Segeln bei den Olympischen Spielen: Ein engeres und ehrgeizigeres französisches Team für Los Angeles 2028

© Nicolas Touzé - FFVoile

Mit nur neun ausgewählten Athleten gegenüber 14 bei der letzten Olympiade setzt der französische Segelverband bei der Vorbereitung auf die Spiele in Los Angeles auf die Karte der Exzellenz und Leistung. Eine anspruchsvolle, aber angenommene Strategie.

Der französische Segelverband hat die Zusammensetzung der französischen Nationalmannschaft 2026 offiziell bekannt gegeben, die den ersten Schritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles darstellt. Diese neue Auswahl, die dem CNOSF vorgelegt wurde, markiert eine strategische Wende mit einer auf 9 Athleten reduzierten Gruppe gegenüber 14 im vorherigen Zyklus.

Die Auswahlkriterien wurden verschärft: Nur Sportler, die 2025 eine Top-6-Platzierung in der Weltrangliste erreicht haben oder 2024 Olympiamedaillengewinner oder Weltmeister waren, wurden in die engere Wahl gezogen. Das erklärte Ziel ist klar: Maximierung der Chancen auf einen Podiumsplatz, indem auf die leistungsstärksten Profile gesetzt wird.

Ein kleines, aber hochgradig wettbewerbsfähiges Team

Zu den Auserwählten gehören Lauriane Nolot (Kitefoil), Olympiamedaillengewinnerin und Europameisterin, und Louise Cervera, Weltmeisterin im ILCA 6, die den Aufstieg einer mittlerweile sehr wettbewerbsfähigen Frauenbranche verkörpert.

Im Windsurfen iQFOiL sind Tom Arnoux (Vizeweltmeister) und Nicolas Goyard (5. Platz bei den Weltmeisterschaften, Vizeeuropameister) die Speerspitze eines Duos mit großem Potenzial. Bei den Kitefoils vervollständigt Benoît Gomez, der unerwartete Dritte der Weltrangliste, an der Seite von Nolot das Bild.

Bei den 470ern setzte das junge Duo Matisse Pacaud / Lucie De Gennes, dreifache Juniorenweltmeister, seinen Aufwärtstrend mit einem guten sechsten Platz in der Welt fort. Erwan Fischer und Clément Péquin schließlich, die vor Paris 2024 zu den Weltmeistern im 49er gekürt wurden, bestätigen ihren Status mit zwei Siegen beim Grand Slam in dieser Saison.

Auffällige Absenzen und bewusste Entscheidungen

Diese Auswahl macht auch durch ihre Abwesenden von sich reden. Es gibt keine weibliche Vertreterin im iQFOiL, kein Duo im 49er FX, keinen Athleten in der ILCA 7 (der Männerserie der Einhandjolle) und keinen Vertreter im Nacra 17.

Diese Abwesenheit zeigt, wie streng die Kriterien sind: keine Top 6 der Welt, keine Auswahl. So wurden Tim Mourniac und Aloïse Retornaz, die bei der letzten Weltmeisterschaft im Nacra 17 immerhin den achten Platz belegten, nicht in die französische Nationalmannschaft aufgenommen, werden aber weiterhin im Collectif Équipe de France unterstützt. Eine Zwischenposition mit föderaler Begleitung, aber weniger Mitteln.

Eine klare Leistungsstrategie

Für Loïc Billon, den Manager der französischen Nationalmannschaft, entspricht dieser "selektive" Ansatz einer einfachen Logik: dem Streben nach Spitzenleistungen. "Bei der letzten Olympiade wurde eine Top-3-Platzierung in der Welt gefordert. Im Jahr 2025 war es eine Top 8. Für 2026 wird die Messlatte noch höher gelegt, nämlich auf eine Top 6", erklärt er.

Ziel ist es, sich nicht mehr mit einem 8. oder 10. Platz bei der Weltmeisterschaft zufrieden zu geben. "85 % der olympischen Medaillengewinner waren bereits bei den Weltmeisterschaften Medaillengewinner. Man muss von jetzt an dabei sein", hämmert Franck Citeau, Manager für Leistungssport, ein. Alles in allem eine langfristige Leistungsstrategie, zu der man steht und die je nach Ergebnissen angepasst werden kann: Ein Athlet kann während der Saison aufgenommen werden, wenn er bei der Weltmeisterschaft einen Podiumsplatz erringt.

Eines ist sicher: Der französische Segelsport startet in eine Olympiade im Zeichen von Strenge, Ehrgeiz und Leistung. Der Weg nach Los Angeles ist eingeschlagen, aber nur die Stärksten werden dort bleiben.

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