Polynesische Einbäume sind Symbole der maritimen Kulturen Ozeaniens und verkörpern ein reiches Erbe an Know-how und Traditionen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Diese Boote sind mit unverzichtbarem Zubehör ausgestattet, das nicht nur funktionale Werkzeuge sind, sondern auch die Identität und das Kunsthandwerk dieser Völker widerspiegelt. Lassen Sie uns im Detail betrachten, welches die wichtigsten Zubehörteile dieser Einbäume sind.
Paddel: Instrumente des Antriebs und des raffinierten Kunsthandwerks
Paddel sind das Herzstück des Antriebs von polynesischen Einbäumen. Im Gegensatz zu den Rudern stützen sie sich bei ihrer Verwendung nicht auf den Rand des Bootes und werden im Gegensatz zu den Rudern unabhängig voneinander eingesetzt. Seit dem 20. Jahrhundert übernehmen die Paddel in Französisch-Polynesien ein ähnliches Design wie die der Gesellschaftsinseln, mit einem langen, dünnen, zylindrischen Schaft, der manchmal mit einem Griff versehen ist, und einer kurzen, breiten, spatelförmigen Schaufel.
Jede Inselgruppe hat ihre eigenen Besonderheiten. Auf den Marquesas-Inseln zeichnen sich die Paddel durch ihren schlanken, grifflosen Schaft aus, während die oft gebogene Schaufel längliche, lanzettförmige oder ovale Formen annimmt. Auf den Gambier-Inseln haben die Markisenpaddel ein gemeinsames Merkmal: einen schnabelförmigen Sporn am Ende der Schaufel. Dieses Detail, das ebenso dekorativ wie funktional ist, bleibt hinsichtlich seiner genauen Funktion geheimnisumwittert. Einige sehen darin eine Möglichkeit, beim Aufschlagen auf das Wasser einen harmonischeren Klang zu erzielen, während andere vermuten, dass es sich um eine Waffe für den Konfliktfall handelt oder die Schaufel vor Felsen schützt.
Die Tuamotus zeichnen sich, mit lokalen Abweichungen, durch Paddel aus, bei denen die geschwungene Schaufel in einem schrägen Knopf endet, insbesondere in Reao und Pukarua. In Fagataufa und Napuka weist die Rückseite der Schaufel einen erhabenen Grat auf, um die Struktur zu verstärken, während in Vahitahi dieser Grat teilweise vom Schaft getrennt ist. Diese Paddel werden aus Miro-Holz hergestellt, das auch als "Rosenholz Ozeaniens" bezeichnet wird, und sind im Durchschnitt 1,5 Meter lang. Sie werden in den verschiedenen polynesischen Sprachen mit ähnlichen Begriffen benannt, was von einer gemeinsamen kulturellen Bedeutung zeugt.



Die Südseeinseln, insbesondere Ra'ivavae, sind berühmt für ihre zeremoniellen Paddel, die wunderschön mit geometrischen Mustern graviert sind. Sie sind oft mit Griffen versehen und dienten vielleicht ursprünglich den Häuptlingen dazu, ihre Kanus bei wichtigen Anlässen zu lenken, bevor sie zu beliebten Objekten der westlichen Welt wurden.


Ruderpaddel: Robustheit und Manövrierfähigkeit
Ruderpaddel hingegen sind größere und robustere Zubehörteile, die zum Steuern von großen Kanus gedacht sind. Ihre massive Form ist an die Bedürfnisse jedes Bootes angepasst. Diese Paddel sind immer mit einem Griff für eine bessere Kontrolle ausgestattet und haben eine strategische Bedeutung bei der Navigation, um auch unter schwierigen Bedingungen die Spur zu halten.
Es gibt zwei Befestigungssysteme für diese Paddel-Gouvernanten. Beim ersten System wird das Paddel in der Mitte mit einer Querstrebe und vertikalen Dübeln an den Seiten des Kanus befestigt, wodurch es sowohl vorne als auch hinten manövrierfähig ist. Die zweite Vorrichtung besteht aus einer Y-förmigen Halterung am hinteren Teil des Rumpfes, die die Basis des Schafts blockiert. Diese Paddel spielen eine entscheidende Rolle bei großen Booten, bei denen die Präzision des Ruders die Sicherheit der Hochseeschifffahrt gewährleistet.

Schöpfkellen: wichtige Überlebenswerkzeuge
Schöpfkellen sind trotz ihrer einfachen Bauweise ein unverzichtbares Zubehör an Bord von Pirogen. Da es keine modernen Pumpen gibt, dienen diese Behälter dazu, das Wasser, das in das Boot eindringt, abzulassen, insbesondere bei schlechtem Wetter oder langen Überfahrten. Sie werden aus lokalen Materialien hergestellt und sind ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit der polynesischen Seefahrer, die bereit sind, sich den manchmal schwierigen Seebedingungen zu stellen.


Anker: natürliche und geniale Verankerungen
Die traditionellen Anker der polynesischen Einbäume sind im Wesentlichen Steine, die durchbohrt oder mit Rillen versehen sind, um die Befestigung der Seile zu erleichtern. Diese einfachen, aber effektiven Anker stabilisieren die Piroge auf hoher See oder in Küstennähe und verschaffen den Besatzungen eine Pause. Ihr geniales Design, das die verfügbaren natürlichen Ressourcen nutzt, zeigt die Anpassung der polynesischen Bevölkerung an ihre maritime Umgebung.

Die Zubehörteile der Piroge, seien es Paddel, Ruder, Schöpfkellen oder Anker, sind mehr als nur einfache Navigationswerkzeuge. Sie spiegeln ein überliefertes Wissen, eine tief im Meer verwurzelte Kultur und eine bemerkenswerte Anpassung an die oftmals anspruchsvollen Bedingungen des Pazifischen Ozeans wider. Diese Gegenstände sind über ihre Funktionalität hinaus auch Symbole der kulturellen Identität und der Weitergabe polynesischer Traditionen, die die heutigen Segler, die Anhänger von Gleitsportarten sind, immer noch inspirieren.
