Natürliche Korrosion, die repariert werden muss
Die Belem wurde 1896 gebaut und ist die letzte Dreimastbark mit Stahlrumpf, die unter französischer Flagge fährt. Sie wurde der Belem-Stiftung zur Verfügung gestellt und wird von der Firma Vships France in Nantes verwaltet. Die natürliche Korrosion des Stahlrumpfes zwingt die Stiftung und ihre Partner jedoch, eine große Reparatur durchzuführen, wie Christelle Hug de Larauze, Generaldelegierte der Stiftung Caisse d'Epargne Belem, erklärt: "Es ist außergewöhnlich, dass dieses Segelschiff immer noch segelt. Es ist der letzte Überlebende seiner Generation. Einerseits, weil es robust ist, andererseits, weil es gut gepflegt wurde. Es ist als historisches Denkmal anerkannt. Aber wir sind am Ende eines Zyklus angelangt. Bureau Veritas bescheinigt die Konformität des Schiffes und erlaubt uns, es zu benutzen. Heute ist der Stahlrumpf einer zu starken Korrosion ausgesetzt, was zu einem Dickenverlust führt. Wenn dieser Dickenverlust mehr als 20 % beträgt, müssen Arbeiten durchgeführt werden."
Der Motorraum wurde doppelt erodiert. Die erste durch interne Korrosion durch Abwasser, da die Belem keine Abwassertanks hat. Die zweite von außen durch das Meerwasser. Auch wenn die Abnutzung natürlich ist, muss sie dennoch repariert werden.
Eine maßgeschneiderte Rekonstruktion
Die Stiftung hatte zwei Möglichkeiten, den beschädigten Teil des Schiffes zu reparieren. Die erste bestand darin, Stahl in den Block des Maschinenraums zu injizieren. Schließlich entschied man sich für die zweite, spektakulärere Option. Der Block wird vollständig entkernt und zerschnitten, um ihn durch einen neuen, maßgefertigten Block zu ersetzen, der dann wieder zusammengeschweißt wird.
Diese lange Baustelle, die Technik und Technologie erfordert, wird von Dezember 2022 bis April 2023 dauern. Die Belem wird also einen Monat später als üblich, im Juni 2023, wieder auf See fahren.
Das Schiff wird am 12. Dezember in das Trockendock der Werft Clemessy Services von Eiffage Energie Systèmes einfahren, die mit derartigen Arbeiten vertraut ist. Sie hatten bereits ähnliche Arbeiten an dem Schiff Plastic Odyssey durchgeführt.
Christelle Hug de Larauze erklärt "Dies ist eine historische Baustelle, die viel Technik erfordern wird. Die Belem wird auf erhöhbaren Tauen stehen, da die Arbeiten von der Unterseite des Rumpfes aus durchgeführt werden. Wir werden alle Geräte entfernen müssen: Generatoren, Motoren, Lüftung ... und dann alle "kranken" Teile abschneiden. Das Boot wird von einem Ingenieurbüro gescannt, um den Block so genau wie möglich wiederherstellen zu können. Der Block wird dann zusammengeschweißt und man muss alles wieder originalgetreu anschließen."
Ein Budget von 1,7 Millionen Euro
Diese lange Baustelle im Wert von 1,7 Millionen Euro, die außerdem die Instandsetzung von drei Bullaugen und des Kettenschachts umfasst, steht unter der Aufsicht von Bureau Veritas, das die für die Arbeiten gewählte Lösung zertifiziert und die Vorgehensweise beim Schweißen bestätigt hat. Die Mittel werden sowohl von der Stiftung, dem Kulturministerium über die DRAC des Pays de la Loire, den Gebietskörperschaften von Nantes Métropole als auch von den Spendern der Stiftung aufgebracht. Die fehlenden Mittel sollen durch eine Kreditaufnahme aufgebracht werden.
