Pre-Sales Diagnostics: Ein neuer Maßstab für den Kauf von Gebrauchtbooten

© Maxime Leriche

Angesichts der Auswüchse auf dem Markt für gebrauchte Wassersportartikel hat die Fédération des Industries Nautiques mit Unterstützung der DGAMPA und France Assureurs ein freiwilliges Kontrollsystem mit dem Namen Diagnostic Prévente eingeführt. Ziel: mehr Klarheit und Sicherheit in die Transaktionen zu bringen.

Jedes Jahr wechseln in Frankreich zwischen 60.000 und 70.000 Boote den Besitzer. Während die meisten Verkäufe reibungslos verlaufen, sorgen Fälle von Booten in schlechtem oder gar gefährlichem Zustand immer wieder für Gesprächsstoff in den Foren, für Rechtsstreitigkeiten und Enttäuschungen. Da es keine obligatorischen Kontrollen gibt, sehen sich manche Bootsfahrer mit schlecht gewarteten oder nicht den Erwartungen entsprechenden Einheiten konfrontiert.

Eine konkrete Antwort auf die Unübersichtlichkeit des Gebrauchtwarenmarktes

Die Vorverkaufsdiagnose (DPV) soll einen klaren und objektiven Anhaltspunkt für den Verkauf eines Bootes unter 12 Metern Länge bieten. Es handelt sich um eine standardisierte Sichtprüfung, die von einem qualifizierten Schiffsexperten mit mindestens drei Jahren Erfahrung durchgeführt wird. Das Ergebnis wird in Form eines Berichts festgehalten, der sechs Monate lang gültig ist und vom Käufer eingesehen werden kann.

Diese Diagnose ist freiwillig, aber ihr Vorhandensein dient der Beruhigung beider Parteien. Für Verkäufer ist sie ein Beweis für den guten Glauben. Für die Käufer ist es ein zuverlässiger Indikator für den Zustand des Bootes.

Wer ist von dieser neuen Regelung betroffen?

Das DPV richtet sich an alle privaten und gewerblichen Verkäufer von Booten unter 12 Metern Länge im Rahmen eines Verkaufs an eine Privatperson. Der Schwerpunkt liegt auf Einheiten unter 9 Metern, die zahlreicher sind und oft weniger betreut werden.

Die Kosten für das Gutachten trägt der Verkäufer, es sei denn, das Boot wurde bereits vor kurzem begutachtet. Für Wassersportler, die ein Boot kaufen, bedeutet das Vorhandensein eines DPV, dass sie keine bösen Überraschungen erleben.

Eine Standardcheckliste und gemeinsame Referenzen

Die Diagnose beruht auf einem vorher festgelegten Raster von Prüfpunkten. Es handelt sich nicht um ein vollständiges Gutachten, sondern um eine strenge Sichtprüfung. Die DGAMPA, France Assureurs und FIN haben zusammengearbeitet, um einen einheitlichen Rahmen festzulegen, der von allen Diagnostikern geteilt wird.

Was ist das Ergebnis? Eine einheitlichere, besser lesbare und für alle zugängliche Information. Der Bericht gibt unter anderem Aufschluss darüber, welche Bereiche überwacht werden müssen oder welche Reparaturen eventuell anstehen.

Ein Logo, um kontrollierte Schiffe zu kennzeichnen

Ein spezielles Logo wurde entwickelt, um Boote zu kennzeichnen, die eine Pre-Sales-Diagnose erhalten haben. Das Logo kann in Anzeigen, auf dem Boot oder in den Verkaufsunterlagen erscheinen. Die offizielle Liste der zugelassenen Diagnostiker wird auf den Websites der FIN, der DGAMPA und von France Assureurs zugänglich sein.

Dieses System ist ein Vorbote für einen Anstieg der Qualität auf dem Markt für gebrauchte Wasserfahrzeuge. Durch die Standardisierung der verfügbaren technischen Informationen trägt es dazu bei, eine gesündere Beziehung zwischen Verkäufern und Käufern herzustellen. Weniger Zweifel, weniger Rechtsstreitigkeiten, mehr Klarheit.

Für Berufstätige ist es auch ein Werkzeug zur Wertsteigerung. Für Privatpersonen ist es eine zusätzliche Garantie. Und für beide ein Mittel, um das Vertrauen wieder in den Mittelpunkt der Transaktion zu stellen.

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