Wenn man Marguerite Lecointre alias Margot am Kai oder auf See begegnet, hat sie immer ein Notizbuch in der Hand. Nicht, um darin die Stunden der Wache zu notieren, sondern um ein Licht, eine Begegnung oder einen Moment beim Segeln mit der Familie einzufangen. Aus diesen Seiten sind eine Sammlung von Zeichnungen, Illustrationen und Büchern für junge Leser entstanden.
Eine Familienreise, die zur Erzählung auf Kinderhöhe wird
Das Segelboot Vagabond, eine Sun Légende 41, die 1987 von Jeanneau nach den Plänen von Douglas Peterson gebaut wurde, war dreieinhalb Jahre lang das schwimmende Zuhause der Familie. An Bord waren die zu Beginn zweijährige Agathe, ihre Eltern Erwan und Margot und bald zwei kleine Brüder, die unterwegs geboren wurden. Das Logbuch verwandelt sich in ein Bilderbuch. Margot erweckt die Zwischenstopps, die Segeltörns und die Entdeckungen durch die Augen eines Kindes zum Leben.

Die ersten beiden Bände dieser Tagebücher folgen der Route des Schiffes von der Bretagne bis zu den Antillen und dann über Panama nach Polynesien. Die Aquarellzeichnungen begleiten einfache, aber sehr konkrete Anekdoten: ein unvorhergesehenes Schwimmen, ein windiger Ankerplatz, die Ankunft eines kleinen Bruders. Finden Sie eine Chronik dieser Bücher, indem Sie dieses Thema lesen.
Das Projekt "Kartentisch": zwischen Galerie und Gedächtnis
Nach ihrer Rückkehr strukturiert Margot ihre Kreationen unter dem Namen "Table à cartes". Die gleichnamige Website bietet Poster, Karten, Originalzeichnungen und Schreibwaren an. Jede Zeichnung ist als Souvenir konzipiert, eine Erfahrungskapsel, die bereit ist, weitergegeben zu werden.

Aber "Table à cartes" ist auch ein künstlerisches Logbuch. Margot veröffentlicht dort regelmäßige Einträge, wie z. B. den über "reisende Kinder". Die Idee dahinter ist, die Überlegungen darüber, wie sich eine große Reise für eine Familie verändert, auf ehrliche und distanzierte Weise zu verlängern.
Die Inseln so zeichnen, wie man sie angefahren hat
Nach ihrer Rückkehr in die Bretagne beginnt Margot eine neue Sammlung: eine illustrierte Karte für jede Küsteninsel, die sie geliebt hat. Dazu gehören Groix, Belle-Îles-en-Mer, Houat, H?dic, aber auch Sein, Molène und Ouessant. Jede Karte ist eine Erkundung mit Tinte und Wasser, zwischen Navigationsbuch und künstlerischer Interpretation.

Diese intime Kartografie spiegelt auch eine Realität wider, die Seglern wohlbekannt ist: die der Inseln, die für ein Wochenende zugänglich sind und die zu Bezugspunkten, ja sogar zu Saisonritualen werden. Man liest nicht das Gleiche auf einer Karte, die von jemandem gezeichnet wurde, der vor demselben Felsen geankert hat wie man selbst.
Eine Familie, die noch segelt
Le Vagabond ist nicht am Kai geblieben. Margot, Erwan und ihre drei Kinder segeln weiter, zwischen der Bretagne und Begegnungen. Sie werden am Samstag, den 1. November 2025, auf der Messe Mille Sabords anwesend sein, vielleicht mit ihrem Segelboot, wenn das Wetter mitspielt.

Das Projekt Kartentisch ist also keine Umschulung, sondern eine Fortsetzung. Das eines Lebens an Bord, mit Kindern, Regen und fliegenden Fischen. Und ein paar Notizbücher, um sich zu erinnern.

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