Höhere Wolken (6000 m und höher): Boten des Wandels

Hohe Wolken bestehen überwiegend aus Eiskristallen. Sie sind oft die ersten Indikatoren für einen Wetterumschwung.
- Cirrus: Diese weißen, sehr hoch am Himmel hängenden Fäden sind die ersten Anzeichen für eine Wetteränderung. Wenn sie in großer Zahl auftreten und sich verdichten, kündigt dies oft die Ankunft einer Warmfront in den nächsten 24 bis 48 Stunden an. Für einen Segler ist dies ein Signal, auf das er achten sollte, insbesondere vor einer Überfahrt.
- Cirrostratus: Ein milchiger Schleier, der allmählich den Himmel bedeckt und oft von einem Halo um die Sonne oder den Mond begleitet wird. Dieses Phänomen wird durch die Brechung des Lichts an Eiskristallen verursacht. Wenn er sich ausbreitet, kündigt er meist eine Störung mit Niederschlägen innerhalb von 12 bis 24 Stunden an.

- Cirrocumulus: Diese kleinen weißen Flocken, die in Bänken angeordnet sind, verleihen dem Himmel ein gesprenkeltes Aussehen. Sie werden oft auch als "Schäfchenhimmel" bezeichnet. Ihr Auftreten kann einer Wetterverschlechterung vorausgehen, aber wenn der Wind stabil bleibt, sind sie nicht unbedingt besorgniserregend.
Mittlere Wolken (2.000 bis 6.000 m): Hinweise auf eine Wetterentwicklung

Diese Wolken können je nach Temperatur aus Wassertröpfchen oder Eiskristallen bestehen. Sie kündigen oft einen näheren Wetterumschwung an.
- Altostratus: Eine dicke, gräuliche Wolkenmasse, die die Sonne verdeckt, ohne jedoch einen deutlichen Schatten zu verursachen. Wenn sich diese Wolken festsetzen, ist in den nächsten Stunden oft mit Dauerregen zu rechnen. Ein wichtiges Zeichen für Segler, die vor einer möglichen Störung auf einen guten Kurs achten und das Boot auf Wasserdichtigkeit prüfen sollten.

- Altocumulus: Wolken in Form von Kieselsteinen oder Walzen, die oft in parallelen Linien angeordnet sind. Sie zeugen von atmosphärischer Instabilität und können dem Eintreffen von Gewittern vorangehen, wenn der Wind stärker wird und dreht. Wenn sie beim Segeln beobachtet werden, sollte man den Wetterbericht im Auge behalten und eine Änderung des Windregimes vorhersehen.
Tiefe Wolken (bis zu 2000 m): bringen Niederschlag und Nebel mit sich

Tiefliegende Wolkenformationen haben einen direkten Einfluss auf die Navigationsbedingungen, indem sie beispielsweise die Sicht einschränken oder Niederschlag mit sich bringen.
- Stratus: Eine gleichmäßig graue Wolke, die wie Hochnebel aussieht. Sie kann die Sicht erheblich einschränken, was auf See gefährlich ist. Wenn Sie sich der Küste nähern, wird der Einsatz von Radar und Navigationslichtern unerlässlich.
- Stratocumulus: Dunkle oder helle Wolkendecken, die breite Walzen bilden. Sie kündigen in der Regel bedecktes, aber stabiles Wetter an. Wenn der Wind nicht auffrischt, bringen diese Wolken keinen nennenswerten Niederschlag mit sich.

- Nimbostratus: Eine große, dicke, dunkle Wolkenmasse, die anhaltenden Regen oder Schnee im Winter ankündigt. Diese Wolken werden oft mit Tiefdruckgebieten und anhaltenden Winden in Verbindung gebracht. Auf See bedeuten sie meist eine dauerhafte Verschlechterung des Wetters.
Wolken mit vertikaler Entwicklung: Vorsicht vor Körnern und Gewittern!

Diese Wolken sind die gefährlichsten für Seefahrer, da sie in kurzer Zeit heftige Phänomene erzeugen können.
- Cumulus ? : Dicke, weiße Wolken mit einer horizontalen Basis. Schönwetter-Cumulus-Wolken sind harmlos und tauchen oft in der Mitte des Tages auf, bevor sie sich am Abend wieder auflösen. Dagegen können stärker entwickelte und dunkle Cumulus-Wolken eine zunehmende Instabilität ankündigen.
- Cumulonimbus ??: Die Wolke, vor der man sich auf See fürchten muss. Diese wahren Wolkenberge, erkennbar an ihrer ambossartigen Spitze, stehen für Gewitter, Körner und starke Winde. Sie können Böen von mehr als 40 Knoten, starken Regen und manchmal sogar Hagel erzeugen. Ein Segler, der sich einer Kumulonimbus nähert, muss sofort reagieren: Segel reduzieren, Leinen überprüfen und sich auf eine abrupte Änderung der Bedingungen vorbereiten.
Vorausschauen, um besser navigieren zu können
Die Beobachtung von Wolken ist eine wertvolle Fähigkeit für jeden Freizeitsportler oder Skipper. Auf See, wo der Wetterbericht nicht immer zugänglich ist, hilft ein Blick in den Himmel, die Navigation vorauszusehen und anzupassen. Wenn man lernt, diese Formationen zu erkennen und ihre Bedeutung zu verstehen, kann man viele böse Überraschungen vermeiden!

Seemannstipp: Kombinieren Sie bei Küsten- und Hochseesegeln die Wolkenbeobachtung immer mit dem Barometer und den Windmessungen. Ein rasch fallender Luftdruck in Verbindung mit aufziehenden Höhenwolken sollte Sie auf eine wahrscheinliche Wetterverschlechterung aufmerksam machen.
Ein klarer Himmel bedeutet nicht immer stabiles Wetter, aber ein Himmel, der sich mit bestimmten Wolken füllt, kann ein Vorbote einer Veränderung sein, die jeder gute Seemann vorauszusehen weiß.