Invictus TT550: Was dieses 17 Meter lange mediterrane Dayboat wirklich verändert

Die italienische Werft Invictus hat ihr neues Flaggschiffmodell, die TT550, auf den Messen in Cannes und Genua im September 2025 vorgestellt. Das von Christian Grande entworfene 17 Meter lange Mittelmeerschiff will die Nutzung von Räumen an Bord neu definieren.

Das TT550 präsentiert sich als ambitionierte Erweiterung der von Invictus eingeführten TT-Serie. Mit einer Länge von 16,87 Metern und einer Breite von 5,04 Metern setzt dieses italienische Dayboat auf eine geräumigere Außenausstattung und überarbeitete Strukturmaterialien. Das erklärte Ziel der Werft ist es, ein immersiveres Erlebnis beim Segeln an der Küste und vor Anker zu bieten.

Strukturelle Entscheidungen, die sich an Steifigkeit und Gewichtsverteilung orientieren

Der Rumpf des TT550 ist aus recycelbarem thermoplastischem PET-Harz gefertigt. Dieses Material, das bei herkömmlichen Konstruktionen weniger gebräuchlich ist, ermöglicht eine Reduzierung des Gesamtgewichts, was zu einem optimierten Verbrauch und einem reaktionsfreudigeren Verhalten führt.

Vor allem aber sind die integrierten Laminat-Tanks direkt in die Struktur gegossen. Diese Entscheidung zielt auf eine bessere Steifigkeit des Ganzen und eine homogenere Gewichtsverteilung ab, was sich auf die dynamische Stabilität des Bootes sowohl beim Fahren als auch beim Stehen auswirkt. Die Integration von Tanks ist an sich nicht neu, aber in dieser Größe noch selten.

Die Nutzung von Terrassen und Außenbereichen neu überdenken

Wie so oft bei Invictus stützt sich auch die TT550 auf eine starke stilistische Signatur: Es gibt einen halb invertierten Bug und eine straffe Zeichnung der Volumen. Aber es sind die Decksfunktionen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Die beiden abklappbaren Seitenterrassen verlängern den Wohnraum im Stand signifikant. Auch der Zugang zum Meer wird durch eine untertauchbare Badeplattform erleichtert. Die Gänge sind durch die tiefen Luken geschützt. Vor dem Cockpit befindet sich ein Entspannungsbereich, der von einem Vordach aus Kohlefaser beschattet wird, dessen Stil von Berberzelten inspiriert ist.

Die Sitzanordnung mit einer nach hinten kippbaren Sitzbanklehne ermöglicht eine Verlängerung der Sonnenliegefläche, ohne dass diese behindert wird. Diese Art der Modularität ist bei Einheiten mit einer Länge von mehr als 15 Metern zunehmend gefragt.

Materialien, Polsterungen und Personalisierung: ein Atelier auf Abruf

Das Atelier Invictus ermöglicht es den Besitzern, ihre Einheit individuell zu gestalten. Es stehen drei verschiedene Polsterfarben (Cloudy, Sandy, Woody) zur Verfügung, die zu zwei neuen Rumpffarben (Stone White und Deep Groove) passen.

Neben der einfachen Farbpalette sind auch die Bezüge interessant: Eine neue wasserfeste Textilserie ersetzt das übliche Kunstleder. Dieses Material ist weicher und ähnelt optisch eher einem Möbelstoff und wurde für den intensiven Gebrauch in Meeresumgebungen konzipiert.

Flexible Innenausstattung auf klassischer Basis

Der Grundriss bietet zwei Kabinen (Eigner- und VIP-Kabine), die entweder im Bug oder in der Mitte des Schiffes angeordnet werden können und jeweils über eine Nasszelle verfügen. Eine dritte Kabine oder eine zentrale Küche können optional hinzugefügt werden, ebenso wie eine Matrosenunterkunft.

Die Stehhöhe, der Zugang zu natürlichem Licht und die Schalldämmung wurden nicht näher erläutert, bleiben aber strukturierende Elemente in dieser Reihe.

Antrieb: Volvo IPS950 für Effizienz und Reichweite

Der TT550 ist mit zwei Volvo Penta IPS950 ausgestattet. Diese Wahl ermöglicht einen lenkbaren Antrieb mit Joystick, der das Manövrieren im Hafen zugänglich macht. Die IPS-Integration schafft außerdem mehr Platz an Bord, insbesondere im Laderaum.

Dieses Motordrehmoment ist für eine typische halbhohe Kreuzfahrt im Mittelmeerraum geeignet, ohne extreme Spitzengeschwindigkeiten anzustreben.

Eine Baustelle, die in der Reihe der 15- bis 18-Meter-Einheiten zu verfolgen ist

Mit der TT550 verfeinert Cantieri Aschenez seine Strategie für Einheiten an der Grenze zwischen Luxustender und schneller Fahrtenyacht. Dieses Segment zieht immer mehr italienische Werften wie Bluegame oder Pardo an, die ebenfalls auf ein leistungsstarkes Rumpfdesign und flexible Ausstattungen setzen. Der Kampf wird nicht nur über den Stil ausgetragen werden.

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