Das Potenzial vernetzter Boote: Auf dem Weg zu einer sichereren und effizienteren Freizeitschifffahrt

© Zinkevych

Innerhalb weniger Jahre haben vernetzte Systeme Einzug in die Freizeitschifffahrt gehalten und die Boote intelligenter, sicherer und leistungsfähiger gemacht. Die Konnektivität ist ein großer Vorteil für Freizeitkapitäne, denn sie ermöglicht eine Fernüberwachung, Warnungen bei Unregelmäßigkeiten und eine Optimierung der Leistung.

Die Einführung von vernetzten Systemen hat die Welt des Wassersports auf den Kopf gestellt und bietet Wassersportlern neue Möglichkeiten, ihr Boot zu verwalten. Mithilfe dieser Technologien ist es fast ein Kinderspiel, die Geräte an Bord in Echtzeit zu überwachen, was das Energiemanagement, die Sicherheit und die Wartung vereinfacht, selbst wenn der Segler an Land ist.

Durch die Kombination von hochpräzisen Sensoren und mobilen Anwendungen sorgen diese Systeme für mehr Transparenz über den Zustand des Schiffes. Sie sind jedoch weit davon entfernt, bloße Spielereien zu sein, sondern haben sich als wichtige Verbündete etabliert, um die Leistung zu optimieren, den Wartungsbedarf vorauszusehen und für mehr Sicherheit auf See zu sorgen. Werfen wir einen genaueren Blick auf die wichtigsten Funktionen dieser intelligenten Systeme und einige Beispiele von Marken, die sie integriert haben.

Intelligente Überwachung der Energielevel

Das Energiemanagement ist eine der größten Herausforderungen auf See, vor allem auf langen Fahrten, bei denen die Ressourcen begrenzt sind. Mithilfe von vernetzten Systemen wird dieses Management einfacher und zuverlässiger. Sensoren an Bord können den Energieverbrauch von Batterien und Treibstoff in Echtzeit überwachen und den Segler sofort warnen, wenn der Energieverbrauch sinkt oder eine Fehlfunktion auftritt, wie es beim OnDeck-System von Garmin der Fall ist. Diese Art von Geräten ermöglicht es Bootsfahrern, ihre Tanks besser zu planen und unangenehme Überraschungen auf See zu vermeiden.

OnDeck™ © Garmin
OnDeck © Garmin

Andere Lösungen wie das Powertrim-Assistent das von Volvo Penta entwickelte System optimiert auch das Energiemanagement, indem es den Winkel der Motorkränze automatisch an die jeweiligen Fahrbedingungen anpasst. Dies führt zu einer nicht unerheblichen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, ohne die Leistung des Bootes zu beeinträchtigen.

Système d'interception © Volvo Penta
Klappen-System © Volvo Penta

Vorbeugende Wartung in Reichweite

Die Leistung des Bootes wird auch durch vernetzte Systeme gesteigert, die entscheidende Parameter wie Temperatur und Öldruck der Motoren in Echtzeit überwachen. Bei Unregelmäßigkeiten senden diese Systeme Warnungen an die Bootsfahrer und ermöglichen es ihnen so, einen Ausfall zu verhindern, bevor er eintritt.

Das Raymarine YachtSense-System ist ein gutes Beispiel für dieses Prinzip, indem es wichtige Ausrüstungsgegenstände überwacht und sofortige Benachrichtigungen sendet, wenn Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, wodurch ein proaktives Wartungsmanagement gewährleistet wird. Mercury Marine wiederum liefert mit seinem SmartCraft-System detaillierte Diagnosen für jeden Motor und vereinfacht so die Verwaltung und Wartung, um kostspielige Ausfälle auf See zu verhindern.

SmartCraft® © Mercury Marine
SmartCraft® © Mercury Marine

Echtzeit-Wachsamkeit im Dienste der Sicherheit

Mithilfe von vernetzten Systemen können Segler von einer kontinuierlichen Überwachung sensibler Bereiche des Bootes wie Bilgen und Treibstofftanks profitieren. Die Sensoren erkennen sogar Wasser- oder Gaslecks und alarmieren sofort den Skipper, damit er schnell eingreifen kann, um Unfälle zu verhindern.

