Kiss: Erste Runden auf dem neuen "Schurken" der Glénans

KISS von den Glénans © Gilles Dedeurwaerder - Les Glénans

Das auf der Nautic 2022 vorgestellte Kiss-Projekt gewinnt an Fahrt, da der Bau mehrerer Exemplare in Gymnasien begonnen hat. Wir haben den Start des Projekts im Lycée Pierre Gueguen in Concarneau genutzt, um auf dem ersten Exemplar zu segeln. Ein spielerisches und vielversprechendes Segeln.

Vom Bau bis zur Navigation

Treffpunkt war die Schule Les Glénans im Lycée Pierre Guéguen in Concarneau. Das Projekt KISS, für Keep It Simple and Smart, das von der berühmten Segelschule ins Leben gerufen wurde und bereits in diesen Kolumnen vorgestellt wurde das Projekt ging in die nächste Runde. Nachdem ein erster Prototyp dieses kleinen Trimarans mit Segel- und Paddelantrieb intern gebaut und auf der Nautic 2022 vorgestellt worden war, konnte das pädagogische Projekt beginnen. Die Schule in Concarne ist das erste Gymnasium, dessen Schüler die Chance haben, die Herstellung eines Bootes finanziert zu bekommen und von einer fünftägigen Segelausbildung bei Les Glénans zu profitieren.

Coque en fabrication
Rumpf in der Herstellung

Ein Rundgang durch die Werkstatt zeigt, dass die ersten Teile des Mittelrumpfes zusammengebaut werden. Die Schülerinnen und Schüler des Fachs Schiffszimmerei machen sich daran, die Verstärkungsleisten zuzuschneiden. Das Tagesprogramm findet aber auch auf dem Wasser statt und zwei Schüler gehen mit einem Mitglied der Glénans an Bord, um eine erste Vorführung zu machen.

Ein einfaches Boot

Der kleine Mehrrumpfsegler entspricht seinem Akronym. Wäre er im Vorfeld der Veranstaltung aufgetakelt worden, würde das Team von Les Glénans behaupten, dass der Zusammenbau von Rumpf und Schwimmer sowie das Setzen der Segel nicht mehr als 30 Minuten in Anspruch nehmen. Hier gibt es keine Wanten oder komplizierten Takelagen, zwei einfache, selbsttragende Karbonrohre reichen aus. Das Vorsegel passt auf einen Windsurfmast mit geringem Durchmesser.

Mise à l'eau
Zu Wasser lassen

Das Segelboot mit geringem Tiefgang wird in den Laderaum gebracht.

Ein gutes Beschleunigungspotenzial

An diesem Tag im März sind die Bedingungen in der Bucht mit etwa zehn Knoten eher leicht. Trotzdem kommt das Boot mit drei Erwachsenen an Bord leicht ins Schleudern. Später kommen einige Reffs hinzu und das Boot beschleunigt schnell.

Aufgrund eines Wechsels der Besatzung kommen wir an Bord. Der Übergang auf das schön große Trampolin ist einfach. Auf dem Trampolin kann man problemlos zu dritt stehen. Die Schot des Großsegels, die auf den Mast zurückgeführt wird, gibt den Verkehr frei und macht es leicht, sich zu bewegen. Bei einer Fahrt auf dem Vorwindkurs spürt man das Surfpotenzial des Bootes, das leicht über zehn Knoten erreicht. Sein Rumpf, der an eine Piroge erinnert, macht Lust darauf, die Schwellenzüge hinunterzufahren.

Ein Boot, das sich beim Paddeln wohlfühlt

Zum Abschluss der Fahrt testen wir die zweite Facette des KISS. Das Boot ist nicht nur ein guter Segler, sondern auch ein guter Paddler. Die beiden anderen sitzen im Cockpit, jeder mit einem einfachen Paddel, das sich leicht zwischen Rumpf und Trampolin schieben lässt. Das Boot ist leicht genug und gleitet gut.

Die KISS bestätigt ein vielseitiges Programm, das das Zeug dazu hat, neue Segler anzusprechen und die Rolle von Les Glénans als Getriebe und Zugang zum Meer aufrechtzuerhalten.

Weitere Artikel zum Thema