Yanmar, seit 1912 ein Dieselmotorhersteller, wirft mit der Ankündigung eines Elektroantriebs einen Stein ins Wasser. Und dabei gingen die japanischen Ingenieure sehr clever vor. Anstatt das Konzept völlig neu zu erfinden, haben sie einen Elektromotor an ihren Sail drive-Antrieb angepasst. So kann ein Segelboot - dieser Motor ist für Segelboote gedacht - ganz einfach mit demselben Motorrahmen mit einem Diesel- oder einem Elektromotor ausgestattet werden.
Drei Mächte

Heute gibt es das Modell in drei Leistungsstufen: 7, 10 und 15 kW, was in der Dieselreihe den 10, 15 und 20 PS entspricht. Auch wenn sie sich in Steigung und Durchmesser unterscheiden werden, sind die Propeller Standardmodelle der Baureihe mit 2 oder 3 Blättern, fest, klappbar oder mit Fahnen.
Der Elektromotor, ein bürstenloser Motor, wird mit 48 V betrieben. Er ist direkt an der Sail Drive-Basis befestigt. Er wird als Komplettpaket mit Batteriepark und Ladegerät geliefert. Dieser Park ist mit 10, 20, 30 oder 40 kW erhältlich. Die Kühlung des Motors erfolgt mit demselben Öl wie die Grundplatte. Es zirkuliert kein Wasser herum. Somit erfordert die Installation nicht einmal eine Durchreiche. Da es keine Luftzirkulation gibt, ist dieser Motor besonders leise und der Hersteller empfiehlt keine Schalldämmung des Motorraums. Die Wartung beschränkt sich auf die Anoden und den Ölwechsel. So einfach wie die Wartung einer Sail drive-Base.
Getestet auf Saffier SE33

Wir haben dieses Modell auf Saffier SE33 getestet, einem 11 m langen Dayboat, das 3 Tonnen wiegt. Die Inbetriebnahme erfolgt durch einen einfachen Druck auf den Startknopf neben der Motorsteuerung. Das Yanmar-Display zeigt alle nützlichen Informationen und vor allem die in den Batterien verbleibende Energie, den Ladezustand, an. Eine Information über die Fahrzeit, die sich je nach Geschwindigkeit ändert, hilft, den besten Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Reichweite zu finden. Mit voll aufgedrehtem Motor erreichten wir 7 Knoten, was auf einem Dayboat mit Segeln mehr als ausreichend ist. Bei dieser Geschwindigkeit entspricht das Geräusch, das man hört, dem des Propellers im Wasser. Der Motor selbst ist leise, ohne störendes Pfeifen.
Der Vorteil des Elektroantriebs liegt neben der Schadstofffreiheit vor allem im Drehmoment, das der Motor liefert. Um das Manövrieren zu erleichtern, hat Yanmar eine Lösung eingebaut, die eine höhere Drehzahl (max. 3300 U/min gegenüber max. 2900 U/min bei Vorwärtsfahrt) bietet, wenn man in den Rückwärtsgang schaltet. Eine Art Boost, der die Schwäche des Propellers in dieser Drehrichtung ausgleicht.
Zubehör, um nicht stecken zu bleiben

Ein zweiter Bildschirm, der auf unserem Testboot in der Kabine installiert ist, ermöglicht eine bessere Verwaltung des Batterieparks. Außerdem ersetzt eine Handsteuerung, die durch eine wasserdichte Kappe geschützt ist, alle Bedienelemente, falls es Probleme mit dem Netz gibt. So kann man mit dieser kleinen Steuerung vorwärts oder rückwärts fahren und mit einem Potentiometer beschleunigen. Das ist zwar nicht sehr praktisch, wird aber im Falle eines Problems helfen, aus einer schlechten Situation herauszukommen. Bei unserem Test-Saffier ist diese Steuerung im hinteren Kofferraum angebracht, nicht wirklich zugänglich, aber immerhin vorhanden.
Tarife noch festzulegen

Die Preise für diese drei Motoren sowie die Pakete mit den Batterieparks sind noch nicht verfügbar.