Ein Buch über das Meer, die Erinnerung und die Welten: Der Ozean nach José Manuel Lamarque

Seit 2017 begleitet seine Stimme jeden Morgen die Hörer von France Inter im Rahmen der "Chroniques littorales". Heute nimmt José Manuel Lamarque seine Leser mit auf eine Reise, die sowohl gelehrt als auch zugänglich ist. Ein dichtes Werk, in dem sich die Geschichte der Menschen und die der Ozeane kreuzen.

Von der Brücke von France Inter aus hält José Manuel Lamarque jeden Morgen den Kurs der "Chroniques Littorales". Diesmal in Form eines schönen Buches, er wechselt das Format, behält aber denselben Kurs bei: vom Meer in all seinen Facetten zu erzählen. Als großer Reporter, Geopolitologe und Mitglied der Marineakademie begnügt sich der Autor nicht mit einer persönlichen Erzählung oder einer Aneinanderreihung von Artikeln, sondern baut hier eine echte intellektuelle Kartografie des maritimen Universums auf.

Ein Buch zwischen Wissenschaft, Geschichte und Phantasie

232 dichte Seiten, auf denen sich die Ozeane wie ein Weltbuch öffnen. Von den Ursprüngen des Meereslebens bis hin zu den futuristischen Wohnprojekten auf hoher See durchquert der Leser die Zeitalter, begleitet von einem roten Faden: zu verstehen, wie die Menschen dieses flüssige Territorium erforscht, genutzt und manchmal übermäßig ausgebeutet haben. Der Autor betrachtet das Meer nicht nur als Ökosystem, sondern auch als geopolitischen Schauplatz, kulturellen Raum, Erinnerungsfeld und Zukunftsherausforderung.

Plurale Erzählungen, ein enzyklopädischer Ansatz

Der reiche und vielfältige Inhalt beschränkt sich nicht auf ein historisches Fresko oder ein technisches Glossar. Es handelt sich um eine wahrhaft sensible Bestandsaufnahme der sogenannten "maritimen Welt": die Routen der großen Entdeckungen, Kartografie, Fischerei, Hochseerennen, Handel, Seestreitkräfte, Tiefsee, wissenschaftliche Erkenntnisse... Alles kommt vor, ohne den Wunsch nach Vollständigkeit, aber mit Strenge und Kohärenz.

Ein Layout, das für alle Leser gedacht ist

Das Buch ist eine Mischung aus Wörterbuch und Logbuch und bietet verschiedene Leseebenen. Einige Themen werden ausführlich behandelt, andere knapper, sodass man das Buch je nach Lust und Laune oder verfügbarer Zeit durchblättern kann. Diese flexible redaktionelle Konstruktion macht das Buch zu einem Medium, das den modernen digitalen Nutzungsformen und dem aufgeteilten Lesen entgegenkommt, ohne dabei die Qualität der Informationen zu beeinträchtigen. Dieses Format ist besonders für die jüngere Generation geeignet, die ohne viel Aufwand Wissen sammeln kann!

Ein Hybridobjekt zwischen Archiv und Kreation

Die Ikonografie ist keineswegs eine bloße Aufmachung, sondern verlängert die Aussage. Man findet alte Karten, Archivfotografien, Zeichnungen und wissenschaftliche Dokumente. Eine akribische dokumentarische Arbeit, die dem Text Substanz verleiht und den Ansatz des Autors verdeutlicht: sowohl zum Sehen als auch zum Verstehen anregen.

Ein Verlag mit Doppelflagge

Das Buch wird in Koedition bei Gründ und France Inter veröffentlicht und profitiert von einer doppelten Verankerung: der eines Verlags mit starker visueller Identität und der eines Radiomediums, das sich für ökologische und kulturelle Fragen einsetzt. Diese Wahl verstärkt die Dimension der Weitergabe, die dem Autor am Herzen liegt.

Küstenchroniken - José Manuel Lamarque

  • Grund Verlag & France Inter
  • 232 Seiten
  • 20,2 x 29,2 cm
  • Im Buchhandel erhältlich seit 23. Oktober 2025
  • 35,00 ?
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