Schiffbrüchige: Das unglaubliche Überleben eines Paares auf hoher See, eine überarbeitete Erzählung von 117 Tagen auf dem Meer

1973 überlebte das britische Ehepaar Maurice und Maralyn Bailey nach dem Untergang ihres Segelbootes 117 Tage lang im Pazifik treibend. Der kürzlich von Sophie Elmhirst veröffentlichte Bericht über diese Tortur bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Herausforderungen des Überlebens auf See und die menschliche Widerstandsfähigkeit.

117 jours à la dérive ist eine 1974 im Verlag Arthaud (für die französische Version) veröffentlichte Erzählung von Maurice Bailey. Er erzählt von seinem Schiffbruch mit seiner Frau im Pazifik. Sophie Elmhirst greift diesen Bericht im Paulsen-Verlag auf und ergänzt ihn mit zahlreichen Dokumenten, um das gesamte Leben dieses außergewöhnlichen Paares zu erzählen.

Ein Abenteuer, das aus dem Wunsch nach Freiheit entstand

Maurice und Maralyn Bailey sind ihres routinierten Lebens in England überdrüssig. Sie beschließen, ihr Haus zu verkaufen und ein Segelboot, die Auralyn, zu bauen, um sich auf ein Abenteuer einzulassen. Ihr Ziel: Neuseeland zu erreichen. Im Juni 1972 verließen sie die britische Küste und begannen eine Reise, die sie über den Atlantik, durch den Panamakanal und über den Pazifik führte.

Der Schiffbruch: eine unerwartete Kollision

Am 4. März 1973, als sie etwa 600 Kilometer von den Galápagos-Inseln entfernt segelten, wurde ihr Segelboot von einem Pottwal gerammt, wobei der Holzrumpf schwer beschädigt wurde. Da sie gezwungen waren, die Auralyn zu verlassen, flüchteten sie sich in ein Rettungsboot und ein Beiboot, wobei sie einige Lebensmittel und Grundausrüstung mitnahmen. Es begann eine Reise von genau 118 Tagen und einem Drittel durch den Pazifik (die Zahl 117 Tage bleibt bestehen, da sie fälschlicherweise von der gesamten damaligen Presse weitergegeben wurde).

Die Herausforderungen des Überlebens auf See

An Bord ihres behelfsmäßigen Bootes ist das Paar mit extremen Bedingungen konfrontiert: Mangel an sauberem Wasser, rationierte Lebensmittel, den Elementen ausgesetzt und völlig isoliert. Maralyn organisiert ihren Alltag und stellt einen strengen Zeitplan auf, um die begrenzten Ressourcen zu verwalten. Sie überleben, indem sie Schildkröten und Fische fangen und Regenwasser sammeln. Ihre Widerstandsfähigkeit und ihr Einfallsreichtum werden auf eine harte Probe gestellt.

Eine Beziehung auf dem Prüfstand

Diese extreme Prüfung testet nicht nur ihre körperliche Ausdauer, sondern auch die Stärke ihrer Beziehung. Das Eingesperrtsein und der ständige Stress offenbaren die Spannungen und Stärken ihrer Ehe. Die pragmatischere Maralyn ergreift die Initiative, während der introspektivere Maurice gegen die Entmutigung kämpft. Doch ihre Komplementarität wird zu einem entscheidenden Vorteil für ihr Überleben.

In diesem neuen Licht zeigt Sophie Elmhirst die Macht und Stärke der Paarbeziehung mit Maralyn als Anführerin, die ihren Mann, dessen Moral ihn oft zum Aufgeben zwingt, mit allen Kräften unterstützt.

Die Rettung und die Fortsetzung

Am 30. Juni 1973, nach 118 Tagen auf See (4 Monate!), die sie auf das Floß und das Beiboot beschränkt waren, wurden sie von einem südkoreanischen Schiff, der Wolmi 306, gerettet. Ihre Geschichte ging schnell um die Welt und erregte die Bewunderung und das Interesse der Medien. Zurück in England veröffentlichten sie ein Buch über ihr Abenteuer und bauten ein neues Segelboot, die Auralyn II, um ihre Leidenschaft für die Seefahrt fortzusetzen. Maralyn starb 2002 und Maurice 2017. Sophie Elmhirst ergänzt hier die leere Seite, die nach der Veröffentlichung der ersten Erzählung zurückblieb. Sie bringt auch einen sehr weiblichen Blick auf Maralyns Präsenz und Bedeutung für den Erfolg dieser sehr langen Drift ein.

Schiffbrüchige, ein Paar treibt im Pazifik

  • Sophie Elmhirst
  • Paulsen-Verlag
  • 15 x 21 cm
  • 272 Seiten
  • Im Buchhandel erhältlich am 10. April 2025
  • 22,00 ?
Hier bestellbar
Weitere Artikel zum Thema