Boote aus einem chinesischen Mythos
Drachenboote sind lange Boote, die aus einem einzigen ausgehöhlten Baumstamm gebaut werden und von mehreren Personen mit dem Paddel angetrieben werden. Sie tragen einen Drachenkopf auf dem Bug und einen Schwanz am Heck und werden seit Jahrhunderten in Rennen eingesetzt. Die Fischer versammelten sich am Tuen Ng, dem Drachenbootfest, um symbolisch zu versuchen, so schnell wie möglich eine historische Figur aus der Zeit vor 2000 Jahren zu retten: Qu Yuan, ein Würdenträger, der sich wegen Korruptionsvorwürfen selbst ins Wasser stürzte, um von den Fischen gefressen zu werden. Jedes Jahr um den Juni herum finden Rennen statt, die an das Ereignis erinnern.
Ein Verband und klar definierte Boote
Im 20. Jahrhundert wurde die Praxis strukturiert und zog auch Sportler außerhalb der einfachen chinesischen Welt in Asien in ihren Bann. Laut dem 1991 gegründeten internationalen Drachenbootverband gibt es in China mehr als 50 Millionen Teilnehmer, aber auch mehr als 300.000 in Europa und 90.000 in Nordamerika.
Die Wettfahrtregeln legen eine Vermessung mit verschiedenen Bootskategorien fest. Obligatorisch gebaut ohne freistehenden Bug, mit scharfen Kimmkanten, minimalem Freibord und spitzen Bug- und Heckformen. Sie wurden traditionell aus Teakholz hergestellt, bestehen heute aber auch aus Verbundwerkstoffen. Mit einer Länge von 8 bis über 18 Metern nehmen sie Mannschaften von mehr als einem Dutzend Ruderern und bis zu 50 Ruderern mit einfachen Paddeln an Bord, die von einer Trommel oder einem Gong begleitet werden, um den Rhythmus vorzugeben, und von einem Steuermann mit einem langen Ruder.
Festival in Hongkong und Paris...
Das größte Drachenbootfestival findet in Hongkong statt, normalerweise im Juni. Es bietet Gelegenheit zu beeindruckenden Rennen mit Hunderten von Booten auf dem Wasser.
Zum ersten Mal findet 2023 auch in Frankreich ein Festival statt, und zwar am 25. Juni auf der Freizeitinsel Boucle de Seine im Departement Yvelines.
