Schwellung und Wellen, zwei Bewegungen, zwei Geschichten
Auf den ersten Blick scheinen Brandung und Wellen austauschbar zu sein. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrem Ursprung und ihrer Beschaffenheit. Wellen entstehen direkt durch den Wind, der an der Wasseroberfläche weht . Ihre Höhe, Richtung und Häufigkeit variieren je nach Windstärke, Winddauer und Ausdehnung des Gewässers. Es handelt sich um ein lokales und oft nur vorübergehendes Phänomen.
Die Brandung , ist das Ergebnis der Wellenbewegung, lange nachdem sich der anfängliche Wind beruhigt hat . Dies ist eine Welle, die lange Strecken zurücklegt, manchmal über einen ganzen Ozean. Sie bietet oft eine geordneter wirkende Oberfläche mit regelmäßigen und kontinuierlichen Wellen.

Die Entstehung von Wellen ist das Ergebnis des Windstoßes
Wellen entstehen, wenn der Wind die Wasseroberfläche reibt. Dadurch wird ein Teil der Energie auf das Wasser übertragen, wodurch kleine Wellen entstehen, die sich bei anhaltendem Wind zu ordentlichen Wellen vergrößern.
Die Windgeschwindigkeit spielt eine Schlüsselrolle. Je schneller der Wind weht, desto größer sind die Wellen. Auch die Dauer, während der der Wind weht, ist entscheidend. Je länger er anhält, desto mehr Zeit haben die Wellen, sich zu entwickeln. Schließlich hat auch die freie Wasserfläche, über die der Wind weht, der sogenannte "Fetch", einen direkten Einfluss auf die Wellenbildung.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, wird die Meeresoberfläche von ungeordneten, abgehackten Wellen bedeckt. Dies wird als "Meer des Windes" bezeichnet.

Die durch den Abdruck des verschwundenen Windes entstandene Brandung
Wenn der Wind nachlässt, setzen die entstandenen Wellen ihren Weg fort, angetrieben von ihrer eigenen Energie. Durch die kombinierte Wirkung der Schwerkraft und der Kohäsionskraft des Wassers ordnen sie sich, werden weiter auseinandergezogen und nehmen einen gleichmäßigeren Verlauf. Dies ist die Geburtsstunde des Wellengangs.
Die Brandung zeichnet sich durch lange, harmonisch verteilte Wellen aus. Ihre Richtung ist stabil und entspricht dem Ursprung des Windes, der sie erzeugt hat. So kann die Brandung Hunderte oder sogar Tausende von Kilometern zurücklegen, ohne viel von ihrer Energie zu verlieren.
So kann ein Segler auf ein Meer treffen, das von einem beeindruckenden Wellengang bewegt wird, obwohl der Himmel blau ist und es kaum Wind gibt.
Wie erkenne ich Wellen und Wellen beim Segeln?
Für einen Segler ist die Unterscheidung zwischen Wellen und Wellen entscheidend, um sein Verhalten auf See vorauszusehen. Wenn man eine unruhige, unordentliche Wasseroberfläche mit vielen, kurzen und unübersichtlichen Wellenbergen beobachtet, hat man es mit einem Meer des Windes zu tun, das von den lokalen Wellen dominiert wird.
Wenn man dagegen auf einem Meer segelt, in dem lange Wellen in regelmäßigen Abständen aufeinander folgen, handelt es sich um Wellengang.
Die Navigation in einer von Wellen geformten See ist im Allgemeinen komfortabler, obwohl die Bewegungen des Schiffes weitläufig sein und ein deutliches Rollen verursachen können. In Küstennähe verwandelt sich der Seegang, wenn er auf Untiefen trifft, in brechende Wellen, was die Annäherung an die Küste heikel machen kann.

Wellengang als Schlüsselfaktor für das Seewetter
In Seewetterberichten sind die Informationen über den Wellengang sehr wertvoll. Die Höhe des Seegangs, seine Periode (d. h. die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wellenbergen) und seine Richtung sind Elemente, mit denen sich der bevorstehende Seegang einschätzen lässt.
Ein langer Seegang mit einer Periode von mehr als zehn Sekunden deutet auf starke, weit auseinander liegende Wellen hin, die selbst bei schwachem Wind eine starke Rollbewegung erzeugen können. Im Gegensatz dazu kündigt ein kurzer, kreuz und quer verlaufender Schwell eine unübersichtliche und schwer zu navigierende See an.
So bleibt der Wellengang, obwohl er auf der Wetterkarte unsichtbar ist, ein grundlegender Parameter für die Vorbereitung jeder Navigation auf hoher See oder entlang der Küste.