Unsere Wasserstraßen werden von invasiven Pflanzen überwuchert, die die Flussgewässer besiedeln. Das Springkraut, aber auch das Tausendblatt (Myriophyllum heterophyllum), eine Wasserpflanze mit langen Stängeln, die zwischen zwei Gewässern schwimmt, windet sich um die Schiffsschrauben und verstopft die Blätter, bis diese völlig unwirksam werden. Sie werden von den Motorkühlungspumpen angesaugt, verstopfen die Filter und können sogar zu Motorschäden führen.
Zierpflanzen
Diese Wasserpflanzen gelangten in die natürliche Umwelt, nachdem sie als Schmuck für Zierteiche oder als natürlicher Filter für Aquarien verkauft worden waren. Diese begehrte Filterfähigkeit ist nun die Eigenschaft, die es so schwer macht, sie auszurotten. Die Heterophyle Myriophyllum beispielsweise liebt klares Wasser, in dem das Licht ihr Wachstum fördert. Durch seine Filterfähigkeit wird das Wasser noch klarer, wodurch ein wahrer Teufelskreis entsteht.

Die schwebende Raupe
Das Springkraut ist eine hübsche Pflanze mit gelben Blüten. Wenn man sie ausreißt, verbreiten sich ihre Rhizome und werden von der Strömung getragen, um andere Gebiete zu besiedeln. Sie wächst auf Kosten der einheimischen Arten. In der Region Mayenne werden Bootsfahrer im Rahmen von Sensibilisierungskampagnen aufgefordert, Abstand zu halten, um zu verhindern, dass die Propellerbewegungen die Ausbreitung begünstigen. Bei der Bekämpfung durch die Dienststellen des Departements werden Amphibien-, Schwimm- und Raupenfahrzeuge eingesetzt, die die Pflanzen so vollständig wie möglich einsammeln.

Ein rasantes Wachstum
Das Heterophyle Myriophyll streckt sich in langen Fäden. Sein Wachstum ist spektakulär: unter guten Bedingungen bis zu 30 Zentimeter pro Woche! Außerdem reicht ein winziges Fragment dieser Pflanze aus, um die Entwicklung einer neuen Pflanze zu ermöglichen. Dies erfordert beim Mähen unendliche Vorsichtsmaßnahmen, um eine Verbreitung zu verhindern. Einfaches Mähen oder Ausreißen reicht nicht aus, um die Invasion zu bekämpfen, und scheint die Ausbreitung sogar zu erleichtern, wenn sie ohne Vorsicht durchgeführt werden.

VNF an vorderster Front
Voies Navigables de France, die seit einigen Jahren mit diesem Problem konfrontiert sind, haben sich auf die Forschungsarbeiten der Universität Lothringen gestützt, um praktikable Lösungen für diese fortschreitende Erstickung der Wasserwege zu erproben. Als Untersuchungsgebiet wurde der Wasserbahnhof von Saint-Jean-de-Losne ausgewählt. Dieses Becken am Zusammenfluss von Saône und Canal de Bourgogne ist seit mehreren Jahren so stark überschwemmt, dass Wassersportaktivitäten in diesem Hafen, der bis zu 650 Boote beherbergt, fast unmöglich wurden.

Lagunenblaues Wasser...
Derzeit werden mehrere gemeinsame Aktionen durchgeführt. Die erste ist das Sichelfischen mit Einsammeln der abgeschnittenen Pflanzen, die aus dem Wasser gezogen werden, um eine Verbreitung zu verhindern. Darüber hinaus wird das Wassermilieu mit Mikroorganismen besät, die die Nährstoffe aufnehmen, von denen sich die Pflanze ernährt. Noch erstaunlicher ist, dass dem Wasser ein Farbstoff zugesetzt wird, der die Photosynthese hemmt. Sein Spiegeleffekt wirft einen Teil des Lichts zurück, was das Wachstum der Pflanze hemmt. Dafür nimmt das Wasser die ungewöhnliche blaue Farbe einer Postkartenlagune aneuros

Erste Ergebnisse für Herbst 2022 erwartet
Um eine relative Eindämmung des Wassers im Wasserbahnhof zu ermöglichen, ohne die Schifffahrt zu unterbrechen, sperren aufeinanderfolgende Blasenvorhänge den Ausgangskanal zur Saône ab. Dadurch wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der Studie überzeugend sind und die dem Wasser zugesetzten Produkte nicht unvorsichtigerweise in die natürliche Umwelt gelangen. Die Ergebnisse dieses Experiments werden am Ende der Saison um den Monat Oktober 2022 herum gemessen. Man kann nur hoffen, dass dauerhafte Lösungen gefunden werden, um die Invasion, die auf Kosten der lokalen Arten geht, einzudämmen.

In der Mayenne, am Canal de la Robine, im Marais poitevin, in Burgund oder anderswo besiedeln invasive Wasserpflanzen die Umwelt. Die Bekämpfung wird organisiert. Hoffen wir, dass die gewählten Lösungen nicht nur wirksam, sondern auch sanft genug sind, damit das Heilmittel nicht schlimmer ist als das Übel.