Der Jachthafen Les Minimes in La Rochelle ist einer der größten in Europa mit über 5000 Liegeplätzen und 15 km Stegen, die eine Vielzahl von Segelbooten aus aller Herren Länder beherbergen. Darunter befindet sich auch Merinos, die 7,60 m lange Kelt, die Tom und Marjolaine über Airbnb zum Verleih anbieten. Auf dem Steg, der zu ihrem Segelboot führt, trafen wir ein Paar, das sich auf etwas Ungewöhnliches einlassen wollte: die 24-jährige Lise und den 25-jährigen Jérémy. Zwei Tage und eine Nacht, eine flüchtige Zeitspanne, aber ausreichend, um sich von der Erfahrung des Seglerlebens gefangen nehmen zu lassen.
Warum haben Sie sich bei Ihrem Aufenthalt in La Rochelle für ein Segelboot und nicht für eine ''klassische'' Unterkunftsoption entschieden?
Lise: Dieser Zwischenstopp wurde uns von einer Freundin geschenkt, die bereits eine Erfahrung mit einer Übernachtung auf einem Boot in La Rochelle gemacht hatte. Da mein Partner eine Leidenschaft für Segelboote hat und ich gebürtige Bretonin bin, war dieses Geschenk für unsere Freundin eine Selbstverständlichkeit. Es war unsere erste Nacht auf einem Segelboot und sicherlich nicht die letzte!
Wie hat es sich angefühlt, auf dem Wasser zu schlafen und im Hafen von La Rochelle aufzuwachen?
Lise: Wir haben es geliebt, an Bord eines Schiffes zu leben und zu schlafen; mit dem Geräusch der leise knarrenden Masten und dem Schrei der Möwen aufzuwachen, war eine sehr eindringliche Erfahrung. Es war angenehm und entfremdend. Das Boot war stabil: Sobald wir uns hinlegten, spürten wir nicht mehr, dass das Segelboot schwankte. Was das Leben an Bord betrifft, hat uns am meisten die "Rückbesinnung auf das Wesentliche" beeindruckt, alles hat seine Bedeutung! In dieser Art von Lebensraum kann man keinen Platz für Überflüssiges lassen.
Sehen Sie als Besucher von La Rochelle die Option Airbnb am Hafen als eine Möglichkeit an, noch tiefer in die maritime Kultur der Stadt einzutauchen?
Lise: Ja, die Tatsache, dass wir eine Nacht auf einem Segelboot verbracht hatten, machte uns Lust, mehr über das maritime Leben in La Rochelle zu erfahren, also besuchten wir das nicht weit vom Hafen entfernte Schifffahrtsmuseum mit seiner beeindruckenden Erbgutflotte von neun Schiffen und seinen Ausstellungen an Land. Auch wenn wir keine Gelegenheit hatten, an Aktivitäten auf See teilzunehmen, planen wir, bei unserem nächsten Aufenthalt das berühmte Fort Boyard zu entdecken. In Ermangelung von Seeausflügen genossen wir dennoch angenehme Momente auf dem Außendeck des Schiffes: reden, lesen und Karten spielen. Eine Klammer in der Zeit!
Hat diese Erfahrung in Ihnen den Wunsch geweckt, mehr über die Schifffahrt und die nautische Welt zu erfahren?
Jeremy: Wir hatten die Gelegenheit, mit unseren Gastgebern über das Schiffsmodell und die kostspieligen Renovierungen zu sprechen, die sie an ihrem Segelboot vorgenommen haben: Verschönerung, Reparatur der Takelage und Inneneinrichtung. Das Ergebnis war eindeutig! Außerdem ermöglicht es ihnen das Anbieten von Merinos als Airbnb nicht nur, ihre Leidenschaft weiter auszuleben, sondern auch, diese einzigartige Erfahrung mit Reisenden wie uns zu teilen. Für Lise und mich war es ein echter Glücksfall, davon profitieren zu können! Ich wollte schon immer ein Segelboot haben und dieser Aufenthalt hat mich darin bestätigt. Jetzt muss ich nur noch lernen, wie man segelt! Ich plane, demnächst den Küstensegelschein zu machen.
Tom und Marjolaine öffnen die Türen ihres Segelschiffs für Charter und ermöglichen begeisterten Reisenden, an einer authentischen Erfahrung teilzunehmen und die Anfänge des Lebens auf See zu erleben. Gestern, als die Sonne über dem Deck von Merinos unterging, gönnten sich Lise und Jérémy das Vergnügen, lokale Austern mit einem erfrischenden Weißwein zu genießen... Bei diesem Aperitif erzählten sie uns, dass sie bereits über ihre Sehnsucht nach Unabhängigkeit und Reisen auf dem Ozean gesprochen hätten.
