Lagos, ein idealer technischer und kultureller Zwischenstopp im Süden Portugals

Lagos im Süden Portugals kann sich als perfekter Zwischenstopp vor der Überfahrt zu den Kanarischen Inseln erweisen. Ein Bericht über einen erzwungenen, aber erfolgreichen Zwischenstopp in der Marina am äußersten Südzipfel Europas.

Ein "erzwungener" Zwischenstopp

Als wir das Boot aus dem Wasser holten, dachten wir, dass alles schnell gehen würde und wir zwei Tage später die Segel in Richtung Kanarische Inseln setzen würden. Doch nachdem wir mit einem Schraubenzieher durch den Rumpf gegangen waren, revidierten wir unsere Pläne. Zwischen den Fasern und dem Stahl hatte sich Meerwasser angesammelt, was zu Korrosion führte. Zunächst waren wir in Faro, wechselten dann aber die Werft und kamen nach Lagos. Die Werft ist zwar etwas teurer, hat aber mehrere Vorteile, wie z. B. die Tatsache, dass man an Bord gut leben kann. Die Werft und der Yachthafen liegen mitten im Stadtzentrum, und Lagos hat das ganze Jahr über Urlaubsflair.

Lagos: Das Surfparadies im Winter

Für alle, die gerne surfen, ist die Algarve der perfekte Ort. Die Spots an der Algarve bieten gute Ausweichmöglichkeiten, wenn Tiefdruckgebiete auf Portugal treffen, und das ist oft der Fall! Ein Spot ist zu Fuß von der Werft oder dem Yachthafen aus erreichbar, und man kann auch andere Spots entdecken, wenn man ein Auto mietet. Während der Winterstürme ist das Meer wild und man ist froh, wenn man an der Werft oder der Marina anlegt. An der Westküste oberhalb von Cape St. Vincent schaffen es die Wellen manchmal, die Klippen zu überragen, die mehrere Dutzend Meter hoch sind.

Ein mildes und angenehmes Klima: ein Hauch von Urlaub

Der Vorteil, den Winter an der Algarve zu verbringen, ist natürlich das Klima. Die Wintertemperaturen bewegen sich normalerweise zwischen 10°C und 16°C und bieten angenehme Tage, um auf dem Boot zu arbeiten oder die Gegend zu erkunden. Um den harten Wintern zu entfliehen, war Lagos für uns ein perfektes Reiseziel. Eine kleine Zusatzheizung für den Abend ist jedoch nicht zu viel verlangt, aber die Tage sind perfekt zum Basteln. Das Klima erlaubt es, jeden Tag auf dem Boot zu arbeiten, insbesondere um Farbe zu verarbeiten. Die Werft und die Sanitäranlagen sind sauber und der bereitgestellte Strom ermöglicht es sogar, ein Schweißgerät zu benutzen.

Das Ende Europas, aber leicht erreichbar

Der Vorteil von Lagos ist seine Erreichbarkeit: Man ist nur eine Stunde vom Flughafen Faro und vier Stunden mit dem Bus von Lissabon entfernt, wobei der Bus etwa zehn Euro kostet. Das ist eine gute Möglichkeit, die Hauptstadt zu besuchen, ohne sich zu ruinieren. Außerdem, und das ist das Wichtigste: Man befindet sich in der Marina, die Madeira und den Kanarischen Inseln am nächsten liegt. Sobald man also im Wasser ist, muss man nur noch die Segel in Richtung Horizont setzen.

Eine Trockenbaustelle, auf der es sich gut leben lässt

Die Stadt lebt das ganze Jahr über, und das aus gutem Grund, denn alle haben die gleiche Idee: Der Winter ist in der Sonne weniger anstrengend. Der Andrang in der Stadt ist jedoch nicht mit dem Sommer zu vergleichen und alle sind entspannt. Als wir vorbeikamen, war die Werft gut gefüllt und es lebten etwa zehn Personen auf ihren Booten, um Vorbereitungen für die große Reise zu treffen. Die gegenseitige Hilfe ist auf der Baustelle spürbar: Austausch von Werkzeugen, Ratschlägen, Material und natürlich Begegnungen, die den Reichtum dieser Reise ausmachen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist der Preis für ein Bier in Portugal auf der Terrasse einer der niedrigsten in Europa. Rechnen Sie mit etwa 1,50 Euro für ein Halbes vom Fass!

Lagos bot uns einen friedlichen Zwischenstopp, um unser Schiff wieder auf Vordermann zu bringen. Wir hatten dort nette Begegnungen und entdeckten Schätze, die unter einer milden Wintersonne verborgen waren. Es war zwar nicht unser Standardprogramm, aber es wird uns in bester Erinnerung bleiben.

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