Makatea: Ein Zwischenstopp, um mit dem industriellen Erbe in die Vergangenheit zu reisen

Blick auf den Hafen von Temao und die industriellen Überreste von Makatea © Julie Leveugle

Zwischen 1906 und 1966 wurden in Makatea mehr als 11 Millionen Tonnen Phosphat abgebaut. Das von der Compagnie Française des Phosphates d'Océanie abgebaute Erz war damals die wichtigste Ressource in Polynesien. Zwar wurde die industrielle Aktivität aufgrund der Erschöpfung der Ressource eingestellt, doch sind noch zahlreiche Überreste sichtbar, die Makatea heute zu einem unumgänglichen Zwischenstopp machen.

Sechzig Meter Tiefe und drei Ankerleichen

An der Westküste von Makatea, jenseits des Plateaus, fällt der Meeresboden schnell ab. Der kleine Hafen von Temao bietet je nach Gezeiten und Wetterbedingungen nur Platz für ein einziges Boot mit geringem Tiefgang. Im Außenbereich gibt es nur drei Ankerplätze, die schnell besetzt sind.

Carte de l'atoll de Makatea ©Julie Leveugle
Karte des Makatea-Atolls ©Julie Leveugle
Sur le platier, au pied des falaises de Makatea ©Julie Leveugle
Auf dem Plateau, am Fuße der Klippen von Makatea ©Julie Leveugle

Ein von den Klippen überragter Ankerplatz

Die Insel ähnelt in keiner Weise den anderen Atollen des Tuamotu-Archipels. Makatea ist ein erhöhtes Atoll und die 80 Meter hohen Klippen, die den Ankerplatz überragen, bieten ein wahres Spektakel. Zu ihren Füßen schlägt eine beeindruckende Brandung auf das Plateau.

Falaises et patrimoine industriel de Makatea vus du mouillage ©Julie Leveugle
Klippen und Industriekultur von Makatea vom Ankerplatz aus gesehen ©Julie Leveugle

Vom vor Anker liegenden Segelboot aus sind die Überreste alter Hafenanlagen zu sehen: aus Korallen gebaute Geschütztürme und die mobile Brücke, die bis zu 500 Tonnen Erz pro Stunde auf die vor dem Riff ankernden Frachter laden konnte.

Les vestiges industriels de Makatea. Au loin, la zone de mouillage ©Julie Leveugle
Die industriellen Überreste von Makatea. In der Ferne der Ankerplatz ©Julie Leveugle

An Land: Beeindruckende industrielle Überreste

Um an Land zu gehen, selbst mit dem Beiboot, ist die Einfahrt in den Hafen sportlich. Die Erkundung der Insel zu Fuß beginnt mit einem großen Anstieg. Der Weg, den Sie nehmen müssen, führt über die alten Eisenbahnschienen, die noch auf dem Boden zu sehen sind. Hier dominiert die Vegetation!

Die Elemente, die für den Phosphatabbau verwendet wurden, sind nicht verschwunden: Sie sind noch an Ort und Stelle und verschwinden langsam im Rhythmus der Korrosion.

Les outils de l'exploitation du phosphate à Makatea ©Julie Leveugle
Werkzeuge aus dem Phosphatabbau in Makatea ©Julie Leveugle

Auf dem Weg durch das alte Dorf kann man das gesamte industrielle Erbe dieser ehemaligen Aktivität entdecken. Die Ruinen der alten Phosphatlager, Arbeitsgeräte, eine alte Lokomotive und vieles mehr! Die Atmosphäre ist erstaunlich und lädt zur Fantasie ein.

Viele Überreste sind noch vorhanden und überall finden sich korrodierte Metallstücke. Doch die Natur hat sich schnell wieder zurückgemeldet: Bäume wachsen in den Metallmasten, jenseits der Betonmauern, die sie einst umgaben, oder im Inneren dessen, was von den Gebäuden übrig geblieben ist. Auf dem Boden, an den Wänden, um die Träger herum, auf den Dächern und ehemaligen Wassertanks - überall gibt es Vegetation!

Vestiges de l'activité industrielle de Makatea ©Julie Leveugle
Überreste der industriellen Aktivität in Makatea ©Julie Leveugle

Das Dorf Moumu und der Aussichtspunkt

Auf dem Höhepunkt seiner industriellen Aktivität beherbergte das Atoll Tausende von Arbeitern und die Bevölkerung zählte mehr als 3.000 Einwohner. Moumu, das neue Dorf auf Makatea, beherbergt heute weniger als 100 Menschen. Es besteht aus drei Straßen und enthält nur das Nötigste: einen Laden, das Rathaus, die Polizei, die Post, die Kirche, das Elektrizitätswerk und eine kleine Schule.

Hinter dem Dorf führt die einzige Straße zu den alten Steinbrüchen. Auch diese sind sehr beeindruckend und einen Besuch wert. Am Ende des Weges befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem aus man einen Blick auf die Ostküste und ihre Strände werfen kann.

Le belvédère sur la côte au vent de Makatea ©Julie Leveugle
Der Aussichtspunkt an der Luvküste von Makatea ©Julie Leveugle

In Makatea gibt es neben dem fantastischen Industrieerbe, das es zu entdecken gilt, auch die Möglichkeit, zu klettern, zu reiten oder in Höhlen zu baden. Erkundigen Sie sich bei den Einheimischen!

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