Test / RM 1080 Seetest: Ein reaktionsschnelles Fahrtensegelboot, das keine Wünsche offen lässt

© RM Yachts

An einem schönen Winternachmittag haben wir die RM 1080 auf der Reede von Marseille getestet. Die Geschwindigkeit auf dem Vorwindkurs und das Verhalten unter Gennaker sind überzeugend. Wir blicken auf einen erfolgreichen Test unter idealen Bedingungen zurück.

Bemerkenswerte Leistungen unter Segeln

Für diesen Test bot uns die nördliche Reede von Marseille einen etablierten Landwind mit 8 bis 10 Knoten, mit einem kleinen Schwall, der von der Windböe Anfang der Woche herrührte. Trotz des Sonnenscheins ist es Anfang Dezember noch kalt.

Schon auf den ersten Kursen zeigt die RM 1080 eine interessante Leistung. Auf dem Vorwindkurs unter Genua erreicht er mühelos 6,3 Knoten und hält dabei einen guten Kurs bei 40 Grad zum Wind.

Sobald der Gennaker ausgerollt ist, gewinnt das Boot an Kraft und beschleunigt schnell auf fast 8 Knoten. Diese Beschleunigungsfähigkeit bestätigt den sportlichen Charakter dieses Kreuzer von Marc Lombard Yacht Design. Im Vergleich zu ihren Vorgängern, die sich manchmal etwas schwerfällig verhielten, hat sie ein ausgezeichnetes Potenzial, vor allem bei mäßigen Winden.

Ein ausgewogener Rumpf

Die RM 1080 verfügt über ein Doppelruder, das ihr eine hervorragende Kontrolle unter Segeln verleiht. Der Druck auf das Ruder bleibt leicht, und das Boot reagiert sofort auf jede Bewegung. Unter dem Gennaker kann es jedoch leicht feurig werden, was die ständige Aufmerksamkeit des Steuermanns erfordert. Sein dynamisches Verhalten vermittelt ein angenehmes Gefühl, erfordert aber ein aufmerksames Steuern, um seine Leistung voll auszuschöpfen. Der Autopilot kann bei leichten und mittleren Winden Schwierigkeiten bereiten.

Ein auf Leichtigkeit und Leistung optimiertes Rigg

Unser Testmodell war mit einem Carbonmast ausgestattet, der für Stabilität und Gewichtsersparnis sorgte. Das Dyneema-Rigg (eine Premiere bei einem RM, hergestellt von EFTM), das nur sieben Kilogramm wiegt, trägt ebenfalls zur Leistungsoptimierung bei. Diese leichtere Konfiguration verbessert die Gewichtsverteilung und ermöglicht es dem Boot, die Steifigkeit des Tuches beizubehalten.

Allerdings verhindert das Design des Decks die Installation einer Selbstwendefock, was für Einhandsegler ein Nachteil sein kann. Um dieses Manko zu beheben, kann die RM 1080 optional mit einem verstellbaren Dreifuß und Achterstag ausgerüstet werden, Elemente, die bereits in der Standardausrüstung enthalten sind.

Ein ergonomischer, aber anspruchsvoller Deckplan

Die Ergonomie des Decksplans bleibt den Gewohnheiten von RM Yachts treu. Alle Manöver werden nach unten verlagert, mit gut positionierten Winschen für die Fallen und Schoten. Zwei weitere Winschen sind für die Genua- und Gennakerschoten vorgesehen.

Während die RM 1080 mit einer kleinen Crew von zwei oder drei Personen perfekt funktioniert, erweist sie sich beim Einhandsegeln als schwieriger. Der Steuermann sitzt isoliert hinter seinem Platz und kann nur auf den Großsegelschlitten und das Achterstag zugreifen, was das Trimmen im Einhandsegeln erschwert.

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