Von World Sailing geänderte Sturmflut-Regel: Was sich in der IRC für Rennyachten ändert

Eine dringende Änderung von World Sailing mischt die Karten für Regatta-Segelboote neu. Ab November 2025 gelten neue Auflagen für Hochseesegler und IRC-Segler. Hier ist, was Sie wissen müssen, um konform zu bleiben.

Am 25. November 2025 hat World Sailing eine Änderung der Speziellen Offshore-Regeln (SRO) verabschiedet, um die Verwendung des Sturmsegels zu klären, eines Segels, das auf dem Papier harmlos aussieht, aber bei starkem Wind entscheidend ist. Die Auswirkungen sind unmittelbar spürbar, vor allem für die gängigen IRC-Boote.

Eingeschränkte Nutzung zur Erhöhung der Sicherheit

Die neue OSR-Regel 4.27.1 verbietet ausdrücklich das Setzen eines Sturmsegels zusammen mit einem anderen Vorsegel. Diese Bestimmung soll bestimmte Praktiken verhindern, die bei Wettfahrten beobachtet wurden, bei denen der Sturmwind, der eigentlich als Sicherheitssegel gedacht ist, als Dreifuß oder Windsegel verwendet wurde.

Diese Klarstellung bekräftigt seine Hauptfunktion: die Gewährleistung des Mindestantriebs bei Sturm (Windstärke 8 und mehr) in allen Gangarten. Sie dient der Vorbeugung, da einige Boote aufgrund von Hybridkonfigurationen nicht mehr in der Lage sind, ihre Sturmfock unter extremen Bedingungen zu nutzen.

Welche Auswirkungen hat dies auf die IRC-Messung?

Nach IRC-Regel 21.7.1 müssen alle Vorsegel, die bei einer Wettfahrt gesetzt werden, gemeldet werden, mit Ausnahme des Sturmsegels OSR und der Schwerwetterfock OSR. Die neue Beschränkung verlangt jedoch eine strengere Unterscheidung zwischen Sicherheits- und Rennsegeln.

Das bedeutet, dass ein Sturmfock, der als zusätzliches Segel für Regatten verwendet wird, nicht mehr von der Ausnahmeregelung profitieren kann. Er muss daher im IRC-Zertifikat als vollwertiges Vorsegel angegeben werden. Dies gilt auch dann, wenn es nur eine kleine Fläche hat.

Segelkonfigurationen, die überarbeitet werden müssen

Die Eigner müssen also überprüfen, ob ihr "Inventar" der Regel entspricht. Kombinationen mit Trinquette oder Fock zusätzlich zum Sturmfock sind nun verboten. Sie müssen entweder mit einer angemeldeten Dreifock segeln oder die Sturmfock ausschließlich aus Sicherheitsgründen behalten.

Konfigurationen mit Doppelstag oder Längsreling müssen überdacht werden, um konform zu bleiben. Boote, die sich auf einen Sturmfock verlassen haben, um ihr Rating im Windmodus zu optimieren, könnten ihren Vorteil verlieren, wenn das Segel neu qualifiziert wird.

Eine Änderung auch auf dem Bau

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, dass OSR-Tourmentins ab Januar 2026 keine Latten mehr haben dürfen. Diese Bestimmung soll eine größere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei rauen Seebedingungen gewährleisten. Die Segelmacher werden daher ihr Design anpassen und einige technische Standards überarbeiten müssen.

Die Materialien sind weiterhin vorgeschrieben: Keine Aramid- oder Karbonfasern, aber HMPE ist erlaubt. Und die Farbe muss auffällig sein (gelb, neonorange...), um auf See sichtbar zu bleiben.

Für wen ändert sich diese Regel wirklich?

Das gilt vor allem für Hochseeregattaboote, die in der IRC antreten, insbesondere für Boote in Offshore-Konfiguration mit mehreren Windsegeln. Hochseekreuzer mit einem Sturmfock, der im Kofferraumboden verstaut ist und nur zu Sicherheitszwecken verwendet wird, müssen hingegen nichts ändern, außer dass sie auf Lattenfreiheit und Materialkonformität überprüft werden müssen.

Weitere Artikel zum Thema