Parallel dazu gibt es Lösungen, mit denen das Boot geortet und Sicherheitszonen festgelegt werden können. Bei Verlassen dieser Zone wird ein Alarm gesendet, was besonders nützlich ist, um das Abdriften oder Diebstahlversuche am Ankerplatz oder im Hafen zu verhindern. Einige fortschrittliche Fernüberwachungsplattformen wie das Garmin OnDeck-System decken diese Funktionen ab.

OnDeck™ © Garmin
OnDeck © Garmin

Die Aktivierung von Funktionen aus der Ferne

Manchmal ermöglicht die Fernsteuerung von Systemen an Bord über die reine Überwachung hinaus auch die Aktivierung wichtiger Funktionen des Bootes. Mit Anwendungen wie Simrad App und Raymarine RayControl können Segler nicht nur den Zustand ihres Bootes überwachen, sondern auch aus der Ferne Aktionen zur Problemlösung einleiten. So kann der Segler beispielsweise entscheiden, ob er die Lichter des Bootes aus der Ferne einschaltet oder die Bilgenpumpe startet, um das dort stehende Wasser abzulassen - alles direkt über ein Smartphone oder einen Tablet-PC, ohne darauf warten zu müssen, dass er vor Ort ist.

Diese Anwendungen integrieren fortschrittliche Funktionen in Verbindung mit den Bordsystemen, um den Seglern ein nie dagewesenes Maß an Kontrolle zu ermöglichen, einschließlich der Anpassung von Navigationseinstellungen und der Verwaltung der Sicherheit aus der Ferne. Beispielsweise können sich Segler mit ihren Chartplottern und Monitoren verbinden, auf Echtzeitkarten zugreifen und direkt in kritische Geräte eingreifen.

Diese Systeme, die auf sicheren Verbindungen beruhen und eine regelmäßige Aktualisierung der Daten gewährleisten, sind besonders vorteilhaft für diejenigen, die regelmäßig lange Strecken segeln oder ihr Boot unbesetzt an einem Ankerplatz oder in einem entfernten Hafen liegen lassen.

© Raymarine
raymarine

Eine Datenspeicherung für eine langfristige Überwachung

Vernetzte Systeme ermöglichen auch eine genaue Wetterbeobachtung in Echtzeit - ein wichtiges Hilfsmittel für die Navigation auf See. Viele Geräte integrieren mittlerweile Wetterdaten in ihre Fernsteuerungssysteme und bieten so einen klaren Überblick über die Wetterbedingungen wie Windstärke und -richtung sowie Warnungen vor gefährlichen Bedingungen.

Eine der größten Stärken dieser Systeme ist ihre Fähigkeit, diese Informationen mit Daten über die Schiffsleistung zu kombinieren. Dies ermöglicht eine Anpassung der Routen an die Vorhersagen, indem je nach Wetterlage sicherere oder wirtschaftlichere Routen gewählt werden. In dieser Hinsicht zeichnet sich das Volvo Penta System dadurch aus, dass es die Wettervorhersagen in das Treibstoffmanagement einbezieht und so zu einer effizienteren Fahrweise des Bootsfahrers und einer Optimierung des Energieverbrauchs des Bootes beiträgt.

© Volvo Penta
volvo Penta

Es besteht kein Zweifel daran, dass vernetzte Systeme die Freizeitschifffahrt grundlegend verändert haben, indem sie eine präzisere und proaktive Verwaltung von Booten eingeführt haben. Diese Technologien ermöglichen es Bootsfahrern, den Zustand ihrer Boote kontinuierlich zu überwachen, den Energieverbrauch zu optimieren und die Sicherheit auf See zu erhöhen. Sie beschränken sich nicht auf ein einfaches Ressourcenmanagement, sondern ebnen den Weg für eine vorausschauende Wartungsplanung und bieten einen sofortigen Einblick in die Leistung des Bootes. Das Potenzial vernetzter Boote war noch nie so offensichtlich, und mit den kommenden Fortschritten wird die Zukunft der Freizeitschifffahrt nicht nur intelligenter, sondern auch effizienter als je zuvor sein.

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