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Italienischen Werften mangelt es nicht an Charakter, aber die Werft in Villafranca Tirrena setzt auf einen ganz eigenen Ansatz. Mit ihren ersten beiden 10- und 12-Meter-Modellen, die auf der Boot Düsseldorf 2026 erwartet werden, präsentiert Marcopolo Adventure Yachts eine Vision des modernen Kreuzfahrtschiffs.
Eine militärische Silhouette, aber eine Kreuzfahrtlogik
Das Design der MP10 und MP12 fällt schon auf den ersten Blick auf. Die umgekehrte Windschutzscheibe, die markanten Freiborde, die flachen Oberflächen und die niedrigen Aufbauten erinnern an ein Militärschiff. Doch hinter dieser Ästhetik verbirgt sich ein sehr funktionales Deckslayout. Die ausgeprägte Breite im Bug ermöglicht eine gute Zirkulation, die Gänge sind sicher, und die klappbaren Elemente im Heck bieten viel Platz zum Leben vor Anker.
Für die nordischen oder kontinentalen Märkte wird die Marke eine "Cruiser"-Version mit Vollschutz anbieten, während die Mittelmeeranrainer sich für eine Open-Version entscheiden können.
Außenbordmotor: eine bewusste Entscheidung
Wo viele Werften sich für einen klassischen Innenbordantrieb entschieden hätten, hat sich Marcopolo für einen Außenbordantrieb entschieden. Die Motoren, die es je nach Größe in zwei- oder dreifacher Ausführung gibt, ermöglichen einen vereinfachten Zugang für die Wartung, sparen Platz an Bord und bieten eine dem Abenteuerprogramm angepasste Leistung. Dies ist auch eine Möglichkeit, den Markt für Seen oder Gebiete mit Emissionsvorschriften anzuvisieren.
Das Design des Rumpfes mit Längsstegen soll die dynamische Stabilität verbessern und den Kraftstoffverbrauch senken. Das ist der Anspruch von Roberto Delfanti, dem Designer des Projekts, der betont, dass die Leistung bei rauer See im Vordergrund steht.
Eine Konstruktion mit hohem Mehrwert
Die auf Sizilien gelegene Werft 3AF ist kein Neuling. Sie ist auf technische Einheiten spezialisiert und arbeitet hier mit jungen Architekten und einem internen Planungsbüro zusammen. Eine der Besonderheiten des Projekts ist die Wahl der Materialien. Mehrere Harze, Holzarten und Textilien, die im Bootsbau noch kaum verwendet werden, werden integriert. Dabei geht es sowohl darum, Gewicht zu sparen als auch die Haltbarkeit zu erhöhen.
Das Vorserienmodell wird der Öffentlichkeit mit einem fast endgültigen Bauplan vorgestellt, wobei sich einige Details je nach örtlichen Vorschriften und Rückmeldungen aus den Testfahrten noch ändern können.
Eine Familienwerft mit klarer Strategie
Rosario Alcaro, der Marcopolo Adventure Yachts leitet, besteht auf einer Strategie in menschlicher Größe: Produktion an einem einzigen Standort, kleines, aber fachkundiges Team, kurze Wege und durchdachte Personalisierung. Kurzfristig sind keine Yachten mit einer Länge von mehr als 15 Metern geplant. Ziel ist es, eine Reihe von 3 bis 4 Modellen für Kunden zu schaffen, die auf der Suche nach robustem Komfort, markantem Design und aktivem Segeln in allen Gebieten sind.
