Segelboot Arthur: Wetterbericht von einer Grönlandfahrt

Segeln mit dem Segelboot Arthur an der Ostküste Grönlands

Das Segelboot Arthur, das im Frühjahr mit seiner Familiencrew in Frankreich gestartet war, kam Ende Juli an der Ostküste Grönlands an. Nach einer Reparatur des Anlassers in Tasiilaq segelt Arthur in einer einmonatigen Küstenfahrt die Küste hinunter bis zum Kap Farvel. Ein praktischer und meteorologischer Rückblick auf diese emotionsgeladene Reise.

Arthur kommt Ende Juli in Tasiilaq an der Ostküste Grönlands an. Das Problem mit dem Anlasser des Bootes wird dank der Hilfe des Segelschiffs La V'limeuse schnell gelöst. Danach bricht Arthur zu einer einmonatigen Wanderung in Richtung Kap Farvel auf, wobei er sich von Eis und Wind leiten lässt. Ein Rückblick auf die Bedingungen dieser außergewöhnlichen Seefahrt.

1- Tasiilaq, 2- Nanortalik
1- Tasiilaq, 2- Nanortalik

Auf der Klimaseite

Von Ende Juli bis Ende August hatten wir nur zwei Regentage. Einen bei der Ankunft in Tasiilaq und den anderen bei der Ankunft in Nanortalik. Die restliche Zeit genossen wir die meiste Zeit einen großen blauen Himmel mit Sonnenschein, mit periodischen Episoden von starkem Nebel und vereinzelten Wolken.

Die Temperaturen blieben immer im Plusbereich. Im Nebel etwa 2 Grad gesättigt mit Feuchtigkeit, die Kälte ist beißend. In der Sonne zählten wir 10 Grad im Schatten und etwa 15 Grad in der Sonne. An einem strahlenden Tag hatten wir sogar fast 20 Grad.

Navigation dans le brouillard au Groenland
Nebelschifffahrt in Grönland

Unter diesen Bedingungen brauchten wir keine besondere Ausrüstung für die Kälte. Ein Fleece und eine Windjacke genügten am Ankerplatz. Eine dicke Mütze, Thermounterwäsche, warme und wasserfeste Handschuhe ermöglichen das Segeln im Freien.

Im Boot haben wir selten durchgehend geheizt. Ein oder zwei Stunden Ofen am Morgen und am Abend reichten in der Regel aus, um uns zu wärmen. Tagsüber sorgte die Sonne dafür, dass die Temperatur im Inneren ausreichend anstieg. Man sollte jedoch nicht zu anspruchsvoll sein und sich mit 15 bis 18 Grad begnügen.

Au mouillage sous le soleil du Groenland
Vor Anker unter der Sonne Grönlands

Die Windverhältnisse

An der Ostküste Grönlands hatten wir sehr wenig Wind. Oft mussten wir mit Segel und Motor oder einfach mit dem Motor segeln. Ein guter Vorrat an Dieselkraftstoff ist unerlässlich, da die Tankstellen im Osten sehr weit entfernt sind.

In Küstennähe war der Wind kaum mehr als 5 bis 8 Knoten stark. Um 10 bis 12 Knoten Wind zu finden, musste man sich mehrere Dutzend Meilen vom Land entfernen. In den Fjorden war der Wind sehr willkürlich, ohne 15 Knoten zu überschreiten. Trotzdem sollte man sich immer vor katabatischen Winden, die von den Bergen herunterkommen, in Acht nehmen und die Vorhersagen für die Eiskappe im Auge behalten.

Erst südlich von Grönland fanden wir wieder Wind. Als wir den Christian sound verließen, erwarteten uns 40 Knoten in Küstennähe, während wir nach Nanortalik fuhren, und etwa 30 Knoten in einigen Fjorden in der Umgebung.

Retour du vent près du cap Farvel
Rückkehr des Windes in der Nähe von Kap Farvel

Ebbe und Flut und Strömungen

Der schwache Wind wurde an der Ostküste durch eine Nord-Süd-Strömung ausgeglichen, die bis zu 1,5 Knoten betragen konnte. Da die Fjorde manchmal wie ein Labyrinth sind, ist es oft schwer vorherzusagen, in welche Richtung die Strömung gehen wird.

Der Tidenhub hingegen ist je nach Ort recht zufällig. Er ist jedoch signifikant und kann bis zu drei Meter betragen.

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