Die Passage der Barre du Belon
Auf halbem Weg zwischen Concarneau und Lorient auf der Seite des Finistère liegen die Mündungen zweier Flüsse Seite an Seite: L'Aven und Bélon.
Diese beiden Flüsse haben ein gemeinsames Merkmal: Die Strömung, die ihnen entweicht, kollidiert mit der Strömung der Gezeiten und hebt an der Einfahrt eine Barre an, die sich auf wenig vorhersehbare Weise bewegt: Die SHOM-Karte selbst gibt an der Einfahrt "Fonds Variables" an. Auch wenn die Barre du Bélon, die weniger bekannt ist als die Barre d'Etel, bei weitem kein unüberwindbares Hindernis darstellt, so erfordert sie doch eine rigorose Vorbereitung der Navigation, um in sie hineinzukommen.
Um zurückzukehren, sollte man darauf achten, ab drei Stunden vor Vollmond Port-Manech zu passieren. Auch wenn die Durchfahrt bis zwei Stunden nach Vollmond möglich ist, ist es sehr ratsam, mit der steigenden Flut zurückzukehren, um von der Strömung unterstützt zu werden und sich im Falle eines Missgeschicks schnell aus dem Boot zu ziehen. Es gibt mehrere Techniken von Kennern, um die Barre zu passieren, aber diejenige, die darin besteht, die linke Seite der Mündung zu kleben, um die Spitze der Barre zu vermeiden, hat sich bewährt: Wenn man 15-20 Meter von der kleinen Klippe auf der linken Seite entfernt mit dem Motor vorbeifährt und dabei gewissenhaft das Echolot überwacht, kann man ruhig in die Mündung eindringen, um die Mitte des Flussbetts zu erreichen, indem man sie hinauffährt und die Ankerplätze auf der einen und dann auf der anderen Seite über eine oder zwei Meilen klebt, um den Port du Bélon zu finden.

Achtung: Ein starker Südwest-Seegang kann zu einer Situation führen, in der die Wellen über die Barre brechen und die Schifffahrt dort gefährlich machen. Er ist daher ein ausreichendes Kriterium, um seinen Aufenthalt zu verschieben.
Ein Hafen mit Flair, der seine Besucher willkommen heißt
Links vor der Einfahrt in den Hafen fallen drei große Tonnen mit der Aufschrift "Visiteurs" auf: Sie können bei großem Tiefgang oder wenn alle Plätze an den Besucherbojen bereits belegt sind, genutzt werden. Diese berühmten Bojen befinden sich in der Mitte des Hafens, gleich nach den wenigen Fischerbooten, die dort vor Anker liegen. Die Bojen sind zu zweit in verschiedenen Farben und an dem roten "V" erkennbar, das auf ihnen gezeichnet ist (für Besucher): Es handelt sich um Prägungen. Sie halten das Boot fest, damit es nicht umkippt, wenn die Strömung umschlägt.
Wenn die Saison in vollem Gange ist, trifft man häufig auf einen Hafenangestellten, der einem mit seinem RIB herzlich dabei hilft, die Trossen in die Bojen einzuholen. Im Hochsommer hat der Hafen übrigens einen sehr interessanten Vorteil gegenüber den anderen Häfen in der Gegend: Es gibt immer Platz! Da sein Bekanntheitsgrad geringer ist und der Zugang aufgrund der Barre etwas schwieriger ist, ist er weniger belegt. Während die Häfen von Groix und Belle-Île um 17 Uhr aus allen Nähten platzen und man in Les Glénan unter Hunderten von Sommerurlaubern kaum einen Ankerplatz findet, sucht man sich in Le Bélon mitten im Juli/August ein ruhiges Plätzchen, wo leicht nur vier oder fünf Besucherboote die Nacht verbringen. Die Preise sind übrigens sehr günstig und die sanitären Anlagen am linken Ufer sind gut gepflegt.

Der wahre Reichtum von Le Bélon: seine Austern
Was den Bélon so berühmt macht, ist seine Austernzucht. Es gibt eine spezielle Sorte: Die flachen, runden Bélon-Austern haben einen feinen, nussigen Geschmack und unterscheiden sich von den üblichen hohlen Austern. Um sie zu probieren, gibt es zwei hervorragende Lokale: Das erste, das bei den Einheimischen einen gewissen Ruf genießt, ist Chez Jacky. In diesem Restaurant können Sie die Plates du Bélon sowie eine große Auswahl an Meeresfrüchten am Ufer der Fischteiche probieren und dabei die prächtige Landschaft des Bélon bewundern.
Nur wenige Schritte entfernt liegt die zweite, ebenso renommierte Adresse, Les Huîtrières du Château de Bélon: Das Anwesen des Schlosses mit Blick auf den Hafen ist eine echte Austernfarm, in der man im Einzelhandel Austern, Weißwein und gebuttertes Toastbrot kaufen kann, das man vor dem Sonnenuntergang auf Holztischen mit Blick auf die Mündung des Bélon genießen kann.
Die Terrassen der beiden Geschäfte bieten einen herrlichen Ausblick, der allein schon den Umweg nach Le Bélon lohnt, wenn Sie also noch eine kleine Meeresfrüchteverkostung hinzufügen...
Nach diesem herzlichen Aperitif und bevor wir schlafen gehen, sollten wir dennoch daran denken, die Gezeitenpläne für den nächsten Tag im Auge zu behalten, damit wir wieder kurz vor Vollmond losfahren, die Barre am Eingang vermeiden und eine makellose Erinnerung an den Zwischenstopp in Le Bélon behalten können...