Marseille und Polynesien ohne Olympia: Alle Wassersportarten in Paris versammelt

Aus Kosten- und Logistikgründen hat das Organisationskomitee der Olympischen Spiele in Paris in letzter Minute die Verlegung der Wassersportwettbewerbe außerhalb der Hauptstadt abgesagt. Eine Verpflichtung, die zur Phantasie zwingt, den Marseillaisern und einem Teil der Polynesier aber sehr missfällt.

Keine Olympischen Spiele mehr außerhalb von Paris

Angesichts der steigenden Preise für die Olympischen Spiele musste die Organisation den Tatsachen ins Auge sehen: Es ist unmöglich, Veranstaltungen außerhalb von Paris abzuhalten. Das bedeutet, dass es keine Segelwettbewerbe in Marseille oder Surfwettbewerbe in Polynesien mehr geben wird. Alles wird in der Hauptstadt stattfinden, was zu einigen originellen Umgestaltungen und der Schaffung neuer Disziplinen führen dürfte.

Surfen auf der Seine

Paris ist nicht Polynesien, und das nicht nur, weil die Farbe des Wassers in der Seine nicht der Farbe der Korallenlagunen entspricht. Der Wellengang wird nämlich künstlich erzeugt! Wellenbrecher werden am Fuße des Champ de Mars installiert, um die perfekte Welle zu erzeugen. Um den Energiebedarf zu senken, werden die Passanten aufgefordert, in die Pedale zu treten, um die Batterien aufzuladen, die die Wellenbrecher mit Strom versorgen. Zusätzlich zu dieser statischen Welle werden Hausboote für einen Ausdauerwettbewerb eingesetzt, bei dem die Surfer so lange wie möglich in ihrem Kielwasser bleiben müssen. Das ist immer noch weit entfernt vom Spot Peniche in Portugal!

Les bateaux modèles des Tuileries, nouvelle discipline olympique
Modellboote in den Tuilerien als neue olympische Disziplin

Brückensprünge beim Kitesurfen und Schiffsmodelle

Da die Strecke auf der Seine nicht lang genug ist, um den Kitesurfern die Möglichkeit zu geben, auf Geschwindigkeit zu setzen, und um für Spektakel zu sorgen, müssen die Kitesurfer über Brücken springen und dabei Tricks ausführen. Um sicherzustellen, dass genügend Wind weht, werden am Ufer der Seine Ventilatoren aufgestellt, die wiederum von den Waden der Zuschauer angetrieben werden.

Da es keine Möglichkeit gibt, auf dem Wasser zu regattieren, und das große Becken von Versailles seit Ludwig XIV. nicht mehr für die Schifffahrt genutzt wurde, müssen die ausgewählten Segler der Jollen auf das Becken der Tuilerien ausweichen und dort eine neue Disziplin ausüben: das Regattieren von nicht ferngesteuerten Holzmodellen. Angesichts dieser kurzfristigen Änderung sucht der FFVoile in den Grundschulen nach Coaches, die den technischen Direktor unterstützen sollen.

Wut in Marseille und Polynesien

Nach der Ankündigung, dass die Marseille-Prüfungen abgeschafft werden sollen, wächst die Wut am Alten Hafen. Die befragten Segler sind empört : "Wenn das so ist, werden auch wir olympische Disziplinen erfinden. Gegenolympiaden in Verbindung mit den Polynesiern, mit einer Mangold-Regatta in Marseille und einer Kitesurf-Tour zu den Frioul-Inseln."

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