Venedig mit dem Paddel zur Vogalonga: "Mindestens einmal im Leben machen!"

Jedes Jahr versammeln sich bei der Vogalonga mehrere Tausend von Menschen angetriebene Boote in der Lagune von Venedig. Roselyne hat mit dem Drachenboot ihres Kanuvereins daran teilgenommen und teilt mit uns Fotos und Eindrücke von dieser außergewöhnlichen Bootsfahrt.

Ein gemeinsames Projekt, um Venedig mit dem Paddel zu entdecken

Roselyne paddelt regelmäßig in ihrem Verein in Gignac in der Nähe von Montpellier. Mit dem Verein reiste sie nach Venedig zur Vogalonga 2023, einer großen Wanderfahrt durch die Gewässer der Serenissima. Sie erklärt uns: "Im Laufe des Jahres paddle ich mit einer Gruppe von Senioren und Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Einer der Betreuer hatte die Vogalonga bereits im Seekajak absolviert und schlug vor, ein Projekt zu starten, um sie im Drachenboot zu absolvieren. Wir haben also extra eine Gruppe dafür zusammengestellt, mit einer Crew von 12 Personen im Alter von 17 bis 77 Jahren!"

Die Lagune von Venedig vor Motorbooten schützen

Die Vogalonga wurde 1975 in den Köpfen einiger venezianischer Freunde geboren. Schon damals gefährdeten die Entwicklung der Motorboote und ihre Kielwasser den Lebensstil und das Kulturerbe Venedigs. Als Zeichen des Protests riefen sie am 8. Mai 1975 eine Versammlung von Ruderbooten ins Leben, die über die Wasserfläche zogen. An der ersten Vogalonga nahmen bereits 500 Boote und 1500 Teilnehmer teil. Seitdem steigen die Zahlen stetig an, während die Auswirkungen der Motorboote immer mehr belegt werden. Roselyne bestätigt: "Wir waren über 2.000 Boote und 7.000 Teilnehmer. Während des gesamten Rennens gibt es in der Lagune auf der 32 Kilometer langen Strecke kein einziges Motorboot oder Vaporetto. Auch Segelboote werden nicht zugelassen, man muss sich mit Muskelkraft fortbewegen."

Boote aller Art

Zu ihrer Teilnahme reisten Roselyne und ihr Club mit ihren Drachenbooten an. Diese langen, schmalen Boote aus China nehmen in der Regel etwa 20 Ruderer auf und sind 12 Meter lang und 1,2 Meter breit. Sie werden seit Jahrhunderten als Rennboote eingesetzt und haben sich seit dem Ende des 20. Jahrhunderts weltweit verbreitet, wobei es mittlerweile einige Varianten gibt. Das etwas kleinere Boot des Clubs von Gignac war für diesen Anlass mit 10 Ruderern, einem Steuermann und einem Mannschaftsmitglied ausgestattet, der den Rhythmus vorgab. Die Ruderin erklärte: "Normalerweise haben wir eine Trommel, aber der Einfachheit halber haben wir uns mit den Stäben begnügt. Es gab noch andere Drachenboote mit ihren Trommeln auf dem Wasser, was zur festlichen Stimmung beitrug, aber auch kostümierte Menschen und alle möglichen Boote. Schöne Gondeln, Einbäume, Holzkanus, viele Seekajaks, Ruder und einige Paddles. Die Leute unterhielten sich von einem Boot zum anderen, wenn sie aneinander vorbeikamen"

Die Schönheit einer langsamen Fahrt auf dem Canal Grande

Von ihrer Erfahrung hält Roselyne abschließend das menschliche Abenteuer und die Schönheit der Orte fest: "Die Crew kannte sich nicht so gut, und die Vogalonga hat es ermöglicht, eine Gruppe zu bilden. Die Strecke führt von Venedig nach Burano und Murano, bevor sie den Canal Grande hinunter zurückfährt. Den Canal Grande hinunterzufahren, sehr langsam mit Publikum und ohne Motorboote, mit Zeit, um die Fassaden der Paläste zu bewundern, ist ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Das Wetter war ideal. Die wenigen Schwierigkeiten in der Lagune waren die Sandbänke und der Umgang mit den Booten drum herum, insbesondere mit den sehr breiten Rudern. Am schwierigsten war schließlich die Rückkehr zu unserem Campingplatz am Lido, als die Motorboote wieder da waren und das Drachenboot nicht für die Wellen gemacht ist. Auf jeden Fall ist die Vogalonga etwas, was man mindestens einmal im Leben machen sollte!"

Weitere Artikel zum Thema