Optimist 29, ein Verein, der sich für die nautische Inklusion engagiert, setzt sich dafür ein, dass das Meer für alle zugänglich ist. Durch solidarische Aktionen und die bevorstehende Einweihung ihres neuen Katamarans, der Bag Ar Spi, beweist sie ihr Engagement für Barrierefreiheit.
Ein Meer, das für alle zugänglich ist
Seit 2006 setzt sich der Verein Optimist 29 dafür ein, die Barrieren der Behinderung, der sozialen Isolation und der Ausgrenzung im Hinblick auf die Zugänglichkeit von Wassersportgeräten zu durchbrechen. Der Verein bringt isolierte Personen und Menschen mit Behinderungen in der Bucht von Douardenez zum Segeln. "Das maritime Instrument und die Mischung der Passagiere ermöglichen eine Vernetzung und Kreuzung der Bevölkerungsgruppen" erklärt einer der Vertreter von Optimist 29 und unterstreicht damit den Wunsch, Verbindungen zwischen Welten zu schaffen, die manchmal weit voneinander entfernt sind. Der Verein arbeitet mit Einrichtungen wie Altenheimen, Seniorenresidenzen oder ESATs zusammen und reagiert damit auf eine steigende Nachfrage.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer unterstreichen die Wirkung dieser Ausflüge auf See, wie die Vorsitzende Chantal Delangle-Müller berichtet: "Ich habe persönlich einen 84-Jährigen gehört, der früher Seemann war und mir seine Rührung darüber mitgeteilt hatte, dass er an Bord gehen konnte, um eine Fahrt in der Bucht von Douarnenez zu unternehmen. Er war sehr gerührt und hatte Tränen in den Augen"
Solidarische Navigation
Im Mittelpunkt ihrer Aktionen steht eine große Initiative, die seit 14 Jahren im Hafen von Tréboul - Douarnenez Aufmerksamkeit erregt: Distro en Baie. Ein solidarisches Segelereignis an Land und auf See, das mehr als 1200 Personen mit eingeschränkter Mobilität in Begleitung ihrer Angehörigen einen Hauch von salziger Luft verschafft. "Anfangs hatten wir ein paar Boote von Eignern, aber im Laufe der Jahre sind die Anfragen explodiert" betont Chantal. Der Erfolg ist so groß, dass sich 9 bis 11 Boote kostenlos an der Veranstaltung beteiligen und sofort auf die Aufrufe des Vereins reagieren. Im Jahr 2024 wird die Veranstaltung von Dienstag, dem 14. bis einschließlich Freitag, dem 17. Mai stattfinden.
In dieser positiven Dynamik hat der Verein nach dem Auslaufen des 19 Meter langen Holzschiffs Richard Marika Partner mobilisiert, die den Bau seines neuen Flaggschiffs, eines Katamarans, ermöglichten.
Einen geeigneten Katamaran bauen
Als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Segeltörns hat der Verein mit dem Bau seines neuen 4,50 m x 9,75 m großen Aluminiumkatamarans Bag Ar Spi auf der Werft Laïta-Sailing in Quimperlé begonnen. ''Wir haben einstimmig abgestimmt, sowohl was den Preis als auch die Qualität der Arbeit und das Interesse der Werft an unserem neuen Projekt betrifft. Die Bag Ar Spi wird es uns ermöglichen, von April bis Ende September viel mehr Ausflüge zu machen. Wir bekommen bereits Anfragen" erklärt die Präsidentin und zeigt damit die Relevanz dieses neuen nautischen Instruments, um die positive Wirkung von Optimist 29 in der Bucht von Douardenez zu erhöhen.
"Die wichtigste Funktion des Bag ar Spi ist ein sehr leicht zugänglicher Einstieg für Menschen mit eingeschränkter Mobilität" fährt sie fort. Der Katamaran kann bis zu acht Menschen mit Behinderungen (mithilfe von Pontons, an denen die Rollstühle befestigt werden können) oder zwölf Menschen ohne Behinderungen aufnehmen.
Die Bag Ar Spi verfügt über zwei Außenbordmotoren mit jeweils 80 PS, die eine Autonomie von ca. 1,5 Stunden während der Ausfahrten bieten. Sie ist mit einem Sonnensegel ausgestattet, um die Segler vor Wetterbedingungen wie Sonne oder Regen zu schützen. Einige der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder mit Berufserfahrung in der Seeschifffahrt besitzen einen Bootsführerschein und können das Boot somit problemlos manövrieren. Der Stapellauf ist für den 25. März 2024 geplant.
Kommende Projekte
Am 12. April 2024 wird Optimist 29 eine Taufzeremonie für den Bag Ar Spi veranstalten. Ein Ereignis, das vom Verein mit Spannung erwartet wird, da politische Persönlichkeiten, zahlreiche Finanzpartner und die 150 engagierten Freiwilligen des Vereins anwesend sein werden. Jean-Loup Thivet, Generaldirektor des Treibstoffvertriebsunternehmens Ys Blue und Unterstützer dieses Abenteuers von Anfang an, wurde mit der Rolle des Paten des Bootes geehrt.
Nach zukünftigen Projekten befragt, drückt Optimist 29 sein Interesse am Bau neuer, angepasster Boote aus: "Natürlich würden wir, wenn wir weitere Finanzierungen finden würden, mitmachen, um vielleicht einen neuen Katamaran zu bauen."
Der Erfolg der von Optimist 29 durchgeführten Initiativen unterstreicht die Notwendigkeit, die Horizonte des inklusiven Segelns weiter zu erweitern. Der Bag Ar Spi, das neue Flaggschiff dieser Mission, verspricht, die Brücke zwischen nautischer Leidenschaft und der Realität eines für alle zugänglichen Meeres zu schlagen.