Jede Woche stellt Ihnen Boote.com eine Frage zum bootsführerschein . So können Sie Ihr Wissen ergänzen oder Ihre Fähigkeiten auf dem sehr breiten Feld der Sportschifffahrt erweitern. Diese Woche behandeln wir ein Thema über Küstenmeteorologie und den Begriff der thermischen Brise. Dabei handelt es sich um einen lokalen Effekt, der mit der Erwärmung des Landes während des Tages und seiner Abkühlung während der Nacht zusammenhängt. Die thermische Brise verstärkt (oder schwächt manchmal, je nach Richtung) den Wind von Tief- und Hochdruckgebieten...
Was ist eine Meeresbrise?
Die Meeresbrise entsteht im Laufe des Tages, wenn sich der Küstenstreifen durch die Sonne erwärmt.
Wenn die Sonne beginnt, die Küste (Felder, Straßen, Häuser usw.) zu erwärmen, erwärmt sich auch die Luft in der Nähe und wird weniger dicht.
Im Gegensatz dazu hat das Meer eine große thermische Trägheit. Der Prozess ist sehr langsam: Die Wassermasse braucht mehrere Tage oder Wochen, um sich um einige Grad zu erwärmen. Die Luft über dem Wasser behält ihre Temperatur und Dichte bei.
Am späten Vormittag beginnt sich die Erwärmung zu intensivieren. Die Luft über dem Küstenstreifen wird viel dünner als die über dem Meer, und es bilden sich Warmluftaufwinde, die oft von kleinen Cumulus-Wolken überlagert werden. Die Bildung kleiner Cumulus-Wolken an der Küste ist oft ein Vorbote der Seebrise.
Diese weniger dichte Luft und die Aufwinde an der Küste führen zu einem "Defizit" an Luftmolekülen, das durch die dichtere Luft über dem Meer ausgeglichen wird: Ein Luftstrom oder "Sog" verursacht also einen Wind vom Meer zur Küste, der "Meeresbrise" genannt wird.
Je nachdem, wie stark sich das Land im Vergleich zum Meer erwärmt, kann die Meeresbrise manchmal recht stark sein und in der Spitze Windstärke 5 oder sogar 6 erreichen. Sie wirkt einige Meilen seewärts und einige Kilometer landeinwärts.
Was ist eine Landbrise?
Im Gegensatz zur Meeresbrise entsteht die Landbrise in der Nacht im Zuge der nächtlichen Abkühlung des Küstenstreifens und erreicht ihren Höhepunkt kurz nach Sonnenaufgang.
Im Küstenstreifen kühlt sich die Luft über dem Land im Laufe des Abends und der Nacht ebenfalls ab und wird immer dichter.
Die Temperatur des Meeres, das eine sehr große thermische Trägheit aufweist, wird stabil bleiben. Die Luft in der Nähe behält ihre Temperatur und Dichte bei (diese wird jedoch weniger dicht als die abgekühlte Luft auf dem Land).
Dieser Dichteunterschied wird einen "Luftzug" vom Land zum Meer verursachen, der als "Landbrise" bezeichnet wird.
Der Effekt der Landbrise ist bei Sonnenaufgang am stärksten und lässt im Laufe des Vormittags allmählich nach, wenn sich die Küste durch die Sonne erwärmt.
Auswirkungen von thermischen Briseffekten auf das Seewetter und die Schifffahrt
See- und/oder Landbrisen können die Auswirkungen des Gradientenwindes (d. h. des Windes, der von Hoch- und Tiefdruckgebieten erzeugt wird) verstärken oder im Gegenteil abschwächen.
Wenn in einem Wetterbericht ein "Briseffekt" angekündigt wird, ist es daher wichtig zu wissen, wie sich dieser auf Ihre Navigation oder Ihren Ankerplatz auswirken kann.
Wenn der Gradientenwind (der Wind, der von Hoch- und Tiefdruckgebieten erzeugt wird) vom Land her kommt: Der Effekt der thermischen Brise wird den Wind in der Nacht und am frühen Morgen verstärken, dafür wird er den Wind am Nachmittag abschwächen oder sogar aufheben und manchmal umkehren.
Wenn der Gradientenwind vom Meer kommt, ist es umgekehrt: Der Briseffekt wird den Wind in der späten Nacht und am frühen Morgen abschwächen, aufheben und manchmal umkehren, aber er wird den Wind vom Meer zum Land am Nachmittag verstärken. Dies ist der Fall bei unserer heutigen Frage. Die richtige Antwort ist B.
