In den 4 Winden des Abenteuers: Bericht über eine Seefahrt aus einer anderen Zeit

Marcel Bardiaux ist ein bekannter Name und ein Freigeist in der französischen Freizeitschifffahrt. Das Buch Aux 4 vents de l'aventure, das von seiner ersten Weltumsegelung auf seinem Kutter Les 4 vents berichtet, ist ein Eintauchen in eine andere Epoche der Freizeitschifffahrt, im Guten wie im Schlechten!

Eine Reise um die Welt in der Nachkriegszeit

Marcel Bardiaux ist ein erfahrener Sportler und Meister im Kajakfahren, der nicht sein erstes Abenteuer erlebt, als er sich 1950 zu seiner ersten Weltumsegelung im Alleingang aufmacht. Der Mann, der schon einmal mit einem Kanu um Europa herumgefahren war, baute sich ein 9,38 m langes Segelboot. Der Bau begann während des Zweiten Weltkriegs und dauerte acht Jahre, bis das Boot 1949 zu Wasser gelassen wurde. Bei der Abfahrt in Paris war das Boot noch nicht ganz fertig, aber der Seemann legte trotzdem los und fuhr die Seine hinunter bis nach Le Havre.

Von Zwischenstopp zu Zwischenstopp bis nach Polynesien

Marcel Bardiaux bricht zu immer längeren Überfahrten auf, wobei er sein Boot nach und nach einfährt und an Erfahrung gewinnt. Er segelte an der französischen, spanischen und portugiesischen Küste entlang, bis er schließlich Casablanca in Marokko erreichte. Danach erreicht er die Kanarischen Inseln und schließlich Dakar. Er optimierte seine Takelage mit den Zwillingsfocks, bevor er seinen ersten Ozean überquerte, den Atlantik bis nach Brasilien.

Der Seemann segelt dann an der Küste Südamerikas entlang, bis er Kap Hoorn passiert, bevor er die chilenische Küste hinaufsegelt und sich auf den Weg nach Französisch-Polynesien macht.

Das Buch wechselt zwischen langen Berichten über die Zwischenstopps und der Schilderung von Seebegebenheiten und Stürmen, vor allem in der Südsee.

Vergnügungen aus einer anderen Zeit

Die Lektüre von Die vier Winde des Abenteuers lässt uns in eine Seefahrt und eine Sicht der Freizeitschifffahrt, aber auch der Gesellschaft aus einer anderen Zeit eintauchen. Dieses Eintauchen ist sicherlich bereichernd, vor allem dank seiner Fotos aus der damaligen Zeit und den Berichten über die Zwischenstopps, in denen man die aufkeimende Bedeutung des Yachting feststellt, das sich nur schwer seinen Platz in den Häfen erobern konnte. Die Erzählungen über die Navigation und die Verwaltung der Lebensmittel erinnern auch daran, wie sehr moderne Schiffe heute alle Annehmlichkeiten eines Hauses bieten, weit entfernt von der Realität der Pioniere.

Leider hat diese Erzählung dennoch Schwierigkeiten, an Bord zu gehen. Sie wird von den zahlreichen Werturteilen des Autors über die Menschen am Hafen, die Länder, aber auch von seinem ständigen Groll gegen die anderen Seeleute seiner Zeit und die Institutionen belastet. Auch die recht machistische Sicht der Gesellschaft ist belastend.

Diejenigen, die sich für die Geschichte der Freizeitschifffahrt interessieren, werden diese Erzählung unbedingt lesen wollen. Alle anderen werden sich wahrscheinlich für andere, leichtere Lektüre entscheiden...

Aux 4 Vents de l'Aventure, 1 die Herausforderung von Kap Hoorn

  • Marcel Bardiaux
  • Arthaud Verlag
  • 14,5x20 cm
  • 476 Seiten
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