Sechzig Meter Tiefe und drei Ankerleichen
An der Westküste von Makatea, jenseits des Plateaus, fällt der Meeresboden schnell ab. Der kleine Hafen von Temao bietet je nach Gezeiten und Wetterbedingungen nur Platz für ein einziges Boot mit geringem Tiefgang. Im Außenbereich gibt es nur drei Ankerplätze, die schnell besetzt sind.


Ein von den Klippen überragter Ankerplatz
Die Insel ähnelt in keiner Weise den anderen Atollen des Tuamotu-Archipels. Makatea ist ein erhöhtes Atoll und die 80 Meter hohen Klippen, die den Ankerplatz überragen, bieten ein wahres Spektakel. Zu ihren Füßen schlägt eine beeindruckende Brandung auf das Plateau.

Vom vor Anker liegenden Segelboot aus sind die Überreste alter Hafenanlagen zu sehen: aus Korallen gebaute Geschütztürme und die mobile Brücke, die bis zu 500 Tonnen Erz pro Stunde auf die vor dem Riff ankernden Frachter laden konnte.

An Land: Beeindruckende industrielle Überreste
Um an Land zu gehen, selbst mit dem Beiboot, ist die Einfahrt in den Hafen sportlich. Die Erkundung der Insel zu Fuß beginnt mit einem großen Anstieg. Der Weg, den Sie nehmen müssen, führt über die alten Eisenbahnschienen, die noch auf dem Boden zu sehen sind. Hier dominiert die Vegetation!
Die Elemente, die für den Phosphatabbau verwendet wurden, sind nicht verschwunden: Sie sind noch an Ort und Stelle und verschwinden langsam im Rhythmus der Korrosion.

Auf dem Weg durch das alte Dorf kann man das gesamte industrielle Erbe dieser ehemaligen Aktivität entdecken. Die Ruinen der alten Phosphatlager, Arbeitsgeräte, eine alte Lokomotive und vieles mehr! Die Atmosphäre ist erstaunlich und lädt zur Fantasie ein.
Viele Überreste sind noch vorhanden und überall finden sich korrodierte Metallstücke. Doch die Natur hat sich schnell wieder zurückgemeldet: Bäume wachsen in den Metallmasten, jenseits der Betonmauern, die sie einst umgaben, oder im Inneren dessen, was von den Gebäuden übrig geblieben ist. Auf dem Boden, an den Wänden, um die Träger herum, auf den Dächern und ehemaligen Wassertanks - überall gibt es Vegetation!

Das Dorf Moumu und der Aussichtspunkt
Auf dem Höhepunkt seiner industriellen Aktivität beherbergte das Atoll Tausende von Arbeitern und die Bevölkerung zählte mehr als 3.000 Einwohner. Moumu, das neue Dorf auf Makatea, beherbergt heute weniger als 100 Menschen. Es besteht aus drei Straßen und enthält nur das Nötigste: einen Laden, das Rathaus, die Polizei, die Post, die Kirche, das Elektrizitätswerk und eine kleine Schule.
Hinter dem Dorf führt die einzige Straße zu den alten Steinbrüchen. Auch diese sind sehr beeindruckend und einen Besuch wert. Am Ende des Weges befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem aus man einen Blick auf die Ostküste und ihre Strände werfen kann.

In Makatea gibt es neben dem fantastischen Industrieerbe, das es zu entdecken gilt, auch die Möglichkeit, zu klettern, zu reiten oder in Höhlen zu baden. Erkundigen Sie sich bei den Einheimischen!