360°-Fotos / Entmastung des Segelschiffs Fortinet - Best Western: Ein Wettlauf gegen die Zeit vor der Vendée Globe


Am Freitag, den 13. September, um 3.30 Uhr morgens entmastete die von Romain Attanasio geskipperte IMOCA Fortinet - Best Western während der Azimut-Herausforderung einige Meilen vor der Küste von Lorient. Weniger als zwei Monate vor dem Start der Vendée Globe steht das Team vor zwei großen Herausforderungen: Es muss den Mast ersetzen und die nötigen Mittel aufbringen, um diese Operation in Rekordzeit zu finanzieren.

Ein Mastbruch ist eine der komplexesten Situationen, die es bei Hochseeregatten zu bewältigen gilt. Der Entmastungsfall ereignete sich während der Défit Azimut unter Großsegel und J2 bei 20 Knoten Wind. Er verursachte einen erheblichen Schaden, aber die Crew, bestehend aus Romain Attanasio, Adrien Bernard und Richard Mardens, reagierte schnell. Sie sicherten das Boot, räumten den Mast frei und schafften es, die Outrigger zu retten, obwohl der Baum nur einen Meter vom Maulesel-Vit entfernt gebrochen war. Letzteres stellte eine echte Herausforderung für die Reparatur dar, da der Baum ein wichtiges Element für die Navigation ist.

Die Crew nahm dann mit geringer Geschwindigkeit unter Motor Kurs auf Lorient, ihren Heimathafen. Unter solchen Bedingungen mit 3 Knoten zu segeln, spiegelt die Beherrschung der Sicherheitsverfahren wider, ein entscheidender Punkt in solchen Situationen, in denen das Havariemanagement entscheidend ist, um weitere Schäden am Schiff zu vermeiden.

Die Vorbereitung auf die Vendée Globe: ein Wettlauf gegen die Zeit

Der Zeitplan für Romain Attanasio und sein Team ist eng, denn es bleiben weniger als zwei Monate, um das Segelboot wieder seetauglich für eines der prestigeträchtigsten Rennen der Welt zu machen. Der Mastbruch hat zwar die Pläne durcheinander gebracht, aber es ist in der Welt der Hochseeregatten nicht ungewöhnlich, dass sich so kurz vor dem Start Zwischenfälle ereignen.

Die Herstellung eines neuen Mastes für einen IMOCA ist ein komplexer Vorgang, der hochspezialisierte Ausrüstung und oft lange Produktionszeiten erfordert. Die Solidarität der Welt der Hochseeregatten ist jedoch ein wertvoller Trumpf.

Viele Teams haben uns bereits ihre Hilfe und Material angeboten. Wir haben ernsthafte Hinweise auf einen Ersatzmast", verriet Attanasio.

Neben dem Mast müssen auch Segel, Fallen und andere Ausrüstungsgegenstände ersetzt werden, was dringende Bestellungen und eine komplette Neuorganisation der Vorbereitungen erforderlich macht. Das Technikteam ist daher voll im Einsatz, um das Segelboot innerhalb kürzester Zeit wieder in einen guten Zustand zu versetzen.

Die finanzielle Herausforderung: dringend 500.000 Euro auftreiben

Neben dem technischen Aspekt ist die größte Herausforderung finanzieller Art. Die Reparaturkosten belaufen sich auf über 500.000 Euro, eine Summe, die das Team schnell aufbringen muss, um die Vorbereitungen wieder in Gang zu bringen.

Meine Partner sind mobilisiert, aber wir brauchen neue Unterstützer, um alle Kosten zu decken", erklärt Attanasio.

Das Team hat bereits mehrere Initiativen gestartet, um die notwendigen Mittel zu beschaffen, darunter einen Online-Spendenpool und die aktive Suche nach neuen Sponsoren. Parallel dazu wird die Pressekonferenz zur Vendée Globe am 19. September die Gelegenheit bieten, zusätzliche Aufmerksamkeit zu erlangen, die entscheidend ist, um potenzielle Investoren anzuziehen.

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