das Folkeboot ein unumgängliches Boot in Nordeuropa. Geschichte und Bildertour dieses Segelschiffs, das noch immer in Deutschland gebaut wird und dessen Charme dazu einlädt, die nördlichen Schären zu entdecken.

Ein gelungener Mix aus 4 Bootsplänen

1941 schrieb der skandinavische Segelverband einen Wettbewerb für ein leicht zu segelndes und erschwingliches Segelschiff für Kreuzfahrten aus. Unter den 58 Einsendungen wurden vier Entwürfe der Architekten Knud Olsen, Jac M. Iversen, Alfons Kvarnström und O.W. Dahlström ausgewählt, von denen jedoch keiner zum Sieger erklärt wurde. Stattdessen beauftragte der Verband den jungen Schiffsarchitekten Tord Sundén damit, die besten Ideen der einzelnen Entwürfe zusammenzufassen. 1942 wurde das Folkboat, ein 7,68 m langes, einfaches und für die damalige Zeit modernes Segelschiff mit Rahsegel, auf den Markt gebracht, ohne dass ein Architekt beauftragt wurde. Der Schifffahrtsmagnat Sven Salén, der das Projekt initiiert hatte, gab 60 Stück bei schwedischen Werften in Auftrag, um die Dynamik der Klasse zu gewährleisten. Es dauerte jedoch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, bis sie sich in Nordeuropa und sogar in den USA ausbreitete.

1975 ließ Sven Svendsen, ein in den USA segelnder Amateur der Klasse, einen Rumpf aus einem bewährten Holzmodell gießen. Im Jahr darauf genehmigte die Klasse die Verwendung von Glasfaser. Die Formen des Folkeboots befinden sich nun bei der deutschen Werft Haubold Yachting, die noch immer jedes Jahr mehrere Einheiten herstellt.

Seit seiner Einführung wurden mehr als 4000 Folkeboote gebaut. Allein in Deutschland sind es über 450 Boote, die aktiv an der Küste und auf Binnengewässern fahren.

Folkboat amarré à terre (CC BY 2.0 Jukka)
Folkboat an Land angedockt (CC BY 2.0 Jukka)

Ein klassisches und einfaches Segelboot

Das Folkeboot behielt auch in seiner GFK-Version seine Rumpfgeometrie mit Nageln bei, die seine Identität ausmachte und es von der modernen Massenproduktion abhob. Die Takelage einer Bermuda-Sloop bleibt sehr einfach und ohne Vorstag. Der lange Kiel und das verlängerte Ruderblatt ermöglichen einen geringen Tiefgang von 1,19 m. Mit einer Segelfläche von 24 m2 und einer Verdrängung von mindestens 1930 kg eignet sich das Folkboat sowohl für Regatten als auch für Spazierfahrten mit hohen Geschwindigkeiten.

Un cockpit protégé
Ein geschütztes Cockpit
Une position de rappel confortable
Eine bequeme Abrufposition

Viele Mannschaften unternehmen lange Küstenfahrten an Bord. Der Innenraum hat zwar aufgrund des unauffälligen Daches eine geringe Stehhöhe, bietet aber dennoch Platz für zwei Erwachsene und eventuell Kinder in der vorderen Spitze zum Schlafen.

Während einige eine Toilette auf der Steuerbordseite des Niedergangs hatten, begnügt sich die aktuelle Werft mit einer einfachen Einrichtung mit einem Kartentisch auf der Backbordseite, der einen Gaskocher unter der kippbaren Platte verbirgt.

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