Sereine, ein Segelschiff, das die Geschichte der Schule Les Glénans mitbestimmt hat

Die 1952 zu Wasser gelassene Sereine ist bei weitem das älteste Segelschiff der Flotte der Segelschule Les Glénans, aber mit Sicherheit auch das schönste. Der unter Denkmalschutz stehende klassische Küstensegler nimmt auch heute noch Segelschüler auf und erzählt die Geschichte des Vereins.

Ein Zeitzeuge der Organisation seit ihrer Gründung

Wenn man in der Bucht von La Forêt in der Nähe von Concarneau spazieren geht, stößt man auf einen königsblauen Rumpf mit einem großen Holzmast und einem Großsegel mit einem charakteristischen roten Streifen: Es handelt sich um die Sereine. Dieser 12,50 m lange Kutter aus Bermuda wurde vom Schiffsarchitekten Henri Dervin gebaut und vom Ehepaar Hélène und Philippe Viannay sowie einer kleinen Gruppe von Quirataires, die der Vereinigung Les Glénans nahestanden, in Auftrag gegeben. Sehr schnell ging das Segelboot in den Besitz des Vereins über und wurde in die von ihm angebotenen Segelkurse integriert.

âeuros¨Das 12 Tonnen schwere Segelschiff wurde anfangs ohne Motor gebaut: Die Hafenmanöver wurden mit dem Segel durchgeführt. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis die Sereine mit einem mechanischen Antrieb ausgestattet wurde.

©Marion Lescuyer
marion Lescuyer

Ein blauer Rumpf, der alle Farben gesehen hat

Obwohl das Segelschiff immer noch in Topform ist und regelmäßig segelt, hat es an der Seite der Organisation schon viele Abenteuer erlebt. 1958 wurde es von einem Blitz getroffen, aber nur der Bugbeschlag wurde wirklich in Mitleidenschaft gezogen: Sereine hielt durch.

Später wird ihr Ballast durch eine Talonfahrt auf den Felsen Petit Taro vor Concarneau verlagert, aber wieder hält sie stand.
Die Missgeschicke der Sereine gehen bis hin zur Entführung: 2007 wurde der Kutter von der Vereinigung als vermisst gemeldet, drei Tage später jedoch vor Anker auf der Insel Ouessant wiedergefunden und der Vereinigung zurückgegeben.

Aber sie hat auch glorreiche Zeiten erlebt: Von den Azoren bis nach Großbritannien, im Rhythmus eines Halbhochwasserprogramms, nimmt sie seit 1952 Praktikanten auf, nimmt an Rennen und Treffen klassischer Segelschiffe teil und ist zu einer so mythischen Figur geworden, dass sie 2001 zum historischen Denkmal erklärt wurde. Zwischen 2004 und 2005 wurde sie von der Chantier du Guip in Brest vollständig restauriert.

Ein Segelboot im Rhythmus der Wachen

Das Segelboot war ursprünglich dafür gedacht, eine Weltumsegelung machen zu können, was die Inneneinrichtung erklärt: Nach einem Navigationsstand mit zwei Sargkojen, die oft vom Navigator oder dem Schiffsführer belegt werden, stößt man auf eine eher kleine Küche, dann auf einen großen Salon mit 8 Kojen auf zwei Etagen um den Tisch herum. Im Hintergrund befindet sich der Segelbunker, in dem sich auch die Toilette befindet, und die beiden Ankerplätze.

Die Inneneinrichtung der Sereine ist zwar nicht optimal für eine Küstenkreuzfahrt, bei der die Crew jeden Abend den Hafen anläuft, aber sie ist perfekt für eine längere Fahrt geeignet, bei der jeder in seiner durch das Anti-Roll-Tuch geschlossenen Koje einen Platz für sich findet, wenn seine Wache endet.

Sereine verfügt über gewisse seemännische Qualitäten, die von ihrem kompletten Segelsatz im Vorschiff begleitet werden: eine große Genua, drei Yankees, ein Sturmfock am Hauptvorstag und eine Genua- oder Kursdreieckstrimmung für ihr Vorstag. Neben dem Großsegel gibt es auch einen symmetrischen Spi mit seinen zwei massiven Spinnakerbäumen. Das Deck aus Teakholz macht das Segeln für die Crew angenehm, die leicht auf acht Personen aufgestockt werden kann, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten.

Frisch mit einem neuen Motor ausgestattet, steht Sereine kurz davor, eine neue Saison an der Seite von Les Glénans zu beginnen, wo sie von Concarneau aus weiterhin erwachsene und jugendliche Auszubildende in die Semi-Hochseenavigation einführen wird.

Weitere Artikel zum Thema