Nachbau der Pen-Duick IV für die Route du Rhum 2026, ein ehrgeiziges Projekt wird gestartet

Die Leidenschaft für die Seefahrt und das französische maritime Erbe stehen im Mittelpunkt eines ehrgeizigen Projekts, das Arnaud Pennarun verfolgt. Er möchte den Trimaran Pen-Duick IV wieder aufbauen und mit ihm an der Route du Rhum - Destination Guadeloupe 2026 sowie an der Transat CIC 2028 teilnehmen. Mit der nun fehlenden IV möchte er die gesamte Pen-Duick-Flotte in Lorient wieder aufbauen.

Ambitionen und technische Herausforderungen

Die Entscheidung, Pen-Duick IV wieder aufzubauen, ist nicht nur eine Hommage an Éric Tabarly und seinen Pioniergeist, sondern auch ein beachtlicher technischer und historischer Schritt. Die Werft Pors-Moro in Pont-L'Abbé, deren Eigentümer Arnaud Pennarun ist, plant, mit dem ehrgeizigen Wiederaufbau Ende 2024 zu beginnen. Ziel ist es, nicht nur ein Boot, sondern auch ein Stück Seefahrtsgeschichte zu rekonstruieren. Das Projekt zielt darauf ab, den Trimaran nach den Originalplänen von 1968 nachzubauen, wobei spätere technische Verbesserungen von Eric Tabarly (Verzicht auf Flügelmasten) und später Alain Colas (Verstärkung der Struktur und Verbesserung der vorderen Stabilität der drei Rümpfe) integriert werden, wodurch historische Treue und moderne Leistung garantiert werden.

Nautische Innovationen und Perspektiven

Pen-Duick IV war ursprünglich ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das von André Allègre entworfen und aus Aluminium gebaut worden war. Dieser Trimaran, der auch als "Riesenkrake" bezeichnet wurde, revolutionierte die Hochseeregatta durch seine Größe und sein innovatives Rigg. Der Wiederaufbau dieses ikonischen Mehrrumpfbootes bedeutet nicht nur, seine ursprünglichen Eigenschaften nachzubilden, sondern auch, die Materialien und Bautechniken an die heutigen Standards anzupassen, ohne seine legendäre Leistung zu beeinträchtigen. Dieses Projekt ist nicht nur ein Nachbau, sondern eine Neudefinition dessen, was historische Segelschiffe künftigen Generationen von Seglern bieten können.

Ein legendärer Trimaran

Sie wurde als schnellster Trimaran der Welt konzipiert und war die erste ihrer Art, die an der englischen Transat teilnahm, obwohl sie bei ihrer Premiere 1968 von Eric Tabarly aufgegeben werden musste. Nach diesem Ausfall machte Pen-Duick IV sofort von sich reden, als sie im Dezember desselben Jahres den Rekord für die Atlantiküberquerung von den Kanarischen Inseln zu den Westindischen Inseln knackte. Auf diese Leistung folgte eine beeindruckende Teilnahme am Rennen Los Angeles âeuros Honolulu im Juli 1969, bei dem er außer Konkurrenz segelte (Trimarane waren nicht zugelassen) und zwei Tage vor den besten amerikanischen Einrumpfbooten ankam.

Danach wurde das Boot Alain Colas anvertraut, einem weiteren berühmten Namen des französischen Segelsports und ehemaligen Teamkollegen von Tabarly. Unter seiner Führung schmiedete die Pen-Duick IV, die in Manureva umbenannt wurde, weiter an ihrer Legende. Colas gewann 1972 die Transat English, brach den Rekord des Rennens und festigte den Status des Trimarans als dominierende Kraft im Wettkampfsegeln. Indem er die Struktur und die Stabilität der drei Rümpfe verstärkte, bereitete Alain Colas Manureva auch auf die Einhand-Weltumsegelung um die drei Kaps vor, die er 1973 (mit einem Zwischenstopp) abschloss.

Das Epos von Pen-Duick IV unter dem Namen Manureva endete jedoch auf tragische Weise, als Alain Colas am 16. November 1978 während der ersten Ausgabe der Route du Rhum auf See verschwand. Dieses Verschwinden hinterließ einen tiefen Eindruck in der Welt des Segelsports und verlieh der ohnehin schon reichen Geschichte des Trimarans eine mythische Dimension.

Ein Projekt mit historischer Dimension

Arnaud Penharun sur la Route du Rhum
Arnaud Penharun bei der Route du Rhum

Mit der Wiederbelebung von Pen-Duick IV haben Arnaud Pennarun und die Chantier Naval de Pors-Moro nicht nur ein Stück nautisches Erbe wiederbelebt, sondern es auch für die zukünftigen Herausforderungen des Hochseerennsports neu erfunden. Eine Idee, die vom Atem der Vergangenheit und der Vision der Zukunft getragen wird.

Technische Daten von Pen-Duick IV

  • Länge: 20,80 m über alles
  • Breite: 10,70 m
  • Tiefgang: 2,40 m/0,80 m
  • Verdrängung: 6,5 Tonnen
  • Segelfläche am Wind : 107 m2
  • Material: Aluminium
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