Ein extremer Sturm im Mittelmeer
Am Morgen des 18. August 2022 fegten Böen mit über 200 km/h über den Norden Korsikas, verbunden mit sintflutartigen Regenfällen. 5 Tote waren bei diesem Sturm zu beklagen. Das Cross Med koordinierte 125 Rettungsaktionen für Boote und Personen in Seenot. Zwei der Opfer waren auf See, als die Elemente entfesselt wurden: ein Kajakfahrer und ein Freizeitfischer an Bord seines Bootes. Auch an Bord von Booten auf See gab es Verletzte.
Stürme im Herbst zu befürchten
Die Heftigkeit des Wetterphänomens war beispiellos. Dennoch warnten Klimaforscher bereits seit mehreren Wochen vor der Situation im Mittelmeerraum. In diesem Sommer herrscht dort eine marine Hitzewelle von bisher unbekanntem Ausmaß. Die um mehrere Grad über dem Durchschnitt liegende Wassertemperatur kann in Verbindung mit kalten Luftmassen zu extremen Winden und Niederschlägen führen. Zwar riefen die Experten für den Herbst zur Wachsamkeit auf, doch die Episode vom 18. August kam ihnen zuvor. Dennoch ist der Herbst 2022 besonders gefährdet.
Wie navigiere ich sicher?
Das Mittelmeer war bereits für sein brutales und wechselhaftes Wetter bekannt. Der Klimawandel verstärkt diese Eigenschaft noch. Der Seemann schaut gerne voraus und beobachtet die Wolken, um seine Navigation anzupassen. Aber wo sich das atlantische Tiefdruckgebiet und seine Front im Voraus ankündigen, ist der Medicane, eine Zusammenziehung von Mediterranean und Hurricane, englisch für Wirbelsturm, schwer vorherzusagen. Über die Wachsamkeit hinaus werden wir unsere Warnmethoden und die Art und Weise, wie wir unsere Ausfahrten auf See planen, anpassen müssen, um die Dramen der Freizeitschifffahrt im Mittelmeer zu vermeiden. In der Zwischenzeit kann man es nicht oft genug sagen: Es ist wichtig, den Wetterbericht und die Warnhinweise zu beachten, bevor man in See sticht!
