420, die legendäre Jolle, die im Baskenland geboren wurde und noch immer Tausende von Seglern ausbildet

© 420 Uniqua

Der 420er wurde 1958 für das Segelnlernen entwickelt und ist heute ein unumgänglicher Klassiker. Dieses kleine Doppelsegelboot, das Spaß macht, die Schüler schult und für Regatten geeignet ist, hat Segelschulen auf der ganzen Welt erobert. Ein Rückblick auf die Geschichte einer ganz besonderen Jolle, die an der baskischen Küste entstanden ist.

Ein Segelboot, geboren in Socoa, zwischen den Ideen der Lehrer und dem Know-how der Küfer

Die Geschichte der 420er, die auch "qua't-vingt" genannt wird, beginnt an der baskischen Küste, in Socoa, gegenüber der Bucht von Saint-Jean-de-Luz. Ende der 1950er Jahre suchen zwei Segellehrer der örtlichen Schule nach einer leichten, leistungsstarken Jolle, die für die Ausbildung junger Segler geeignet ist. Sie wollten ein Boot zum Segeln im Doppelpack, das sowohl die Koordination der Mannschaft als auch die grundlegenden Manöver und das Gefühl einer Regatta vermitteln konnte.

Ihr Projekt fand auch in Bordeaux Anklang, wo die Küferei Lanaverre, die gerade dabei war, sich auf den Schiffbau zu spezialisieren, beschloss, die Herausforderung anzunehmen. Er entwarf ein 4,20 Meter langes Jollenkreuzerboot, das Einfachheit, Robustheit und Segelvergnügen vereinen sollte.

Der Prototyp wurde 1958 gebaut. Mit seinem Rumpf aus Seesperrholz, seinem geräumigen, selbstlenzenden Cockpit, seinen drei Segeln (Großsegel, Fock, Spinnaker) und seinem Trapez hat es alle Voraussetzungen erfüllt. Es ist leicht zu transportieren, schnell aufzuriggen und ermöglicht eine progressive Ausbildung vom Freizeitsegler bis zum Regattasegler. Die Werft Lanaverre begann mit der Serienproduktion. Sehr schnell eroberte der 420er die Segelclubs im Südwesten und später in ganz Frankreich.

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Ein internationaler Star unter den Leichtseglern

Ab den 60er Jahren sticht der 420er in See. Er wird in ganz Europa, bis nach Japan und in die USA exportiert. Durch die Übernahme durch die nationalen Verbände wurde er schnell zu einem offiziellen Medium für die Ausbildung junger Segler. Er wird zu einer echten Brücke zum Spitzenniveau, insbesondere zum 470er, seinem "großen Bruder" bei den Olympischen Spielen.

Bis heute wurden mehr als 56.000 Einheiten gebaut. Die 420er-Klasse ist eine der dynamischsten Klassen der Welt mit aktiven Flotten in über 60 Ländern.

Ein ausbildendes, aber auch leistungsstarkes Boot

Der 420er sieht aus wie ein Schulschiff, ist aber auch ein Segelboot, das die Geschwindigkeit liebt. Dank seines scharfen Rumpfs, seines geringen Gewichts (ca. 80 kg für den Rumpf) und seiner großzügigen Segelfläche kann er vor allem auf dem Vorwindkurs unter Spinnaker eine hohe Geschwindigkeit erreichen.

Es ist ein anspruchsvolles Boot für die Mannschaft, die lernen muss, gemeinsam zu manövrieren, die Trimms zu koordinieren, mit dem Wind zu spielen - kurz gesagt, wirklich zu segeln. Viele der großen französischen Segler, wie Franck Cammas oder Marie Riou, haben ihre Karriere auf einem 420er begonnen.

Ein Bauwerk, das mit der Zeit gegangen ist

Die ersten 420er waren aus Holz und wurden mit Leidenschaft von Hand gebaut. Schon bald ersetzte Polyester das Sperrholz und machte das Boot stärker, leichter und einfacher zu warten. Heute stellen mehrere Werften auf der ganzen Welt 420er her, aber immer noch nach den strengen Regeln, die von der internationalen Klasse auferlegt werden, um die Chancengleichheit bei Regatten zu gewährleisten.

Dies ermöglicht es jedem Regattasegler, unabhängig von seinem Land oder Hersteller, unter gleichen Bedingungen zu segeln.

Eine Gemeinschaft, die durch den Clubgeist zusammengeschweißt wird

Der 420er steht auch für eine einzigartige Atmosphäre. In den Clubs sind die Regatten eine Gelegenheit für Begegnungen, Lernen und unvergessliche Erinnerungen. An Land und auf See sind Geselligkeit und Wettstreit an der Tagesordnung. Jedes Jahr nehmen Hunderte von Jugendlichen an nationalen, europäischen oder weltweiten Meisterschaften teil und bilden eine echte Familie rund um dieses kleine Segelboot.

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Der 420er, ein Segelboot mit Zukunft

Auch heute noch, mehr als 60 Jahre nach seiner Erfindung, ist der 420er eine unumgängliche Säule in der Welt des Leichtsegelns. In den Wassersportvereinen wird er aufgrund seiner Zuverlässigkeit, seiner Langlebigkeit und seines hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses immer noch geschätzt. Es bildet ganze Generationen von Seglern aus und bietet ihnen ein pädagogisches und spielerisches Medium, das sowohl bei den ersten Segeltörns als auch bei den ersten ernsthaften Regatten mithalten kann.

Für junge Segler ist der 420er ein ideales Sprungbrett. Er bietet die Möglichkeit, alle Grundlagen des Doppelzweiersegelns zu erlernen: Koordination, technische Manöver, Taktik, Feinabstimmung. Das alles in einem lebendigen Boot, das angenehm zu steuern ist und ein echtes Gefühl vermittelt, vor allem wenn der Spinnaker gesetzt wird.

Und für Segelbegeisterte, selbst für erfahrene Segler, bleibt der 420er ein anspruchsvolles und stimulierendes Medium. Er ermöglicht es, auf hohem Niveau zu regattieren, seine Strategie zu verfeinern und den Wettkampf in einem zugänglichen und verbindenden Format zu erleben.

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