
Louis-Luc ist Kanadier. Er segelt auf seiner Ericson 25 Plus von 1979, einem 7 m langen Kreuzer mit aufgehängtem Ruderblatt. Während des Winterlagers entdeckt er, dass sein Ruderblatt scheinbar Wasser gezogen hat. Er beschließt daraufhin, das Ruder selbst komplett neu zu bauen.
Erste Analysen und Entscheidung

Nachdem er die erste Haut auf einer Seite aufgeschnitten hat, findet er im Inneren einen mit Wasser getränkten Schaumstoff und einen stark verrosteten Docht. Zunächst stellt er sich vor, nur den Schaumstoff und den Restrater auszutauschen, doch dann merkt er, dass er Zeit sparen würde, wenn er einen neuen anfertigen würde.
Der Docht aus rostfreiem Stahl mit seiner "Schaufel" aus Stahl wird dann aufbewahrt. Er wird entrostet und sandgestrahlt, bevor er mit einer Grundierung geschützt wird. Mit der Software SolidWorks zeichnet er sein Ruderblatt in 3D neu. Der kalte Winter in Kanada blockiert ihn ein wenig bei seiner Arbeit. Er kann nämlich keine Form unter Verwendung des alten Ruderblatts erstellen. In seiner Garage ist es zu dieser Zeit zu kalt, um Harz herzustellen.
Eine Form aus Hartschaum

Dazu schneidet er mit einem heißen Draht Stücke aus dem Hartschaumstoff. Jedes Stück nimmt die in 3D gezeichnete Kurve auf. Dann werden alle aneinandergeklebten Stücke egalisiert, um das Profil des Safrans neu zu zeichnen. Diese Form wird mit einem Holzrahmen zusammengehalten, gekittet, gespachtelt und gewachst. In dieser Form wird er die beiden Seiten des Safrans bei Kontakt schichten. Alles geht gut, aber beim Herausnehmen aus der Form wird die Form zerstört. Sie wird nicht wieder verwendet.


Ausrichten des Dochts

Louis-Luc hat zwei Teile, die er zusammenfügt, wobei er darauf achtet, den Docht vorher in der Mitte zu positionieren. Um die richtigen Temperaturen zu erreichen, damit das Harz gut aushärtet, baut er eine isolierte Kiste, in der seine Form Platz findet.

Nachdem er den Docht perfekt ausgerichtet hat, kann er das Ganze mit hochdichtem Polyurethan-Schaumstoff füllen. Dieses Zweikomponentenprodukt ist vor dem Aushärten flüssig und fließt perfekt in den Boden des senkrecht aufgestellten Ruderblatts. Louis-Luc arbeitet mit Güssen von 1 kg, damit sein Raum nicht zu heiß wird. Die Hitze, die bei der Polymerisation freigesetzt wird, ist nämlich stark.

Abdichtung um den Docht
Jetzt muss er noch den Docht gut abdichten, die verletzliche Stelle, die wahrscheinlich die Ursache für das Eindringen von Wasser war. Danach folgen die Deckschicht, die Grundierung und das Antifouling, bevor er sich wieder an seinem schönen Segelboot erfreuen kann.

Lehren aus der Baustelle
Wenn er es noch einmal machen müsste, würde Louis-Luc nicht so vorgehen. Statt einer Außenform hätte er eine Innenform hergestellt, die ihm weniger Nacharbeit abverlangt hätte. Aber diese Konstruktion war für ihn durchaus interessant, um zu lernen, wie man mit Fasern arbeitet. Er hat den ganzen Winter gebraucht, um sein Ruderblatt zu bauen, weil es ihn zum Nachdenken, Hinterfragen und stundenlangen Anschauen von Tutorials gebracht hat, um die richtigen Methoden zu finden.