Bei der Wahl eines Trockenhafens sind neben materiellen Erwägungen mehrere Kriterien zu berücksichtigen: die Nähe zu seinem Segelrevier, die angebotenen Dienstleistungen, aber auch der Zugang und die Einfachheit der Handhabung. Wie kommt man also in Cordemais aus dem Wasser?

Eine beneidenswerte geographische Lage
Der Trockenhafen von Cordemais liegt ideal in der Loire-Mündung, nur einen Steinwurf von einem außergewöhnlichen Segelrevier entfernt: Belle-île, Houat und Hoedic, die Bucht von Quiberon, der Golf von Morbihan, die Vilaine, Noirmoutier oder sogar die etwas weiter südlich gelegene Ile d'Yeu.
Ihr unbestreitbarer Vorteil ist, dass sie mit dem Zug in weniger als 30 Minuten mit Nantes und von dort aus mit dem TGV-Bahnhof oder dem Flughafen verbunden ist. Um nichts zu verderben, sind Cordemais und seine Umgebung reich an Kultur sowie an historischem und natürlichem Erbe. Hier lässt es sich gut an der Loire entlang spazieren und am Wasser essen.

Verfügbare Dienste
Neben dem Trockenhafenservice gibt es vor Ort auch eine Schiffswerft, Loire Technique Plaisance. Diese bietet ihre Dienste in den Bereichen Reparatur, Bau und Wartung von Booten an. Die Werft übernimmt insbesondere die Herstellung oder Reparatur von Teilen aus Verbundwerkstoffen, Malerarbeiten, Anti-Osmose-Behandlung, Gummierung oder Sandstrahlen, Tischlerarbeiten oder Eingriffe in den Bereichen Elektrik, Elektronik, Beschläge oder Takelage.
Was Produkte und Materialien betrifft, so bietet ein Shipchandler über Accastillage Diffusion eine große Auswahl an Produkten an. Für spezielle Bedürfnisse arbeitet der Hafen auch mit spezialisierten Fachleuten zusammen.
Schließlich bietet der Hafen Werkzeugverleih, Lagerraum, Hausmeisterdienste, Winterwache und ein Clubhaus für eine gesellige Atmosphäre.
Wir haben den Wasserausgang in Cordemais getestet, als wir vom Meer aus ankamen. Ein recht einfacher Zugang und gut eingeübte Manöver.
Annäherung an Cordemais mit dem Boot
Wenn man die Loire hinauf nach Cordemais fährt, sollte man dies bei auflaufender Flut tun, da die Strömung stark sein kann. Bei Bedarf kann man auch außerhalb der Fahrrinne in der Loire ankern, und das ist alles andere als unangenehm.

Die Fahrrinne ist gut markiert.

Hier trifft man auf Handelsschiffe, die Vorfahrt haben, und auf andere Boote. Es ist daher ratsam, während der gesamten Fahrt gut aufzupassen.

Der Arm von Cordemais verschwimmt mit dem Schilf am Ufer der Loire, wenn man ihn nicht kennt. Zum Glück befindet er sich direkt unterhalb eines Kraftwerks, dessen Schornsteine nicht zu übersehen sind.

Außerdem markiert die Villa Kamin, ein Werk des japanischen Künstlers Tatzu Nishi, die Abzweigung des Flussarms.

Eine westliche Kardinale, die Sie auf dem Weg zum Hafen an Steuerbord lassen, weist Ihnen den Weg, und rote und grüne Stangen markieren das Fahrwasser. Bei halber Flut beträgt der Wasserstand etwa 3 Meter.
Bevor Sie aus dem Wasser kommen
Wenn man in den Hafen von Cordemais einläuft, findet man einen zentralen Steg mit Wasser und Strom, der den örtlichen Bootsfahrern gewidmet ist, zum Teil aber auch zum Festmachen der Boote vor und nach dem Umschlag dient.

Ein weiterer Ponton in der Nähe des Ufers dient ebenfalls als Wartesteg. Er strandet bei Ebbe in einem sehr weichen Schlick.

Während Sie darauf warten, dass Sie aus dem Wasser kommen, befinden sich der Steg und die Slipanlage in einer schönen Umgebung mit einem Restaurant in unmittelbarer Nähe und dem Zentrum Terre d'estuaire.
Der Wasserauslass auf einem Anhänger
In Cordemais werden die Boote auf einem gezogenen Anhänger aus dem Wasser geholt. Dieses System eignet sich sogar für relativ große Einheiten. Wenn es sich um das erste Mal handelt, kann das Manöver beeindruckend sein, wird aber unter guten Bedingungen problemlos durchgeführt.

Der Umschlag findet bei Flut statt. Zunächst wird der Anhänger an der Slipanlage zu Wasser gelassen. Seine genaue Position erkennt man an den beiden Stangen, die ihn markieren (rot und grün). Von dort aus kann das Boot sich zwischen den beiden Stangen präsentieren und vorwärts fahren.

Die Hafenprofis führen den Kapitän des Bootes durch das Manöver, um die Position des Bootes auf dem Anhänger mithilfe der Kufen zu justieren. Mit kleinen Vorwärtsschritten, die die Zylinder der vorderen und hinteren Kufen nutzen, wird das Boot rigoros positioniert, damit es perfekt ausbalanciert ist.

Wenn die richtige Position gefunden ist, kann der Motor des Bootes ausgeschaltet werden und der Traktor zieht es aus dem Wasser. Er hält an, damit der Kapitän von seinem Boot absteigen kann.

Anschließend fährt der Traktor weiter bis zum Umkleidebereich der Werft, wo eine gute Hochdruckreinigung von den Fachleuten durchgeführt wird, bevor das Boot an seinem Platz verkeilt wird. Das gesamte Manöver geht in der Regel recht schnell.
