In La Jaille-Yvon an der Mayenne hat es sich Anjou Sport Nature zur Aufgabe gemacht, Kindern spielerisch das Segeln beizubringen. Die Kinder gehen für die Dauer von Ausflügen oder Lagern an Bord von Mannschaftsbooten. Die Kinder wechseln sich an allen Manöverposten ab. Sie werden sich ihrer selbst und der Bedeutung ihrer Rolle in der Gruppe bewusst. Diejenigen, die unsicher waren, entdecken schnell, dass sie ein wichtiges Glied für den reibungslosen Ablauf des Schiffes sind. Was für eine aufwertende Lektion!
Die Schule der Besatzung Flussversion
Die seit langem von der Ecole de voile des Glénans, Jeunesse et marine und anderen auf See praktizierte Seemannschaft ermöglicht einen umso effizienteren Lernprozess, da sie weit über das bloße Kennenlernen des Bootes und der nautischen Umgebung hinausgeht. Es handelt sich um eine echte Lebensschule, in der die Kinder ihre Autonomie entwickeln, aber auch und vor allem ihre Fähigkeit, gemeinsam zu "sein". Auf individueller Ebene gewöhnen sie sich daran, auf sich selbst zu achten und ihren eigenen Komfort zu verwalten, ohne auf die Betreuung durch einen Erwachsenen zu warten. Auf kollektiver Ebene lernen sie die Tugenden der Gruppe kennen und lernen, ihren Platz in der Gruppe zu finden, ohne die Ellenbogen auszufahren.

Jeder hat seine Rolle in der Mannschaft
Der Tag beginnt mit einer Schnitzeljagd, bei der sich drei Piratenbanden auf die Suche nach den Karten machen, die sie zum Schatz führen sollen. Sobald sie an Bord sind, ziehen sie ihre Rettungswesten an, wobei die Großen den Kleinen spontan helfen. Jeder gewinnt den ihm zugewiesenen Posten. Ein Dokument, die "Besatzungsliste", beschreibt genau die Arbeit jedes der acht Besatzungsmitglieder und die Reihenfolge, in der sie sich abwechseln. Jeder wird nacheinander zum Lotsen, Schleusenwärter, Beobachter, "Festmacher", "Gaffer" oder Navigator. Die Manöver laufen ohne einen einzigen Schrei und in einer tadellosen Reihenfolge ab, da jeder genau weiß, was er zu tun hat. Ein Beispiel für Zusammenhalt, das so manche erwachsene Mannschaft erröten lässt!

Fluss-Ferienlager
Die Piraten des Tages sind 24 Personen im Alter von 6 bis 11 Jahren. Sie nehmen an einem fünftägigen Ferienlager teil. Das Lager wird an Bord der Schiffe errichtet. Jede Mannschaft, ob Schulklasse oder nicht, wird von einem Betreuer oder einer Betreuerin betreut, der oder die so wenig wie möglich eingreift und die Interaktion zwischen den Kindern bevorzugt. Die Flottille wird von einem "Admiral" an Bord eines Sicherheitsbootes beaufsichtigt, der die Rolle des Spielleiters spielt, den Mannschaften jedoch so viel Freiraum wie möglich lässt, um ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Anjou Sport Nature, eine Vereinsstruktur
Anjou Sport Nature ist eine 1985 gegründete Vereinsstruktur, die jedoch erst seit 1997 ihre volle Größe erreicht hat. Sie verfügt über drei Stützpunkte, an denen zahlreiche Aktivitäten auf und am Wasser angeboten werden. Die Kindercamps werden von Sophie Leblanc, der stellvertretenden Direktorin von Anjou Sport Nature, betreut. Beim Segeln betreut sie den Ausflug vom Sicherheitsboot aus. BEATEP-Inhaber Umwelt und Fluss in den letzten Jahren hat sie es nicht versäumt, die Kinder durch Animationen für den Wasserkreislauf zu sensibilisieren.

Solide und funktionale Boote
Die drei Boote, die die Flottille bilden, wurden von der Werft Delavergne in Avrillé (Vendée) aus Aluminium gebaut. Das zentrale Cockpit ist um einen großen Tisch mit aufklappbaren Platten angeordnet. Eine Persenning aus Segeltuch schützt fast das gesamte Boot vor Regen und Sonne. Die Hauben öffnen sich zu den Mannschaftsposten, wo bis zu acht Personen auf den mit Matratzen ausgestatteten Sitzbänken Platz finden. Der Antrieb erfolgt über einen Viertakt-Außenbordmotor mit 10 PS im Schacht. Mit ihrer kantigen Silhouette sind diese Boote nicht gerade ein Ausbund an Eleganz, doch sie sind solide und erfüllen ihre Aufgabe perfekt.

Als wir die Piraten auf ihrer Suche begleiteten, konnten wir einige schöne Verhaltensweisen beobachten, bei denen man sich gegenseitig half, ohne zu spotten oder zu prahlen. So half zum Beispiel jemand einem Jüngeren beim Binden seiner Schwimmweste, oder ein anderer hielt das Schiff mit einem Bootshaken an Ort und Stelle, während er einem kleinen Mädchen geduldig die Feinheiten des Klampen-Knotens erklärte. Wir freuen uns darauf, diese Fähigkeiten und die Aufmerksamkeit für andere auf den Wasserstraßen zu sehen. Ich kann es kaum erwarten, dass diese Piraten erwachsen werden!