Test / Navigation auf dem Prim 5.5: Ein Elektroboot, das Meilen machen kann

Testfahrt mit der Prim 5.50, einem kleinen Elektroboot der Werft Bagou Boats. Die Gelegenheit, schöne Geschwindigkeitsleistungen festzustellen, aber auch eine mehr als akzeptable Solarautonomie.

Leises Verlassen des Kais

Auch wenn sich Boote mit Elektroantrieb immer mehr durchsetzen, ist die Erfahrung immer etwas verwirrend, so sehr sind wir an Verbrennungsmotoren in unseren Sportbooten gewöhnt. Nach den üblichen Vorführungen der Prim 5.50 mit den Mitarbeitern der Werft Bagou Boats verließen wir den Kai des Hafens im Stadtzentrum von Lorient tatsächlich geräuschlos. Erst als sich der Steg entfernte, stellten wir fest, dass die beiden 6 kW starken ePropulsion-Elektroaußenbordmotoren unseres Testmodells eingeschaltet waren.

Des moteurs qui se font discrets
Motoren, die sich unauffällig verhalten

Die sehr flachen Formen am Heck und der fehlende ausgeprägte Kiel des Bootes sorgen nicht für viel Grip, aber das wird durch das Drehmoment der Elektromotoren und den Doppelantrieb ausgeglichen, die das Steuern erleichtern. Wir schlängeln uns mühelos zur Ausfahrt.

Die Fahrrinne durchqueren, ohne zu verbrauchen

Wir beschleunigen leicht, um dem Fahrwasser zu folgen, das uns auf die Reede führt. Das Wetter ist relativ bedeckt und die Sonne steht noch nicht sehr hoch. Aber sie reicht aus, um mithilfe unserer Sonnenkollektoren Strom zu erzeugen. Wenn wir den momentanen Verbrauch ablesen, stellen wir fest, dass wir uns mit etwa 4 Knoten allein mit Sonnenenergie fortbewegen und nichts von der 12-kWh-Batterie verbrauchen, die unter den Böden in der Mitte des Bootes eingebettet ist.

Eine komfortable Reisegeschwindigkeit

Nachdem wir die Fahrrinnen verlassen haben, können wir die Geschwindigkeit erhöhen und den Rumpf der Prim 5.50 testen, der von der Werft für den Einsatz von Elektrobooten entwickelt wurde, wobei auf den Verbrauch geachtet wird. Das schlanke Boot ist so konzipiert, dass es bei niedrigen Geschwindigkeiten wenig Strom verbraucht.

Mit drei Erwachsenen an Bord und nur 400 Watt Gesamtleistung fahren wir bereits mit 4,1 Knoten. Die Prim 5,50 erreicht schnell eine Reisegeschwindigkeit um die 7 Knoten bei einem Verbrauch von etwa 4 kW. Bei maximaler Leistung von 12 kW erreicht das Boot etwa 10,5 Knoten.

Il faut provoquer les vagues dans la rade de Lorient
Man muss die Wellen in der Reede von Lorient provozieren

Die Reede ist am Tag unseres Tests nur wenig bewegt. Dennoch können wir anhand einiger Kielwasser feststellen, dass die Prim 5.50 mit ihrem hohen Schanzkleid ohne größere Probleme und trocken durch den Wellengang kommt. Der Rumpf ist recht flach und ermöglicht eine flache Wende. Die mäßige Geschwindigkeit des Bootes erlaubt es jedoch nicht, sehr kurz zu wenden.

Ein leicht zu steuerndes Boot

Wie bei jedem Boot, vor allem einem Elektroboot, geht es nicht darum, mit maximaler Leistung zu fahren. Das Prim 5.50 ist ein angenehmes und einfach zu steuerndes Boot, das sich perfekt für Familien eignet. Er wird übrigens mit einer geringeren Leistung als unser Testmodell angeboten, einem einmotorigen Boot mit 6 kW oder sogar mit 4 kW für den führerscheinfreien Gebrauch. Eine einmotorige Version mit 12 kW ist ebenfalls im Katalog enthalten.

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